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Warrior Cats - Die Macht der Drei 05 - Lange Schatten

Warrior Cats - Die Macht der Drei 05 - Lange Schatten

Titel: Warrior Cats - Die Macht der Drei 05 - Lange Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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Vorderpfoten hoch, als wolle sie mit den Krallen den Himmel zerkratzen. Sie sprang in die Luft und wurde dabei so riesig, dass sie den Mond und die blinkenden Sterne verdeckte. Distelblatt duckte sich zitternd in der Finsternis, die dichter war als im tiefsten Wald.
    Schreie des Entsetzens erhoben sich überall um sie herum. Ein ganzer Clan verborgener Katzen jaulte seine Angst vor dem Schatten heraus, der sie von den schützenden Blicken des SternenClans trennte. Eine einzelne Stimme erhob sich über den Lärm: »Distelblatt! Distelblatt! Wo bleibst du?«
    Distelblatt schlug entsetzt um sich, bis sie merkte, dass sich ihre Pfoten in weichem Moos und Farn verheddert hatten. Fahles, graues Licht drang durch die Zweige des Kriegerbaus. Einige Fuchslängen entfernt kroch Haselschweif aus ihrem Nest und schüttelte Moosfetzen aus dem Pelz.
    »Distelblatt!« Der Ruf ertönte wieder, und diesmal erkannte Distelblatt die Stimme von Birkenfall, der ärgerlich vor dem Bau miaute. »Willst du den ganzen Tag verschlafen? Wir sind für die Jagdpatrouille eingeteilt.«
    »Komme schon!« Jedes Haar in ihrem Pelz zitterte immer noch von ihrem Albtraum. Müde tappte sie auf die nächste Lücke zwischen den Zweigen zu, doch bevor sie dort angekommen war, stolperten ihre Pfoten über die Hinterläufe einer Katze, die fast verborgen im Farn schlief.
    Wolkenschweifs Kopf tauchte auf. »Heiliger SternenClan!«, brummte er. »Wie soll hier nur irgendeine Katze schlafen!«
    »T…tut mir leid«, stammelte Distelblatt, der einfiel, dass Wolkenschweif in der vergangenen Nacht mit der letzten Patrouille unterwegs gewesen war. Sie hatte ihn gesehen, wie er mit Borkenpelz und Dornenkralle ins Lager zurückgekehrt war, während sie ihre Ernennungswache hielt.
    Das kann nur mir passieren. Ich schaffe es, gleich an meinem ersten Tag einen älteren Krieger zu verärgern!
    Wolkenschweif fauchte und rollte sich wieder zusammen, seine blauen Augen fielen zu, während er sich die Nase unter den Pelz steckte.
    »Mach dir nichts draus«, flüsterte Haselschweif und streifte Distelblatt mit der Schnauze an der Schulter. »Wolkenschweif miaut schlimmer, als er kratzt. Und reg dich wegen Birkenfall nicht auf. Er kommandiert die neuen Krieger immer herum, aber daran gewöhnt man sich schnell.«
    Distelblatt nickte dankbar, verriet Haselschweif aber nicht, was sie wirklich aus dem Gleichgewicht gebracht hatte. Birkenfalls Ton machte ihr nichts aus, aber die Erinnerung an den Traum pochte unter ihrem Pelz, von den Ohren bis zur Schwanzspitze, ihre Pfoten wurden unsicher und ihre Gedanken schwer.
    Ihr Blick schweifte zu dem Nest, in dem sich ihr Bruder Löwenpfote – nein, jetzt Löwen glut – nach seiner Nachtwache zusammengerollt hatte. Nichts wünschte sie sich sehnlicher, als jetzt mit ihm zu sprechen. Aber das Nest war leer. Löwenglut musste mit der Morgenpatrouille aufgebrochen sein.
    Vorsichtig darauf achtend, wohin sie ihre Pfoten setzte, schlüpfte Distelblatt hinter Haselschweif aus dem Bau. Draußen scharrte Birkenfall ungeduldig am Boden.
    »Na endlich!«, schimpfte er. »Warum hast du so lange gebraucht?«
    »Lass gut sein, Birkenfall.« Brombeerkralle, der Zweite Anführer des DonnerClans und Distelblatts Vater, saß eine Schwanzlänge entfernt da und hatte den Schwanz ordentlich um die Pfoten gelegt. Sein Bernsteinblick war entspannt. »Die Beute rennt nicht weg.«
    »Jedenfalls nicht, bevor wir kommen«, fügte Sandsturm hinzu, die vom Frischbeutehaufen angesprungen kam.
    »Falls es noch Beute gibt.« Birkenfall peitschte mit dem Schwanz. »Seit der Schlacht wird es immer schwieriger, Frischbeute aufzutreiben.«
    Distelblatts knurrender Magen sagte ihr, dass Birkenfall recht hatte. Einige Sonnenaufgänge zuvor hatten alle vier Clans im Territorium des DonnerClans gekämpft und mit ihrem Geschrei und Getrampel sämtliche Beute verjagt oder tief unter die Erde gescheucht.
    »Vielleicht kehrt die Beute ja bald zurück«, sagte sie hoffnungsvoll.
    »Vielleicht«, stimmte ihr Brombeerkralle zu. »Wir machen uns auf den Weg zur SchattenClan-Grenze. Da drüben wurde nicht so viel gekämpft.«
    Bei der Erwähnung des SchattenClans erstarrte Distelblatt. Werde ich Sol wiedersehen?
    »Ich bin gespannt, ob wir SchattenClan-Katzen begegnen«, miaute Birkenfall und sprach dabei aus, was Distelblatt dachte. »Mich würde interessieren, ob sie sich alle vom SternenClan abwenden, um diesem verrückten Einzelläufer zu folgen.«
    Distelblatt fühlte sich, als

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