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Wann tranken die Türken ihren Kaffee vor Wien?: Weltgeschichte - alles, was man wissen muss (German Edition)

Wann tranken die Türken ihren Kaffee vor Wien?: Weltgeschichte - alles, was man wissen muss (German Edition)

Titel: Wann tranken die Türken ihren Kaffee vor Wien?: Weltgeschichte - alles, was man wissen muss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Seidel
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Schriften. Schätzungsweise hat nur ein, maximal zehn Prozent des gesamten antiken Schrifttums überlebt.
    Aus der Zeit bis zur Kaiserkrönung Karls des Großen sind etwa 1800 Manuskripte in lateinischer Sprache überliefert. Auf ihnen beruht ein Großteil dessen, was wir über das Altertum wissen.
    600
    KIRCHENSTAAT     Papst Gregor (reg. 590–604) stammte aus altem römischen Senatsadel und war der erste Mönch auf dem Papstthron, aber er war zuvor auch schon Stadtpräfekt (»Bürgermeister«) von Rom gewesen. Der als Intellektueller, Musenfreund, Theologe, Administrator und Herrscher vielseitig begabte Patrizier ordnete die Ländereien der Päpste völlig neu und schuf damit die Grundlage des späteren Kirchenstaats. Da sich die oströmischen Kaiser nicht mehr um die Bevölkerung Roms kümmerten, nahm Gregor aus den gestrafft organisierten Erträgen der päpstlichen Güter die für die ärmeren Schichten wichtige Getreideversorgung in die Hand. Schon seit Längerem nahmen die Päpste aufgrund solcher und ähnlicher Aufgaben die politische Führungsfunktion in der Stadt wahr.
    600
    GREGORIANISCHER CHORAL     Mittelalterliche Chronisten waren der Meinung, Papst Gregor habe die Choräle selbst komponiert, und in den Buchmalereien jener Zeit wird er oft so dargestellt. Das tat er eher nicht. Aber er nahm besonderen persönlichen Anteil an dieser musikalischen Neuentwicklung in der päpstlichen Hofkapelle und ordnete eine umfassende Sammlung und Neuordnung an. Die in der katholischen Kirche noch heute häufig verwendeten einstimmigen Gesänge ohne Musikbegleitung entwickelten sich über einen Zeitraum von Jahrzehnten, wenn nicht Jahrhunderten, und wurden später vor allem in den Klöstern gepflegt.

CHINA – WIEDERVEREINIGUNG UNTER DEN SUI
    ca. 520
    SHAOLIN     Am Fuße des Berges Shaoshi in der chinesischen Provinz Henan, im alten chinesischen Kernland am Huangho, liegt das ursprünglich taoistische Kloster Shaolin. Dorthin gelangte um 520 der aus Indien stammende Königssohn Bodhidharma (ca. 440–528), eine ebenso halb historische, halb legendäre Gestalt wie Benedikt von Nursia. Bodhidharma gilt als Begründer des Zen-Buddhismus. Hauptziel des Zen ist die innere Selbstbefreiung, die Abstinenz von allen äußerlichen Ablenkungen. In China verschmolz diese geistige Übung mit taoistischen Traditionen. Bodhidharma war auch in der höfischen Kampfkunst der Brahmanen ausgebildet, die im Shaolin-Kloster weiterentwickelt wurde. Der Zen-Buddhismus wurde die wesentliche geistige Grundlage der mittelalterlich-ritterlichen Samurai-Kultur in Japan bis hin zu Teezeremonie, Nô-Theater und Ikebana.
    560–618
    SUI     Nach jahrhundertelangen Wirren wurde China unter der (türkisch-»stämmigen«) Sui-Dynastie (560–618) wiedervereinigt. Die Sui regierten zwar nicht lange, schufen aber durch Verwaltungsreformen die Grundlage für die nachfolgende, sehr bedeutende Tang-Dynastie.

EIN NEUER PROPHET
    Mit dem Propheten Mohammed (»der Vielgelobte«) aus Mekka erschien im arabischen Raum eine neue monotheistische Religion, die auch einen neuen Gottesnamen verbreitete: Allah. Alaha war das Wort der syrischen Christen für »Gott« und natürlich war »Allah« kein »neuer Gott« (wie vielleicht die Römer in Mithras einen »neuen Gott« kennengelernt hatten). So etwas kann es in einer universalen, monotheistischen Religion nämlich nicht geben: Gott war schon immer und wird immer sein und ist für alle Menschen da, im Christentum wie im Islam.
    um 570–632
    MOHAMMED     Als jüngster unter den großen Religionsstiftern ist Mohammed (um 570–632) mit Sicherheit eine historische Person. Er stammte aus dem Clan der Koreischiten, die zur Oberschicht der Stadt Mekka zählten. Durch seine Heirat mit der 15 Jahre älteren Kaufmannswitwe Chadidscha wurde er wohlhabend. Als Karawanenunternehmer lernte er die Welt des Nahen Ostens bis hinauf nach Syrien kennen. Mit Chadidscha hatte er eine Tochter, Fatima, die Stammmutter aller Nachfahren des Propheten.
    Mohammed verabscheute die polytheistischen Kulte seiner Heimat, erkannte nur das uralte Kaaba-Heiligtum in Mekka an und verkündete die Lehre vom einen einzigen Gott. Nach dem Tod Chadidschas hatte er in Mekka nicht mehr genügend einflussreiche Beschützer und floh 622 ins benachbarte Medina. Diese »Hedschra« war der Beginn der islamischen Zeitrechnung (nach dem Mondkalender). Aktuell (2010) leben wir im Jahr 1431 des islamischen Kalenders.
    In Medina schwang sich

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