Warrior Cats 03 - Die Macht der drei 06 - Sonnenaufgang

Titel: Warrior Cats 03 - Die Macht der drei 06 - Sonnenaufgang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter

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neben dem Rinnsal auszulegen, wo die kranken Katzen schliefen.
    »Soll ich noch mehr holen?«, bot er an.
    Die einzige Antwort seiner Mentorin war ein Grunzen, das alles bedeuten konnte. Häherfeder hätte sie gerne gefragt, was mit ihr los war, aber sie würde es ihm sowieso nicht verraten . Vermutlich würde sie mir allein schon für diese Frage die Ohren abreißen . Ich werde nur dann Antworten bekommen – über meine Vergangenheit und darüber, was mit Blattsee los ist –, wenn ich selbst danach suche.
    Während Häherfeder das Moos ordentlich verteilte, wanderte er in Gedanken zu seinen frühesten Erinnerungen zurück. Die Abwesenheit seiner Wurfgefährten stach ihn wie eine Kralle.
    Wir könnten viel mehr herausfinden, wenn wir unsere Erinnerungen teilen würden!
    Er erinnerte sich an eine lange, kalte Reise, wo er durch Schnee stolperte, der ihm bis zum Bauch reichte, immer dem Geruch seiner Mutter folgend. Nein – Eichhornschweifs Geruch! Er versuchte, sich in den schneebedeckten Wald zurückzuversetzen, bemühte sich, die einzelnen Gerüche zu unterscheiden: seinen eigenen, Löwengluts, Distelblatts, Eichhornschweifs … da war noch einer. Eine weitere erwachsene Katze, eine warme, massige Gestalt. Er hatte sich noch nie zuvor an diese Begebenheit erinnert, aber ganz bestimmt war da noch eine Katze gewesen, direkt vor Eichhornschweif, die sich durch den Schnee schob …
    Wer war das? Haben uns zwei Katzen zurück in den Felsenkessel begleitet?
    Er musste eine andere Katze fragen, eine, die beim DonnerClan gewesen war, als Eichhornschweif ihre Jungen in den Felsenkessel brachte. Doch es musste eine Katze sein, die bei seinen Fragen nicht misstrauisch wurde oder dem Rest des Clans davon erzählte.
    Tja, es gibt da eine Katze, die nicht tratscht …
    »Ich geh los und hol noch mehr Moos«, miaute er und schob hastig das letzte Büschel an seinen Platz.
    Bevor Blattsee protestieren konnte, schob er sich durch den Brombeervorhang auf die Lichtung. Doch anstatt zum Dornentunnel zu laufen, flitzte er hinüber zum Ältestenbusch unter dem Haselstrauch.
    »Mausefell!«, rief er und duckte sich unter einem losen Heckenkirschenzweig hindurch.
    Die dünne, braune Älteste lag zusammengerollt neben dem Stamm des Strauches. »Ich hoffe, dein Schwanz brennt oder Füchse fallen ins Lager ein«, krächzte sie und unterdrückte ein Gähnen. »Oder hast du sonst einen guten Grund, mich aufzuwecken?«
    »Entschuldige«, murmelte Häherfeder. Mäusedung! Das Gespräch fängt ja toll an …
    »Keine Sorge«, miaute Langschweif friedfertig. Der blinde Älteste saß neben Mausefell. Häherfeder hörte das Scharren seine Zunge, als er sich gründlich putzte. »Mausefell schläft schon seit Ewigkeiten. Es ist höchste Zeit, dass sie aufwacht.«
    Mausefell fauchte verärgert: »Also, was willst du?«
    »Ich wollte dich nach Flöhen absuchen«, erklärte Häherfeder nach hastigem Überlegen. »Einer der Schüler hat welche von einer Patrouille mitgebracht.« Er konnte nur hoffen, dass keiner der Ältesten diese Lüge gegenüber den anderen Katzen erwähnte.
    »Ich muss mich nicht kratzen«, miaute Mausefell. »Aber du kannst meinen Pelz trotzdem gerne absuchen.« Sie machte es sich bequem und schob die Pfoten unter ihren Körper. »Pass auf, dass du keinen Floh übersiehst«, fügte sie hinzu, während Häherfeder sich daranmachte, ihr dichtes, ungeputztes Fell zu durchsuchen. »Immerhin bist du jetzt schon lange genug Blattsees Schüler.«
    Häherfeder schluckte eine ärgerliche Erwiderung hinunter, als ihm klar wurde, dass dies genau der Gesprächsbeginn sein könnte, den er brauchte. »Das ist wahr«, miaute er. »Ich wurde doch mitten in der letzten Blattleere geboren, oder?«
    »Die kälteste Blattleere, an die ich mich erinnern kann«, stimmte Langschweif zu. »Ich weiß noch, wie hoch der Schnee lag. Der ganze Clan war überrascht, als Eichhornschweif mit drei Jungen zurück in den Felsenkessel kam! Sie sagte, sie seien früher auf die Welt gekommen, als sie erwartet hätte, deshalb habe sie es nicht mehr rechtzeitig in die Kinderstube geschafft. Aber welche Königin bekommt denn auch im tiefsten Winter ihre Junge?«
    »Dem SternenClan sei Dank war Blattsee bei ihr«, fügte Mausefell hinzu und zuckte mit den Ohren, als Häherfeder das Fell auf ihrem Kopf teilte. »Sonst hätte sie in große Schwierigkeiten geraten können.«
    Blattsee! Häherfeder hörte auf, mit den Krallen durch Mausefells Pelz zu fahren. Dann war die