Wanderungen Durch Die Mark Brandenburg: Band 3, Havelland
gewesen. Daran, daß es möglich wurde, hat Glindow seinen Anteil: der große Ziegelofen der Residenz. Das sogenannte »Geheimratsviertel« ist großenteils aus Glindower Steinen aufgeführt, und ein ganzes »Berlin der Zukunft« steckt noch in den Glindower Bergen. (Glindow heißt übrigens Lehmdorf, von dem wendischen Worte Glin , der Lehm. Kaum irgendein Wort, wie schon Seite 214 hervorgehoben, kommt häufiger vor in der Mark. Außer dem Landesteile »der Glien «, mit der Hauptstadt Kremmen, gibt es zahlreiche Dörfer dieses Namens. Vergleiche das Kapitel » Groß Glienicke «.) [Image: Zurück]
Dieser Aufsatz wurde 1870 geschrieben. Seitdem haben sich die Dinge wieder zugunsten der Ziegeleibesitzer geändert. [Image: Zurück]
Die Feuerung geschieht von oben her durch eine runde Öffnung; ein eiserner Stülpdeckel von der Form eines Zylinderhuts (dessen Krempe übergreift) schließt die Öffnung und wird abgenommen, sooft ein Nachschütten nötig ist. Man sieht dann, wie durch eine schmale Esse, in die Kammer hinein und hat die aufgetürmten, rotglühenden Steine unter sich. Der Anblick, den man sich nur verschaffen kann, indem man auf die Gewölbedecke der Kammer tritt, hat etwas im höchsten Grade Unheimliches und Beängstigendes. Man steht über einer Hölle und blickt in sie hinab. Eine Schicht Steine, vielleicht kaum einen Fuß dick, trennt den Obenstehenden von dieser Unterwelt, und der Gedanke hat etwas Grausiges: Wenn jetzt dies Gewölbe –.
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