Warrior Cats – Der vierte Schüler
wartete. Er wusste, dass es den anderen genauso erging. Taubenpfote scharrte mit den Krallen in der Erde, während Tigerherz’ Schwanzspitze hin und her zuckte. Alle drei Hauskätzchen sahen verängstigt aus, hatten die Augen weit aufgerissen und die Ohren angelegt.
Los jetzt, Hellschweif. Mach schon, bevor hier bei uns Panik ausbricht.
»Denkt daran«, miaute Löwenglut dann laut, »keine Katze kämpft. Wenn die Biber umkehren und uns bedrohen, spielt sich niemand zum Helden auf. Diese Lektion haben wir hinter uns.«
»Stimmt«, bestätigte Pilzkralle. »Wenn die Biber angreifen, rennen wir. Klettern auf einen Baum. Ich glaube nicht, dass sie …«
Ein schrilles Jaulen von der anderen Seite des Bachs unterbrach ihn.
»Da ist etwas passiert«, flüsterte Löwenglut.
Taubenpfote nickte. »Die Biber regen sich in ihrem Bau«, flüsterte sie so leise, dass keine der anderen Katzen sie hören konnte. Löwenglut spähte flussaufwärts in die Nacht. Anfangs war es so dunkel, dass er nichts erkennen konnte, doch dann tauchte der Mond hinter einer Wolke auf, und er sah, dass sich im Holzhaufen etwas bewegte. Die Köpfe der Biber tauchten an der Wasseroberfläche auf, dann kletterten sie außen am Damm hoch und glitten mit ihren unförmigen Körpern wie Schatten über die Äste.
Am Ufer konnte Löwenglut Hellschweifs blassen Pelz ausmachen und neben ihr die Schatten von Woody und Grasbart. Er hörte sie höhnisch fauchen und die Biber verspotten, um sie von ihrem Bau und dem Teich wegzulocken. Einer der Biber knurrte, dann kletterte er den Holzhaufen hinab zum Ufer. Er watschelte auf die Katzen zu und sein Schwanz raschelte im Laub. Die übrigen Biber folgten ihm, unbeholfen, aber überraschend schnell. Grasbart machte einen Satz, verpasste dem Anführer einen schnellen Schlag über die Nase und hüpfte sofort wieder weg.
»Heiliger SternenClan!«, fauchte Pilzkralle. »Ist der vollkommen übergeschnappt?«
Die Biber nahmen die Verfolgung auf, als Hellschweif mit den anderen zwischen den Bäumen verschwand und sie tiefer in den Wald lockte. Binnen weniger Herzschläge hatte Löwenglut sie aus den Augen verloren.
»Los!« fauchte Pilzkralle.
Gerade als die Katzen auf den Damm sprangen, spaltete ein Krallenblitz den Himmel bis zum Boden und Donner krachte über ihren Köpfen. Schneeflocke zuckte zusammen, presste sich dicht an den Baumstamm, auf dem sie balancierte, zwang sich dann aber wieder auf die Pfoten und kletterte weiter.
»Wir sollten uns aufteilen«, keuchte Blütenfell. »Eine Katze sollte mit mir nach einer Lücke suchen, wo wir in den Damm schlüpfen können. Die übrigen fangen oben an, die Stämme wegzuschieben.«
»Ich komme mit dir«, bot sich Pilzkralle an.
Blütenfell lief über den Damm voraus, Pilzkralle hinter ihr. Löwenglut sah, wie sie stehen blieb und prüfend gegen eines der Hölzer stieß, dann kletterte sie weiter nach oben. Wieder zuckte ein Blitz, und der Donner krachte so laut, dass Löwenglut fast taub wurde und anschließend seine Ohren klingelten. Er schüttelte ungeduldig den Kopf. Plötzlich fielen dicke Tropfen, platschten auf die Hölzer und die Pelze der Katzen.
»Das hat uns gerade noch gefehlt«, knurrte Tigerherz.
»Unten am See würden wir uns darüber freuen«, warf Taubenpfote ein. »Hoffentlich regnet es da auch.«
Als Löwenglut über den obersten Ast kletterte und auf den Teich hinabblickte, brachen die Wolken auf. Wie eine zischende Wand, die alles verdeckte außer den Baumstämmen unter seinen Pfoten, ergoss sich der Regen vom Himmel. Sein Pelz war nach wenigen Herzschlägen durchnässt und er zitterte vor Kälte.
»Hört ihr mich alle?«, jaulte er so laut er konnte, um den prasselnden Regen zu übertönen. »Versucht jetzt, ein paar Stämme und Äste zu lockern, dann stoßt sie ins Bachbett.«
Er packte einen langen, dünnen Ast mit den Zähnen und schleuderte ihn von sich, dann beugte er sich vor, um einen dicken Stamm zu lockern. Puzzle schob vom anderen Ende, bis das Holz langsam über den Rand rollte und mit einem befriedigenden Krachen im Bach landete.
»Geschafft!«, triumphierte Puzzle.
In einiger Entfernung kämpften Tigerherz und Schneeflocke mit einem Baumstamm, während Karotte Zweige und dünnere Äste ins Bachbett prasseln ließ. Taubenpfote kauerte dicht neben Löwenglut. Sie hatte die Augen geschlossen, und er nahm an, dass sie ihre Sinne hinter den Bibern herschickte.
»Alles in Ordnung?«, fragte er.
Taubenpfote sah im strömenden
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