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Wann tranken die Türken ihren Kaffee vor Wien?: Weltgeschichte - alles, was man wissen muss (German Edition)

Wann tranken die Türken ihren Kaffee vor Wien?: Weltgeschichte - alles, was man wissen muss (German Edition)

Titel: Wann tranken die Türken ihren Kaffee vor Wien?: Weltgeschichte - alles, was man wissen muss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Seidel
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Nymphen- und Nereidenreigen, waren wieder sehr beliebt und wurden gemalt oder in Elfenbein geschnitzt. Die Bewältigung technisch-gestalterischer Probleme wie die Darstellung von bildhaften Szenen in Gewölbemosaiken musste – nach Bilderstreit und Bilderverbot – erst neu gelernt werden.

ANKUNFT DER TÜRKEN
    Etwa zur Zeit der Kaiserkrönung Ottos I. eroberten die Ogusen unter der Führung der Fürsten-Dynastie der Seldschuken die alte Seidenstraßenmetropole Buchara, südöstlich des Aralsees, damals am Rand der persischen Zivilisation gelegen. Die Ogusen waren ein Stammesverband von Turkvölkern aus der kasachischen Steppe, Seldschuk war um das Jahr 1000 der Häuptling eines ogusischen Stammes.
    um 1000
    SELDSCHUKEN     Ebenfalls um 1000 traten Seldschuk und seine Krieger zum Islam über. Sie lösten sich aus dem Stammesverband und drangen von Buchara aus schnell nach Süden und Westen vor. Seit der Eroberung der nordpersischen Provinz Chorasan 1034 und Bagdads 1055 beherrschten die Seldschuken die gesamte persisch-arabische islamische Welt. Wären die Seldschuken nicht aufgetaucht, wäre die islamische Welt in Kleinstaaterei zerfallen und der Islam hätte niemals die Rolle gespielt, die er damals (die Kreuzzüge standen unmittelbar bevor) und bis heute einnimmt.
    SULTAN I     Der formal weiter amtierende abbasidische Kalif in Bagdad übertrug dem Enkel Seldschuks den Sultanstitel. Die Seldschuken zählten zu den Ersten, die diesen Titel trugen. Das arabische Wort bedeutet »Herrscher« und die Seldschuken fassten die vom Zerfall bedrohte islamische Zivilisation wieder unter einer einheitlichen politischen Führung zusammen.
    Übrigens : Sultane und Sultanate gab es im Verlauf der Geschichte der islamischen Reiche von Afrika über den Nahen und Mittleren Osten bis hin nach Indien und Indonesien sehr viele. Heute tragen noch zwei Souveräne diesen Titel: der Sultan von Brunei und der Sultan von Oman.
    Nach der Eroberung Bagdads dehnten die Seldschuken ihren Machtbereich bis nach Armenien aus und wurden so stark, dass sich Byzanz vom zweiten Seldschuken-Sultan Alp Arslan, einem Neffen des ersten, bedroht fühlte. Kaiser Romanos zog den Türken entgegen und nach einigen Vorgeplänkeln kam es zur
    1071
    SCHLACHT BEI MANTZIKERT     Der Sieg der Türken unter Alp Arslan am 26. August 1071 war vollkommen. Kaiser Romanos IV. geriet in Gefangenschaft, der Weg zur sehr schnellen türkischen Besiedlung Anatoliens war geebnet. Tausend Jahre lang war das griechisch geprägte Kleinasien Teil des Römischen beziehungsweise Oströmischen Reiches gewesen. Nach Mantzikert konnte Byzanz nur noch kleinasiatische Küstenregionen an der Ägäis halten. Anatolien ging für immer verloren. Es war eine weltgeschichtliche Wende, denn ohne diesen seldschukischen Sieg bei Mantzikert gäbe es keine Türken in der Türkei und auch keine osmanische Eroberung von Konstantinopel 400 Jahre später. Byzanz überdauerte diese Zeitspanne noch bis zum Ende seines Daseins.
    Nach seiner Freilassung gegen Lösegeld wurde Romanos von der gegnerischen Dukas-Familie gefangen genommen und mit glühendem Eisen geblendet. Wenige Tage später starb er an den Verletzungen.
    Was danach geschah : Alp Arslan starb im Jahr darauf, sein Sohn Malik Schah vollendete die Eroberung Anatoliens und erweiterte den seldschukischen Machtbereich um Syrien und Palästina. Er regierte seit 1072, bis ihn seine Ehefrau 1092 vergiftete. Nun zerfiel die Seldschuken-Herrschaft in untereinander zerstrittene Nachfolgereiche. Das war ein Hauptgrund für den Erfolg des Ersten Kreuzzugs. Im Jahre 1300 begann dann von türkisch-anatolischem Boden aus der Aufstieg des kleinen Fürstentums Osman zum Weltreich. Auch die moderne Türkei ist ethnisch, sprachlich und kulturell Erbe der ursprünglich seldschukisch regierten Ogusen.

PAPST UND KAISER
    Die Cluniazensische Reform war das große abendländische Projekt um die Jahrtausendwende.Von Cluny, der größten Kirche der Christenheit im Mittelalter, ist nichts geblieben, was man heute noch besichtigen könnte. Während der Französischen Revolution wurde die um 1090 im romanischen Stil erbaute Kirche gesprengt und wie ein Steinbruch für den Bau eines Pferdegestüts abgetragen. Im Mittelalter aber war Cluny eine geistige und wirtschaftliche Großmacht, ein effizient verwaltetes Mönchsimperium.
    ab 910
    CLUNIAZENSISCHE REFORM     Das Benediktinerkloster war 910 in Burgund gegründet worden, 100 Jahre nach dem Tod Karls des

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