Warrior Cats - Die neue Prophezeiung. Mitternacht - Hunter, E: Warrior Cats - Die neue Prophezeiung. Mitternacht - Warriors, The New Prophecy, Midnight
Wald kommst, sei als Besuch im DonnerClan willkommen.«
Kaum hatte er zu Ende geredet, hörte er Krähenpfote verstohlen zu Bernsteinpelz miauen: »Dein Bruder vermisst ihn vielleicht, aber ich nicht!«
Brombeerkralle zog warnend die Lippen zurück, aber Charly hatte die gemurmelten Worte des WindClan-Katers nicht gehört. »Ich werde hier zwei oder drei Tage auf euch warten«, versprach der alte Kater. »Für den Fall, dass ihr Hilfe braucht, um den Weg zurück zu finden.«
Brombeerkralle sah, wie Krähenpfote die Augen rollte.
»Natürlich unter der Voraussetzung, dass ihr überhaupt zurückkommt«, fuhr Charly fort, als er mit hocherhobenem Schwanz davontrottete. »Mich würdet ihr nicht so nah am Wassernest der Sonne erwischen. Würde mich nicht wundern, wenn ihr am Ende alle ertrinkt.«
»So ist’s recht«, murmelte Eichhornpfote. »Genau, was wir brauchen, um Hoffnung aufzubauen.«
Am Ende dieses Tages verflogen sogar Brombeerkralles Hoffnungen. Die Sonnenhitze hatte seine Kräfte aufgezehrt und ohne Wasser in diesem Hochland fühlte sich sein Maul an wie die sandige Trainingskuhle. Seinen Begleitern ging es nicht besser, mit gesenkten Köpfen und herabhängenden Schwänzen stapften sie voran. Bernsteinpelz humpelte wieder, wenn sie auch keine Katze ihre Wunde untersuchen lassen wollte. Doch Brombeerkralle konnte sehen, dass die Schwellung wiedergekommen war, und fragte sich, wie viel länger sie noch mithalten könnte. Es gab hier keine Klettenwurzeln.
Direkt vor ihnen versank die Sonne in der Glut eines scharlachroten Feuers, dessen Flammen sich wie Zungen über den halben Himmel ausbreiteten.
»Wenigstens ziehen wir in die richtige Richtung«, murmelte Federschweif.
»Ja, aber wie weit müssen wir noch gehen?« Brombeerkralle hatte sich bemüht, seine Zweifel für sich zu behalten, aber seine Angst wurde übermächtig. »Das Wassernest der Sonne könnte noch Tage entfernt sein.«
»Ich habe ja immer gesagt, dass dies eine mäusehirnige Idee ist«, bemerkte Krähenpfote, allerdings zu erschöpft, um angriffslustig zu sein.
»Und wie lange machen wir weiter?«, fragte Sturmpelz. Als sich alle Katzen umwandten und ihn anblickten, fuhr er fort: »Wenn wir den Ort nicht finden, müssen wir früher oder später entscheiden ... geben wir auf oder versuchen wir’s weiter?«
Brombeerkralle wusste, dass Sturmpelz recht hatte. An irgendeinem Punkt müssten sie ihre Niederlage eingestehen. Aber was würde es für ihre Clans bedeuten, wenn sie den Willen des SternenClans missachteten und nach Hause zurückkehrten, ohne das Ziel der Reise erreicht zu haben?
Eichhornpfote, die sich in den Wind gestellt hatte, um die Gerüche aufzusaugen, die er mit sich trug, wirbelte plötzlich herum. Ihre Augen blitzten vor Aufregung.
»Brombeerkralle!«, keuchte sie. »Ich rieche Salz!«
23. Kapitel
Brombeerkralle starrte die Schülerin einen Augenblick lang an, dann öffnete er das Maul und prüfte selbst die Luft. Es stimmte, der salzige Beigeschmack war unverkennbar. Er trug ihn direkt in seinen Traum zurück zu dem bitteren Geschmack des Wassers, das ihn umstrudelt hatte.
»Es ist tatsächlich Salz!«, miaute er. »Kommt, schnell!«
Er preschte in den Wind hinein und in die blendende Sonne. Ein rascher Blick zurück verriet ihm, dass seine Begleiter folgten. Sogar Bernsteinpelz schaffte es, schneller zu humpeln. Brombeerkralle fühlte, wie ihm neue Kraft in die Glieder schoss, als könnte er ewig so weiterrennen, bis er sich in den feurigen Himmel erhob wie einer der weißen Vögel, die über ihm kreisten und kreischten.
Stattdessen kam er zu einem erschrockenen Halt am Rand einer gewaltigen Klippe. Steile, sandige Hänge fielen kaum eine Mauselänge vor seinen Pfoten ab. Wellen donnerten unter ihm an den Strand und vor ihm erstreckte sich eine weite, wogende Fläche aus blaugrünem Wasser. Am Horizont sank die Sonne ins Meer, mit Flammen, so hell, dass Brombeerkralle die Augen zusammenkneifen musste. Das orangefarbene Feuer brannte über das Wasser einen Pfad wie Blut, der fast bis zum Fuß der Klippe reichte.
Einige Augenblicke lang starrten die Katzen wie gebannt dieses Bild an. Dann endlich schüttelte sich Brombeerkralle. »Wir müssen uns beeilen«, miaute er. »Wir müssen die Höhle mit den Zähnen finden, bevor es dunkel wird.«
»Und dann auf Mitternacht warten«, ergänzte Federschweif.
Brombeerkralle schaute von einer Seite zur anderen, aber er konnte nichts entdecken, was ihm verriet, in welche
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