Wanderungen durch die Mark Brandenburg 4. Spreeland.: Beeskow-Storkow und Barnim-Teltow
einem auf Augenblicke das Gefühl einer ach auch damals schon auf lange hin zurückliegenden Jugend wieder. Und schon das war ein Glück.
Und von manch ähnlichem Tage könnt ich noch berichten! Aber die »Wanderungen« selbst erzählen davon, und so brech ich denn ab und schließe mit dem Wunsche, den ich schon einmal, und zwar bei Beginn des Werkes, aussprechen durfte, »daß das Lesen dieser Dinge dem Leser wenigstens einen Teil der Freude bereiten möge, den mir das Einsammeln seinerzeit gewährte«.
Berlin, 14. November 1881 Th. F.
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Es liegt mir begreiflicherweise daran, einen so diffizilen Punkt nach Möglichkeit klargestellt zu sehen, weshalb ich mich auch noch in diese Anmerkung flüchte. Was an Historischem in diesen »Wanderungen« enthalten ist, gruppiert sich: in allgemein Gekanntes, in wenig Gekanntes und in gar nicht Gekanntes. Es ist selbstverständlich, daß der Mann von Fach an der ersten, räumlich sehr überwiegenden Gruppe vorübergehen muß und an der zweiten (in der sich übrigens einige Raritäten vorfinden) vorübergehen kann . Aber die dritte Gruppe, der beispielsweise alle Kirchenbuchaufzeichnungen angehören, hat Anspruch auf Beachtung auch von seiten des Berufshistorikers. Dies im Hinblick auf Einzelheiten aussprechen ist etwas sehr andres, als mit dem Ganzen historische Prätensionen erheben. [Image: Zurück]
Wie gut es mir auf den alten Herrensitzen ergangen ist, davon legen die vier Bände Zeugnis ab. Auf eines aber möcht ich eigens noch hinweisen dürfen, und zwar auf den für mich sehr wichtigen Umstand, daß ich bei den Mitteilungen, die mir zuteil wurden, niemals durch Ängstlichkeiten gequält worden bin. Es kam nie vor, daß die linke Hand wieder zu nehmen trachtete, was mir die rechte Hand eben gegeben hatte. Jene so häufigen Kautelen und Einengungen, die bekanntlich viel grausamer sind als Vorenthaltung, blieben mir sämtlich erspart. Ich empfing alles »auf Diskretion«, ohne daß mir diese Diskretion jemals zur Bedingung gemacht worden wäre. Ja, was noch mehr überraschen wird, ich bin auch nachträglich niemals eines Vertrauensbruchs oder eines faux pas oder einer Ungeschicklichkeit bezichtigt worden. Was alles ich nicht dankbar genug anerkennen kann. Aber freilich, wenn es mir einerseits glückte, mich vor einem direkten In-Ungnade-Fallen zu schützen, so hat es mir doch andrerseits (einen einzigen Fall abgerechnet) auch nie gelingen wollen, in eine direkte Gnade zu kommen. Es war eben immer nur »a hairbreadth's escape«. So wenigstens glaub ich aus einem gewissen elegischen Ton schließen zu dürfen, in dem diese Dinge, wenn das Kapitel schließlich vorlag, behandelt zu werden pflegten. Es kann aber auch kaum anders sein, und berühmte Historiker, wie mir versichert worden ist, haben Schlimmeres erfahren müssen.
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