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Wann tranken die Türken ihren Kaffee vor Wien?: Weltgeschichte - alles, was man wissen muss (German Edition)

Wann tranken die Türken ihren Kaffee vor Wien?: Weltgeschichte - alles, was man wissen muss (German Edition)

Titel: Wann tranken die Türken ihren Kaffee vor Wien?: Weltgeschichte - alles, was man wissen muss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Seidel
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Mohammed zum politischen Führer der Stadt auf und nannte sich nun »Prophet« und »Gesandter Gottes«. Als politischer, militärischer und geistlicher Führer kehrte er 630 nach Mekka zurück.
    Die Stadt wurde ohne viel Blutvergießen erobert. Von hier aus leitete Mohammed als geistliches und weltliches Oberhaupt die Expansion seiner Herrschaft wie seiner Religion. Bei seinem Tod beherrschte er schon Arabien.
    ISLAM     bedeutet »Ergebung in Gottes Willen« und ist das oberste Gebot Gottes, wie es Mohammed offenbart wurde. Konkret bezieht es sich auf Abrahams Gehorsam gegenüber Gottes Befehl, den Sohn Isaak zu opfern. Mohammed, davon zutiefst beeindruckt, machte es zum Ausgangspunkt seiner Gottesvorstellung.
    Im Gegensatz zum Christentum sieht die islamische Religion den Menschen nicht als von der Erbsünde belastet und daher von Grund auf verdorben an. Der Mensch bedarf also auch keiner Erlösung oder eines Aktes der Befreiung von allen Sünden, wie ihn der christliche Gott mit dem Kreuzestod vollzog – das Opfer, an das täglich in der Messe erinnert wird. Der Islam sieht kein prinzipielles Hindernis für den Menschen, in die Seligkeit Gottes einzugehen, sofern er sich an die Gebote des Korans hält.
    KORAN     Das ursprünglich syrische Wort für die Heilige Schrift des Islams bedeutet »Lesung, rezitierender Vortrag«. Wie alle Religionsstifter hinterließ Mohammed keine eigenhändigen Schriften. Die Texte sind nach islamischem Glauben Gottesworte, dem Propheten durch den Erzengel Gabriel eingegeben. Sie dürften aber aus unterschiedlichen Quellen stammen, wurden gesammelt, »redigiert« und ungefähr 20 Jahre nach Mohammeds Tod unter dem dritten Kalifen Osman in kanonischer Form herausgegeben. Der Koran besteht aus 114 Suren in arabischer Sprache. Er enthält historische Teile, Glaubensgrundsätze, Vorschriften und Rechtsgrundsätze. Die Suren sind einfach ihrer Länge nach angeordnet. Die längsten stehen am Anfang, die kürzesten am Schluss. Deswegen ist der Koran »unsystematisch«.
    SCHARIA     Diejenigen Passagen des Korans, die sich mit den Verhaltensweisen der Menschen beschäftigen, sind Grundlage der Scharia, des islamischen Rechts. Ausdrücklich verboten sind: Diebstahl, Unzucht, Unzucht zwischen Männern, Verleumdung wegen angeblicher Unzucht und Alkohol. Als göttliches Recht ist das islamische Recht unveränderbar.
    DSCHIHAD     ist ein vieldeutiger Begriff, bedeutet wörtlich »Anstrengung«, »Kampf« und daher nicht nur »Heiliger Krieg«. Gemeint ist vielmehr das moralische Gebot, Gutes zu tun, und die innere Anstrengung, sich tugendhaft zu verhalten.
    ARABER     Bis zu ihrer Islamisierung hatten die semitischen Beduinen der Arabischen Halbinsel nur eine bescheidene, lokale Rolle gespielt. »Araber« ist verwandt mit dem hebräischen Wort ereb , »gemischte Menge«. Die Araber überrannten und verwandelten die gesamte südliche Mittelmeerwelt und den Osten zunächst bis ins Hochland von Iran. Das Arabische wurde die Handels-, Verwaltungs- und Gelehrtensprache bei Aramäern, Persern, Ägyptern, undes ist natürlich die heilige Sprache des Korans. Die Araber verwandelten als erobernde neue Oberschicht zwar das äußere Erscheinungsbild der orientalischen Zivilisationen, nicht aber die jahrtausendealten kulturellen Traditionen und die gewachsene, in sich ruhende, hochentwickelte Zivilisation dieser Länder und Völker. Da auch keine Zwangsbekehrungen stattfanden, funktionierten diese bruchlos weiter. Treibende Kraft der islamischen Expansion zu einer Großmacht waren die Nachfolger des Propheten, die sogenannten Kalifen (arabisch kalif = Nachfolger). Der zweite Kalif Omar (592–644) rang den Byzantinern den Nahen Osten ab und brachte das Persische Reich der Sassaniden ganz unter islamischen Einfluss.
    KOREISCHITEN     Mohammed und Abu Bakr (573–634) – er war der erste Kalif, Freund und Schwiegervater des Propheten – gehörten beide zum Stamm der Koreischiten, einem Clan von Fernhändlern, der die Kontrolle über die Stadt Mekka und das Kaaba-Heiligtum innehatte. Das waren keine nomadischen Beduinen, sondern städtische Aristokraten, die sich in den syrischen, mesopotamischen und persischen Metropolen auch sogleich wie zu Hause fühlten. Nur ihre Krieger rekrutierten sich aus den Wüstennomaden und übertrafen wie alle Nomadenvölker die sesshaften Bauernkulturen und gewachsenen Stadtzivilisationen an Kampfgeist.
    Die Zugehörigkeit zum Koreischiten-Stamm gilt bis

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