Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Warrior Cats 03 - Die Macht der drei 06 - Sonnenaufgang

Warrior Cats 03 - Die Macht der drei 06 - Sonnenaufgang

Titel: Warrior Cats 03 - Die Macht der drei 06 - Sonnenaufgang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
Vom Netzwerk:
hat.«
    Löwenglut starrte den Kater an, den er immer für seinen Vater gehalten hatte. Kennt er die Wahrheit? Er dachte daran, wie Brombeerkralle im Spiel mit ihm und seinen Wurfgefährten gekämpft hatte, als sie noch Junge waren, und wie oft er ihnen geholfen oder Ratschläge gegeben hatte, als sie älter wurden. Eichhornschweif hatte Aschenpelz gesagt, dass Brombeerkralle die Wahrheit nicht kenne, aber Löwenglut wollte sich auf ihr Wort nicht mehr verlassen. Wenn er es weiß, ist er ein sehr guter Lügner. So wie Eichhornschweif.
    Brombeerkralle wartete nicht auf eine Antwort. Er ging zu den Steinen, die zur Hochnase emporführten, blieb jedoch nach ein paar Schritten stehen, drehte sich um und forderte Löwenglut mit einem Ohrenzucken auf, ihm zu folgen.
    »Geht es dir gut?« Die Stimme des Zweiten Anführers war voller Mitgefühl. »Schließlich war Aschenpelz dein Mentor.«
    Aber wir standen uns nicht nahe. Löwenglut wollte die Worte nicht laut aussprechen, obwohl er immer schon gewusst hatte, dass zwischen ihm und Aschenpelz etwas nicht stimmte. Zwischen ihnen hatte es nie die sonst übliche enge Verbindung zwischen Mentor und Schüler gegeben. Ob Aschenpelz ihn ebenso gehasst hatte wie Eichhornschweif? Was für eine Verschwendung: Löwenglut war nicht einmal Eichhornschweifs Sohn.
    »Alles in Ordnung«, murmelte er.
    Brombeerkralle legte die Schwanzspitze auf Löwengluts Schulter. »Ich kann sehen, dass du durcheinander bist«, miaute er. »Gibt es etwas, worüber du mit mir reden möchtest? Du weißt, du kannst immer zu mir kommen.«
    Einige Herzschläge lang erstarrte Löwenglut. Hat Brombeerkralle mich im Verdacht, Aschenpelz getötet zu haben?
    »Es ist schwer, eine Katze zu verlieren, der man nahestand«, fuhr Brombeerkralle fort. »Aber ich habe dir ja versprochen, dass sein Tod nicht ungesühnt bleiben wird.«
    Er fuhr seine langen, gebogenen Krallen aus und grub sie in den Boden der Senke. Löwenglut zuckte zusammen und stellte sich vor, wie sich diese Krallen in die Kehle der schuldigen Katze bohrten …
    »Wenn ich die Katze finde, die das getan hat«, knurrte Brombeerkralle leise, »wird sie es bereuen, das Leben eines Kriegers und meines Clan-Gefährten genommen zu haben.«
    Er wandte sich ab und tappte auf die Hochnase zu, doch ehe er den Fuß des Steinfalls erreicht hatte, kam Feuerstern aus seinem Bau. Er hielt einen Moment lang inne und schaute auf die Lichtung hinab, die fahle Sonne der Blattleere schien auf seinen Pelz und ließ ihn auflodern wie Flammen. Dann sprang er leichtfüßig die Steine hinab zu Brombeerkralle und Löwenglut. Er nickte in Richtung der Katzenschar, die Dornenkralle umringte.
    »Was ist los?«, erkundigte er sich.
    »Einige aus dem Clan wollen einen Angriff auf den WindClan unternehmen«, berichtete Brombeerkralle. »Ich wusste nicht, dass wir so viele Mäusehirne im DonnerClan haben.«
    Feuersterns Ohren zuckten. »Es ist schwer, den Tod eines Kriegers zu akzeptieren«, miaute er laut. »Aber für einen Angriff ist es zu früh. Ich werde eine Patrouille anführen und mit Kurzstern sprechen, um zu sehen, ob er etwas weiß.«
    »Natürlich weiß er etwas!« Mit angriffslustig gesträubtem Nackenfell stand Spinnenbein vor ihnen.
    »Wir sollten gleich angreifen, ehe wir noch mehr Krieger verlieren«, knurrte Dornenkralle.
    Feuerstern schüttelte den Kopf. »Warum Streit suchen, wenn es keinen Grund dafür gibt?«, warnte er.
    »Aber es gibt einen Grund.« Dornenkralle trat vor, bis er Nase an Nase mit seinem Anführer stand. »Ein Krieger ist tot!«
    Zustimmendes Jaulen stieg von den Katzen um ihn herum auf.
    »Aschenpelz muss gerächt werden!«
    »Er war ein guter Krieger!«
    »Der ganze Clan hat ihn respektiert. Keine DonnerClan-Katze hätte ihn getötet!«
    Löwenglut stimmte nicht mit ein. Es fiel ihm schwer genug, seine Furcht und sein Entsetzen vor seinen Clan-Gefährten zu verbergen. Sie hatten Aschenpelz als tapferen, loyalen Krieger in Erinnerung. Die Katze, die bereit gewesen war, ihren Clan zu zerstören, als Rache an Eichhornschweif, weil sie Brombeerkralle ihm vorgezogen hatte, kannten sie nicht.
    Feuerstern hob die Pfote, um sie zum Schweigen zu bringen, doch während er noch darauf wartete, dass das Geheul verstummte, tauchten einige Katzen aus dem Dornentunnel auf. Es war eine Jagdpatrouille, angeführt von Sandsturm. Borkenpelz, Eichhornschweif und Distelblatt traten nach ihr auf die Lichtung und legten ihre Beute auf dem Frischbeutehaufen ab, ehe sie

Weitere Kostenlose Bücher