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Warrior Cats 03 - Die Macht der drei 06 - Sonnenaufgang

Warrior Cats 03 - Die Macht der drei 06 - Sonnenaufgang

Titel: Warrior Cats 03 - Die Macht der drei 06 - Sonnenaufgang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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sei.«
    Distelblatt nickte. »Die Katzen hier haben offensichtlich irgendwo einen Frischbeutehaufen, und sie jagen für die Katzen, die nicht für sich sorgen können. Sie sind fast wie ein Clan.«
    »Es scheint, als wären sie besser dran ohne Sol.« Doch noch während Löwenglut das sagte, wusste er, dass einige der Katzen hier ihm nicht zustimmen würden. Er hatte die Anziehungskraft erlebt, die von Sol ausging, von seiner ruhigen Autorität und seiner Überzeugung, genau zu wissen, was zu tun sei. Jingo und die anderen mussten es auch gespürt und den Einzelgänger vermisst haben, als er weg war. Nachdenklich fraß Löwenglut seine Amsel. Sie war dick und saftig, hatte jedoch einen Beigeschmack von Donnerweg, und wäre er nicht so ausgehungert gewesen, wäre es ihm schwergefallen, sie hinunterzuschlucken.
    Nach dem Fressen warfen Flecks Junge quiekend ein Blattstück durch die Luft und purzelten dabei vor Aufregung übereinander. Hüpfer, der Größte und Mutigste der vier, schleuderte das Blatt zu Löwenglut hinüber.
    Löwengluts Anspannung verflog ein wenig, als er das Blatt zu dem Jungen zurückstieß. Es erinnerte ihn an das Spiel mit den Jungen zu Hause im Felsenkessel. Flecks Wurf war groß und stark und fast schon bereit, Schüler zu werden.
    Bald sollten die Jungen lernen, wie man jagt und kämpft . Haben die Katzen überhaupt das Wissen, sie angemessen zu unterrichten?
    Distelblatt beteiligte sich ebenfalls an der Jagd nach dem Blatt, bis alle vier Jungen keuchend neben ihrer Mutter zu Boden sanken.
    »Es sind tüchtige Junge«, ächzte Löwenglut und ließ sich vor Fleck auf den Boden fallen. »Sie werden bald zu starken Katzen heranwachsen.«
    »Ich hoffe es«, murmelte Fleck. Sie beugte sich über Hüpfer und leckte sein zerzaustes Fell. Dann schaute sie wieder auf. »Was auch immer Sol eurer Meinung nach getan haben soll – ihr irrt euch.«
    Löwengluts Magen zog sich zusammen und er sah seine Schwester an. Distelblatts grüne Augen waren groß vor Schreck. Was weiß diese Katze?
    Er war zu verdutzt, um zu antworten. Nach ein paar Herzschlägen fuhr Fleck leise fort. »Sol macht sich nie die Pfoten schmutzig. Wenn etwas passiert ist, dann hat es eine andere Katze getan – vielleicht auf seine Anordnung hin, vielleicht nicht. Es wird euch nicht gelingen, ihm etwas nachzuweisen.«
    Sehnsucht klang in ihrer Stimme. Obwohl sie wusste, welches Unglück Sol angerichtet hatte, wollte sie ihn ganz eindeutig zurück.
    »Ist Sol der Vater deiner Jungen?«, fragte Distelblatt und berührte die Flanke der braunen Königin mit dem Schwanz.
    Fleck schüttelte den Kopf. »Ihr Vater hat uns verlassen, als die Hunde anfingen, uns zu bedrohen.« Sie zögerte und fügte dann fast trotzig hinzu: »Ich wünschte, sie wären Sols. Die anderen Katzen sagen, er habe uns verraten, aber wir selbst haben die Entscheidung getroffen, gegen die Hunde zu kämpfen. Sol hat uns zu nichts gezwungen.«
    Nein, er hat es nur so aussehen lassen, als hättet ihr keine andere Wahl. Das sagte Löwenglut jedoch nicht laut. Es war deutlich zu erkennen, dass Fleck immer noch in den Einzelgänger verliebt war.
    Er und Distelblatt wechselten einen weiteren Blick. Keiner von beiden hatte Aschenpelz erwähnt, aber Löwenglut wusste, dass der Tod des grauen Kriegers ebenso schwer auf den Gedanken seiner Wurfgefährtin lastete wie auf seinen.
    Fleck senkte den Kopf und fuhr fort, Hüpfer zu putzen. »Wenn Sol zurückkäme«, miaute sie, »würde ich mich sehr freuen, ihn wiederzusehen.«

12. Kapitel
    Häherfeder rutschte unruhig auf der nackten Erde hin und her. Wie sollte eine Katze ohne ein richtiges Nest schlafen können? Aber Blattsee hatte ihm den ganzen Tag über so viel zu tun gegeben, dass keine Zeit geblieben war, um frisches Moos zu holen. »Es tut dem Bau gut, wenn er ein bisschen gelüftet wird«, hatte sie gesagt. Ha! Häherfeder drehte sich wieder herum und spürte, wie der kalte Morgenwind ihm das Fell zauste.
    Das Rascheln einer Katze, die durch den Brombeervorhang trat, weckte ihn vollends auf. Er erkannte Blattsee und roch, dass sie Moos im Maul trug. Endlich! Aber warum hat sie mich nicht gebeten, ihr zu helfen? Häherfeders Pfoten juckten vor Ärger darüber, dass Blattsee selbst die einfachsten Aufgaben ohne ihn erledigen wollte. Traut sie mir nicht mal zu, Moos zu tragen?
    Aber es war sinnlos, deshalb mit ihr zu streiten. Häherfeder stolperte aus der Grube, in der sein Nest hätte sein sollen, und half Blattsee, das Moos

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