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WARP 1 - Der Quantenzauberer (German Edition)

WARP 1 - Der Quantenzauberer (German Edition)

Titel: WARP 1 - Der Quantenzauberer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eoin Colfer
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zu. »Zur Stärkung.«
    »Ist das deine Kutsche?«, rief Chevie ihm von unten zu.
    »Fürs Erste isses Ihre Kutsche, Ma’am«, erwiderte Winkle und zwinkerte ihr durch die Öffnung im Dach zu.
    Riley zog die lange Peitsche aus der Halterung und ließ sie geschickt zwischen den Ohren des Pferdes schnalzen. Die Arbeit mit der Peitsche war Teil seiner Ausbildung als Zauberer und Mörder gewesen, und er konnte damit eine Spielkarte aus den Fingern eines Mannes schnappen, und zwar mit verbundenen Augen. Das Pferd bäumte sich erschrocken auf und schnappte mit den Zähnen nach seinem Peiniger, dann galoppierte es über das Kopfsteinpflaster Richtung Bloomsbury und Bedford Square.
    Garrick beschloss, zu dem Haus am Bedford Square zu laufen. Eine Kutsche wäre schneller gewesen, aber es war nirgends eine zu sehen.
    Es ärgerte ihn, während er keuchend nach Luft rang, dass er, der große Albert Garrick, einem Straßenjungen und einem verzogenen Mädchen hinterherrennen musste.
    Aber es kam überhaupt nicht infrage, sie am Leben zu lassen.
    Sie kennen meine Geheimnisse, und ich bin sicher, dass Agentin Savano mit allen Tricks versuchen wird, mich auszuschalten .
    Garrick wusste, dass er diese beiden Verbindungen zur Zukunft ein für alle Mal kappen musste, denn wenn es ihnen gelang, mit dem Timekey in Chevrons Zeit zurückzukehren, würden sie Jäger auf ihn ansetzen.
    Der Zauberer spürte, wie der Hut von seinem Kopf flog, aber er scherte sich nicht darum, sondern ließ sein langes Haar im Wind flattern. Es gab ihm das Gefühl, wild und durch nichts zu stoppen zu sein.
    Riley lenkte die Kutsche, als wäre der Teufel hinter ihnen her, was ja auch beinahe der Wahrheit entsprach. Die Strecke war ungefähr zweieinhalb Meilen lang, und Riley nahm bei fast jeder Abzweigung den Bordstein mit, sodass Bob Winkle und Chevie hin und her geworfen wurden wie Bonbons in einer Dose, aber sie beschwerten sich nicht. Lieber nahmen sie ein paar blaue Flecke in Kauf, als Albert Garrick in die Hände zu fallen.
    Doch Riley beschränkte sich nicht nur darauf, über die Bordsteinkanten zu jagen, sondern schien fest entschlossen, die Kutsche in Stücke zu reißen. Als er an dem vornehmen Vierspänner eines Lords vorbeidonnerte, wären sie um ein Haar umgekippt, nur der Pfosten einer Laterne hielt sie aufrecht, ging dafür aber seinerseits unter dem Gewicht der Kutsche zu Boden.
    Die Fahrt durch die Gower Street wurde begleitet von den Trillerpfeifen zweier Streifenpolizisten, einem Backblech, das durch die Luft flog und heiße Brötchen auf die beiden Jungen niederregnen ließ, die den Bäckerkarren zogen, und einer Ladung Röstkartoffeln, die von einem umgestürzten Kohlenofen kullerten.
    Chevie versuchte, sich so weit festzuhalten, dass sie nach Garrick Ausschau halten konnte, doch die Stadt raste an ihr vorbei, und von dem Geschaukel wurde ihr schwindlig.
    »Gleich sind wir da«, sagte sie mit klappernden Zähnen zu sich selbst. »Ich kenne die Gegend.«
    Und das stimmte, denn die Architektur und die Lage der Straßen hatte sich über die kommenden hundert Jahre hinweg nicht wesentlich verändert.
    Riley stand auf dem Kutschbock und zog an den Zügeln, sodass die erschöpfte Stute in einen Trab fiel und dann stehen blieb. Er beugte sich über die Öffnung im Dach.
    »Raus mit Ihnen, Chevie!«, befahl er. »Bob, du fährst mit dem Ding weiter Richtung Covent Garden, um die Blauröcke wegzulocken. Aber schön langsam, damit’s nicht noch mehr Aufruhr gibt.«
    Strahlend übernahm Bob die Zügel. Sein Gesicht leuchtete von der abenteuerlichen Flucht. »Mach ich, Riley. Und falls die mich schnappen, verrat ich kein Wort, das schwör ich.« Riley gab ihm die letzte von Malarkeys Münzen. »Die Prinzessin dankt dir, Bob.«
    Winkle schob das Geld in seine zerlumpte Weste. »Wenn du mich brauchst – du weißt ja, wo du mich findest. Und sag der Prinzessin, beim nächsten Mal will ich ’nen Kuss.«
    Chevie stieß die Tür auf. »Wasch dir das Gesicht«, sagte sie und stieg aus. »Dann lasse ich mich vielleicht darauf ein.«
    Der schmutzige Junge starrte sie verdutzt an, dann grinste er breit. Während Bob Winkle das Pferd antrieb und davonfuhr, schwor er, sich bei der nächstbesten Gelegenheit das Gesicht zu waschen.
    Die Tür des Hauses am Bedford Square war aus massivem Holz, mit Angeln aus Messing und eisernen Nieten, und ließ sich ganz offensichtlich nicht einfach mit einem Fußtritt bezwingen.
    Chevie konnte es nicht fassen, dass sie an einer

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