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Warrior Cats – Der vierte Schüler

Warrior Cats – Der vierte Schüler

Titel: Warrior Cats – Der vierte Schüler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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»Was ist das denn?«, miaute er erstaunt.
    Er lief zum Bau und steckte den Kopf durch die Farnwedel vor dem Eingang. Er hörte gedämpftes Flüstern und Rascheln im Moos und Laub der Schülernester.
    »Taubenjunges! Efeujunges!«, knurrte er. »Kommt da raus. Ihr seid noch keine Schüler.«
    Die beiden Jungen hoppelten aus dem Bau. Mühsam unterdrückten sie belustigte Schnurrlaute, blieben bei Häherfeder stehen und schüttelten sich Moosfetzen aus den Pelzen.
    »Wir haben uns nur alles angesehen!«, protestierte Taubenjunges. »Es kann jeden Tag so weit sein, dass wir zu Schülern ernannt werden, und da wollten wir uns schon mal die besten Plätze für unsere neuen Nester aussuchen.«
    »Nebeneinander«, fügte Efeujunges hinzu. »Wir wollen auch immer zusammen trainieren.«
    »Ganz genau«, miaute Taubenjunges. »Und bei den Patrouillen nehmen wir keine anderen Katzen mit.«
    Häherfeder wusste nicht, ob er sich amüsieren oder ärgern sollte. »Davon könnt ihr nur träumen, Mäusehirne. Die anderen Schüler werden euch sagen, wo ihr schlafen dürft. Und von euren Mentoren erfahrt ihr, wann ihr auf Patrouille geht und mit wem.«
    Die beiden Jungen schwiegen ein paar Herzschläge lang. Dann platzte Taubenjunges heraus: »Das ist uns egal! Komm, Efeujunges, wir erzählen Weißflug, dass wir uns den Bau angeschaut haben!«
    Häherfeder blieb noch eine Weile stehen und ließ die beiden Jungen zur Kinderstube hüpfen. Mit beklommenem Herzen erinnerte er sich an die Zeit, als er noch ein Junges gewesen war und sich vor einer Katze, von der er glaubte, dass sie seine Mutter sei, mit seinen Abenteuern gebrüstet hatte. Jetzt war ihm nur Blattsee geblieben.
    Wie von seinen Gedanken herbeigerufen, wehte der Geruch seiner leiblichen Mutter zu ihm herüber, die mit der restlichen Jagdpatrouille aus dem Dornentunnel auftauchte. Häherfeder prüfte die Luft und stellte fest, dass Borkenpelz, Farnpelz und sogar der Schüler Hummelpfote Frischbeute mitgebracht hatten, nur Blattsee nicht.
    Häherfeder verzog das Gesicht. Sie fängt höchstens Fliegen. Sie ist eine Heiler-Katze, keine Kriegerin. Warum hilft sie mir nicht, statt so zu tun, als ob sich ihre Vergangenheit in Luft aufgelöst hätte, sobald die Wahrheit ans Licht gekommen ist?
    Häherfeder spürte, dass sich die übrige Patrouille in Blattsees Gegenwart genauso unwohl fühlte. Alle hatten ihrer angeblichen Heiler-Katze so lange vertraut und wollten sie nicht dafür bestrafen, dass sie einst eine WindClan-Katze geliebt hatte. Aber jetzt wirkten sie unsicher, wie sie mit ihrer viel geliebten und loyalen Clan-Gefährtin umgehen sollten.
    Die Jagdpatrouille brachte ihren Fang zum Frischbeutehaufen. Hinter ihnen betrat Lichtherz das Lager, und Häherfeder roch, dass sie Schafgarbe mitgebracht hatte.
    »Das ist großartig, Lichtherz!«, rief er. »Ich hätte nicht gedacht, dass es noch welche gibt, und unser Vorrat ist vollständig aufgebraucht.«
    »Beim alten Zweibeinernest sind noch ein paar Pflanzen«, nuschelte Lichtherz mit vollem Maul und machte sich auf den Weg zum Bau der Heiler-Katze.
    Vor vielen Blattwechseln hatte Rußpelz, eine ehemalige Heiler-Katze, Lichtherz in die Grundlagen der Kräuterkunde eingeführt und sie gelehrt, kleinere Wunden und häufige Krankheiten zu behandeln. Seit Häherfeder zur einzigen Heiler-Katze beim DonnerClan geworden war, hatte ihm Lichtherz beim Kräutersammeln und mit unkomplizierten Verletzungen geholfen. Er wusste, dass er sie niemals zu seiner Schülerin ernennen konnte – sie war älter als er und eine erfahrene Kriegerin –, aber für ihre Unterstützung war er dankbar.
    Ich brauche auch noch gar keine Schülerin. Das war eine Aufgabe für ältere Heiler-Katzen. Zahllose Monde lagen noch vor ihm, pochten unter seinen Pfoten wie die Spuren der Urkatzen, in denen er zum Mondsee tappte. Und dann war da natürlich noch die Prophezeiung zu erfüllen, bevor er sich zum SternenClan begeben durfte. Drei werden es sein … Sie halten die Macht der Sterne in ihren Pfoten .
    Inzwischen stand die Sonne hoch über den Bäumen, brannte so erbarmungslos hernieder, dass sich Häherfeder fühlte, als stünde sein Pelz in Flammen. Es riecht beinahe nach Rauch!
    Dann fing seine Nase an zu zucken. Der beißende Geruch stach wirklich wie Rauch in seiner Nase. Sein Pelz kribbelte vor Angst, und er prüfte ein paar Herzschläge lang die Luft, nur um sicher zu sein, dann lokalisierte er den Geruch am Rand des Felsenkessels in der Nähe des

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