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Warrior Cats – Der vierte Schüler

Warrior Cats – Der vierte Schüler

Titel: Warrior Cats – Der vierte Schüler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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Schluss, machte sich Häherfeder immer noch Vorwürfe. Ich habe Blattsee gebraucht und sie war nicht da. Seine ehemalige Mentorin war erst aufgetaucht, als sie den Felsenkessel schon vor sich sehen konnten. Sie hatte an der WindClan-Grenze gejagt.
    »Du hast dein Bestes gegeben«, hatte Blattsee Häherfeder getröstet, nachdem er ihr berichtet hatte, was passiert war. »Manche Dinge kannst du nicht verhindern.«
    Aber Häherfeder glaubte ihr nicht, er wusste, dass Blattsee Feuerstern gerettet hätte, wenn sie da gewesen wäre.
    Verbittert machte er sich Vorwürfe. Es ist meine Schuld, dass mein Anführer ein Leben verloren hat . Was bin ich nur für eine schlechte Heiler-Katze!
    Jetzt sortierte er seine Kräutervorräte zu Ende, nahm ein Maulvoll Jakobskraut und machte sich auf den Weg zum Bau der Ältesten. Er duckte sich unter den äußeren Zweigen des Haselstrauchs hindurch und fand Mausefell, die sich neben dem Stamm zusammengerollt hatte und leise schnarchte, während Langschweif und der alte Einzelläufer Charly Seite an Seite im Schatten der Felswand saßen.
    »Also, dieser Dachs, der war auf Ärger aus und da bin ich ihm gefolgt …« Charly brach ab, als Häherfeder den Bau betrat. »Hallo, junger Freund! Was können wir für dich tun?«
    »Ich will, dass ihr diese Kräuter esst.« Häherfeder ließ die Stängel fallen und teilte sie sorgsam durch drei. »Es ist Jakobskraut. Das hält euch bei Kräften.«
    Er hörte Charlys rasselnden Atem, als er angetappt kam und mit einer Pfote in den Kräutern stocherte. »Dieses Zeug? Sieht nicht besonders appetitlich aus, finde ich.«
    »Kümmert euch nicht darum, wie es aussieht«, fauchte Häherfeder mit zusammengebissenen Zähnen. »Esst es einfach. Du auch, Langschweif.«
    »Wie du meinst.« Der blinde Älteste trat zu den Kräutern und leckte sie auf. »Komm schon, Charly«, miaute er mit vollem Mund. »Du weißt, dass sie dir guttun werden.« Seine Stimme war heiser und seine Pfotenschritte unsicher. Jedes Haar in Häherfeders Pelz kribbelte unbehaglich. Der ganze Clan litt unter Hunger und Durst, aber Langschweif schien besonders betroffen. Häherfeder vermutete, dass er seinen Anteil an Nahrung und Wasser Mausefell gab.
    Wenn ich Charly einmal allein antreffe, werde ich ihn fragen.
    Charly murrte unwillig, aber Häherfeder hörte, dass er das Jakobskraut trotzdem zerkaute. »Schmeckt faulig«, beschwerte sich der alte Einzelläufer.
    Häherfeder nahm die restlichen Kräuter in sein Maul und tappte zu Mausefell hinüber. Die Älteste wachte gerade auf, weil sie die Stimmen gehört hatte. »Was willst du?«, erkundigte sie sich. »Darf eine Katze nicht einmal in Ruhe schlafen?«
    Sie hörte sich unwirsch an wie immer, woraus Häherfeder schloss, dass ihr die Hitze jedenfalls nichts ausmachte. Erst wenn sich Mausefell nett und freundlich anhört, muss ich mir wirklich Sorgen machen!
    »Jakobskraut«, miaute er. »Das musst du essen.«
    Mausefell seufzte. »Wahrscheinlich quälst du mich so lange, bis ich es tue. Nun, solange ich esse, kannst du mir ja er-zählen, wie es gestern auf der Großen Versammlung war.«
    Häherfeder wartete, bis er die alte Katze an den Kräutern knabbern hörte, und begann dann mit seinem Bericht von der Großen Versammlung in der vergangenen Nacht.
    »Was?« Mausefell verschluckte sich an einem Blatt, als Häherfeder zu dem Punkt kam, an dem Leopardenstern den See mit allen Fischen für sich beanspruchte. »Das darf sie nicht!«
    »Sie hat es trotzdem getan«, erwiderte Häherfeder ungerührt. »Sie behauptet, alle Fische würden dem FlussClan zustehen, weil seine Katzen keine andere Beute essen.«
    »Und das hat ihr der SternenClan durchgehen lassen?«, fauchte Mausefell. »Keine Wolke hat den Mond verdeckt?«
    »Wenn das passiert wäre, hätte sich die Versammlung aufgelöst.«
    »Was denken sich unsere Kriegerahnen denn nur?«, knurrte Mausefell. »Wie konnten sie einfach zusehen und diese räudige Kätzin beschließen lassen, dass kein anderer Clan im See fischen darf?«
    Häherfeder wusste nicht, was er darauf antworten sollte. Er hatte in der letzten Zeit keine Zeichen vom SternenClan empfangen, nicht, seit die Hitze eingesetzt hatte. Blattsee hätte inzwischen vom SternenClan gehört . Ihr hätten sie gesagt, wie sie dem Clan helfen könnte .
    Häherfeder ließ Mausefell weiter vor sich hin schimpfen, schlüpfte aus dem Ältestenbau und lief über die Lichtung. Vom Schülerbau wehten ihm einige unerwartete Gerüche entgegen.

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