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Wann tranken die Türken ihren Kaffee vor Wien?: Weltgeschichte - alles, was man wissen muss (German Edition)

Wann tranken die Türken ihren Kaffee vor Wien?: Weltgeschichte - alles, was man wissen muss (German Edition)

Titel: Wann tranken die Türken ihren Kaffee vor Wien?: Weltgeschichte - alles, was man wissen muss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Seidel
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von Wertgegenständen und Knochen von Menschenopfern, die darin gefunden wurden. Chichén Itzá war eine reine Residenzstadt, die etwa 500 Jahre bis kurz vor der Ankunft der Spanier bestand. Hier befindet sich neben einer Fülle eindrucksvoller Tempelruinen die bekannteste Stufenpyramide Mittelamerikas, das Observatorium und einer der besterhaltenen von den über 500 Ballspielplätzen der Maya. Das Ballspiel diente kultischen Zwecken. Vielleicht war es eine Art Ritualkrieg.

NEUE KAISER UND KÖNIGE
IN EUROPA
    In den letzten Jahren vor 900, als die Wikinger/Normannen die Seine hinauf ruderten und sich dann ziemlich dauerhaft an der Seine-Mündung in der Normandie festsetzten, fielen im Osten die Ungarn im Donautiefland ein.
    919
    OTTONEN     Weil die ersten drei deutschen Kaiser des Mittelalters alle Otto hießen, spricht man von dieser Reichsgründungsepoche als der ottonischen. Dabei lautete der Familienname ihres sächsischen Adelsgeschlechtes: Liudolfinger. Mit »sächsisch« sind in jener Zeit Gebiete gemeint, die man heute als »niedersächsisch« bezeichnet. Damals war die Elbe die Reichsgrenze; erst allmählich schob sie sich nach Osten in die Marken (Grenzländer) bis nach Meißen, Zeitz und in die Lausitz vor.
    Der Sage nach befand sich Heinrich Liudolfing, Vater Ottos I. und erster deutscher König, mit seinen Kindern auf der Entenjagd, als man ihm 919 die Nachricht seiner Königswahl überbrachte. Bemerkenswert an seiner Wahl zum – damals noch: ostfränkischen (!) – König war, dass sie auf einen Sachsen fiel. Denn sie waren erst knapp 100 Jahre zuvor von Karl dem Großen gewaltsam christianisiert worden. Nun übernahmen sie die Führung in einem Reich, das sich unter ihrer Herrschaft zum »Deutschen Reich« entwickelte – ein Begriff, der in der Zeit, als es existierte, nie verwendet wurde.
    936–955
    SCHLACHT AUF DEM LECHFELD     Der erste deutsche Kaiser, Otto I. (912–973), war den Fürsten des Reiches schon 930 in Aachen als Thronfolger vorgestellt worden. Otto war erst achtzehn Jahre alt. Die Liudolfinger wollten unter allen Umständen verhindern, dass das ostfränkische Reich wieder geteilt wurde, und änderten in diesem Punkt das salische Gesetz: Nur der älteste Sohn sollte erben. Eine Zersplitterung der Königsmacht sollte es nicht mehr geben.
    Derweil suchten die Ungarn die Bayern heim, vor allem die Stadt Augsburg war wegen der häufigen Ungarneinfälle durch ihren Bischof, den heiligen Ulrich, stark befestigt. An Ulrich und an Augsburg bissen sich die Ungarn die Zähne aus, bis Otto I. in der Schlacht auf dem Lechfeld vom 8. bis 10. August955 ein so nachhaltiger Sieg über die Ungarn gelang, dass sie nie mehr nach Deutschland vordrangen und sogar 50 Jahre später mit ottonischer Hilfe christianisiert wurden. Auf diese Ruhmestat gründet Otto seine Erneuerung des nunmehr mittelalterlichen römisch-deutschen Kaisertums.
    962
    KAISERKRÖNUNG II     Aber selbst diese Schlacht machte für Otto den Weg nach Rom noch nicht frei, obwohl er seit 951 durch seine Heirat mit der langobardischen Königinwitwe Adelheid Träger der Eisernen Krone und damit »König von Italien« war. Erst als der Statthalter Ottos in Italien, Berengar, den Kirchenstaat eigenmächtig in die Zange nahm, rief Papst Johannes XII. den deutschen König zu Hilfe und stellte dafür die Kaiserkrönung in Aussicht.
    Otto bereitete alles gut vor und ließ zunächst in Aachen seinen ältesten Sohn als Otto II. zum Mitregenten wählen, damit im Fall des Falles die Kontinuität des Herrscherhauses gesichert war. Dann zog Otto nach Italien und wurde – gemeinsam mit seiner Gattin Adelheid – am 2. Februar 962 zum Kaiser gesalbt und gekrönt.
    um 930
    WENZELSKRONE UND STEPHANSKRONE     Zur Zeit der Ottonen stand die Christianisierung der westslawischen Völker der Polen und Böhmen sowie der Magyaren noch am Anfang. Der böhmische Nationalheilige Herzog Wenzel (tschechisch: Václav ) war durch seine Großmutter Ludmilla mit dem Christentum vertraut; Ludmilla hatte die Taufe von den Slawenaposteln Kyrill und Method empfangen. Politisch lehnten sich die böhmischen Fürsten aber an das Reich an. Noch zur Zeit der Ungarneinfälle unterstellte sich Wenzel um 930 der Oberherrschaft des ersten Liudolfingers König Heinrich. Das Bistum Prag gehörte bis zum Spätmittelalter zum Erzbistum Mainz. Der von seinem Bruder erschlagene Wenzel ist der Nationalheilige Tschechiens, der größte Platz in Prag ist der

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