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WARP 1 - Der Quantenzauberer (German Edition)

WARP 1 - Der Quantenzauberer (German Edition)

Titel: WARP 1 - Der Quantenzauberer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eoin Colfer
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Timekey glitt Riley aus der Hand, und der Junge wusste, dass es so aussehen musste, als würde er ihn aufheben wollen, sonst funktionierte der ganze Plan nicht. Er fuhr herum, doch Garrick zermalmte den Schlüssel bereits mit seinem Stiefelabsatz.
    »Du hast mich betrogen, Waisenjunge«, sagte Garrick. »Und zur Strafe wirst du einen langsamen Tod sterben.«
    Sie haben mich zum Waisenjungen gemacht , dachte Riley. Zorn loderte in seinem Herzen auf wie eine Feuersbrunst, und er stürzte sich auf seinen einstigen Herrn, was keineswegs Teil des Plans war.
    Er ballte die Fäuste, wie er es gelernt hatte, und schlug Garrick auf die empfindliche Stelle über dem Knie. Das Bein konnte nichts anderes tun als nachgeben, und Garrick hätte in dem engen Treppenhaus beinahe das Gleichgewicht verloren. Riley konnte ihm noch einen weiteren Hieb in den Magen verpassen, bevor es Garrick gelang, in Abwehrhaltung zu gehen.
    »Guter Kampfgeist«, sagte er ein wenig atemlos von dem Schlag. »Aber dafür ist es jetzt zu spät. Wir sind am Ende der Geschichte angekommen.«
    Riley kämpfte weiter, suchte nach Lücken in Garricks Abwehr und fand sie in Höhe der Hüften und Nieren. Und obwohl Garrick sich nichts anmerken ließ, war er doch beeindruckt von Rileys Geschick und überrascht, wie schwer es ihm fiel, sich gegen den Jungen zu wehren.
    Ich habe noch nie gegen jemanden gekämpft, der genau meinen Stil anwendet , erkannte er.
    Schließlich hatte Garrick genug von dem Spiel. Er holte mit dem Arm aus und verpasste Riley mit voller Wucht eine Ohrfeige, sodass der Junge völlig die Orientierung verlor, die Treppe hinunterstürzte und im Dunkel des Kellerflurs verschwand.
    Riley wird sich nicht mehr gegen seinen Herrn erheben , dachte Garrick.
    Alles, was jetzt noch zwischen ihm und seinem Seelenfrieden stand, war eine amerikanische Göre, die vermutlich unbewaffnet war. Trotzdem würde er kein Risiko eingehen.
    Er gönnte sich noch einen Moment, um den Timekey endgültig zu vernichten, und genoss das Knirschen unter seinem Fuß.
    Ich könnte jetzt gehen. Einfach die Treppe hoch und verschwinden. Der Timekey ist zerstört .
    Garrick erkannte, dass diese Stimme ein letztes Aufbäumen von Felix Smarts Gewissen war, das ihn zu manipulieren versuchte. Doch zu seiner Freude stellte er fest, dass sie ihn nicht von seinem Weg abbringen konnte.
    Riley weiß, wie ich aussehe. Ich muss ihn zum Schweigen bringen .
    Der Tod war die einzige Antwort. Zum Staub , wie er immer sagte. Und jetzt konnte er ohne Angst zu dem Schlafzimmer im Keller gehen. Ohne den Timekey war der Metallrahmen des Bettes nur das: ein ganz normaler Bettrahmen. Im Grunde wusste Garrick, dass es besser gewesen wäre, noch in der Nacht hierherzukommen und das Bett auseinanderzunehmen, aber er hatte Angst vor einem Hinterhalt gehabt und wollte erst dafür sorgen, dass das Kopfgeld, das auf ihn ausgesetzt war, zurückgezogen wurde. Aber darum brauchte er sich jetzt keine Gedanken mehr zu machen.
    Fast wünschte Garrick sich die Überwachungskameras des einundzwanzigsten Jahrhunderts herbei, damit er aufzeichnen konnte, was als Nächstes geschah. Diese Episode hätte er sich hinterher gern angesehen, um sich zu vergewissern, dass sein Auftritt tatsächlich so brillant war, wie er annahm.
    Schließlich kann man seine Darbietung immer noch verbessern .
    Dann verbannte er diese Gedanken und befahl seinem Gehirn, sich ganz auf kalte Planung zu konzentrieren.
    Jetzt muss ich der Mörder sein. Morgen wird meine Welt sich verändern – vielleicht wird sich sogar die ganze Welt verändern –, aber in diesem Moment habe ich Arbeit zu erledigen. Und Albert Garrick nimmt seine Arbeit stets sehr ernst.
    Er ging durch den Flur, und seine Augen gewöhnten sich rasch an die Dunkelheit. Weiter hinten war ein Rascheln zu hören, auf das ein Amateur vielleicht einen Teil seiner Munition verschwendet hätte, doch Garrick kannte das Geräusch von Rattenkrallen auf Stein und hielt sich zurück.
    Riley, der sich wieder aufgerappelt hatte, versuchte vor ihm zu fliehen, behindert durch Überseekisten und Schneiderpuppen, und warf immer wieder ängstliche Blicke über die Schulter.
    »Sie hat dich im Stich gelassen, mein Sohn!«, rief Garrick hinter ihm her. »Du bist allein.«
    »Sie haben meine Eltern umgebracht!«, sagte Riley. »Ich bin nicht Ihr Sohn.«
    Garrick wollte es gerade leugnen – woher sollte Riley schließlich wissen, was vor all den Jahren passiert war? –, als er begriff: Der Junge

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