Warrior Cats - Die neue Prophezeiung. Mitternacht - Hunter, E: Warrior Cats - Die neue Prophezeiung. Mitternacht - Warriors, The New Prophecy, Midnight
strich ihr mit der Zunge über das Ohr. »Lass diesen alten Dummkopf. Wir fassen einen eigenen Plan, wie wir hier rauskommen.«
Federschweif zeigte ihm die Zähne. »Wie denn? Wir wissen doch gar nicht, wo wir sind.«
Hinter der Mauer spielte der Hund verrückt und stieß sein lautes Gebell aus. Brombeerkralle spannte sich an, bereit, loszurennen, falls der Köter einen Weg aus seinem Garten fände. Hinter ihm setzte Sturmpelz um die Ecke, blieb dann aber stehen, als er merkte, dass keine unmittelbare Gefahr bestand, und ging zu seiner Schwester. Einen Augenblick später kam Eichhornpfote mit Bernsteinpelz heran.
»Was ist los?«, fragte die DonnerClan-Schülerin. »Wo ist Charly?«
Brombeerkralle merkte erst jetzt, dass der alte Kater verschwunden war. Er war sich nicht sicher, ob er erleichtert oder wütend sein sollte.
»Den wären wir los«, knurrte Krähenpfote.
Kaum hatte er das gesagt, als Charlys Kopf in einer Lücke neben der Mauer auftauchte, die Brombeerkralle bislang nicht bemerkt hatte.
»Was ist?«, miaute der alte Kater. »Kommt ihr nun oder nicht?«
Er verschwand wieder. Brombeerkralle trottete zu der zerbrochenen Zaunlatte und schaute hinaus. Er war auf weitere Zweibeinernester gefasst und schnappte erstaunt nach Luft.
Auf der anderen Seite eines schmalen, staubigen Pfads befand sich ein grasbedeckter Hang mit einzelnen Ginsterbüschen und dahinter – ein Wald! Bäume, so weit Brombeerkralle blicken konnte, ohne ein Zweibeinernest in Sicht.
»Was ist da?«, rief Eichhornpfote ungeduldig hinter ihm.
»Ein Wald!« Brombeerkralles Stimme quietschte wie die eines Jungen. »Endlich ein richtiger Wald. Kommt weiter, alle zusammen!«
Er glitt durch die Lücke und fand sich neben Charly wieder. Der alte Kater sah ihn mit einem wissenden Glanz in den Augen an.
»Zufrieden jetzt?«, schnurrte er. »Ihr wolltet raus – ich hab euch rausgebracht.«
»Öh ... ja. Danke, Charly, das ist wundervoll.«
»Nicht mehr die ›blöde Fellkugel‹, eh?«, fragte Charly mit einem bedeutungsvollen Blick auf Krähenpfote, als der durch die Lücke schlüpfte.
Brombeerkralle und Krähenpfote sahen sich an. Der Krieger hatte den Verdacht, dass Charly genauso überrascht war wie der Rest, dass er den Weg hinaus aus dem Zweibeinerort gefunden hatte, aber der alte Kater würde das niemals zugeben. Jedenfalls war das jetzt egal. Der Zweibeinerort lag hinter ihnen, und sie konnten nun wieder beginnen, nach dem Wassernest der Sonne Ausschau zu halten.
Sie überquerten den Pfad und machten sich daran, den Hang hinaufzusteigen. Brombeerkralle genoss das Gefühl von frischem Gras unter seinen Ballen und die Düfte des Waldes, die ihm auf einer schwachen Brise entgegenwehten. Als sie unter den Bäumen standen, war das fast wie eine Heimkehr.
»Das ist schon besser!«, miaute Sturmpelz und blickte sich um nach den Farnbüschen und dem langen, kühlen Gras. »Ich bin dafür, dass wir den Rest des Tages und die Nacht über hier bleiben. Bernsteinpelz kann sich hier ausschlafen und wir Übrigen können jagen.«
Brombeerkralle verkniff sich, zu widersprechen. Sein Drang, das Wassernest der Sonne zu erreichen, wurde immer stärker, je mehr die Zeit verstrich. Aber er wusste, sie würden besser vorankommen, wenn sie anhielten, um neue Kräfte zu sammeln.
Die anderen Katzen murmelten zustimmend, mit Ausnahme von Bernsteinpelz. »Ihr müsst nicht meinetwegen haltmachen.«
»Es ist nicht nur deinetwegen, du Mäusehirn.« Eichhornpfote drückte liebevoll die Nase in das Fell der SchattenClan-Kätzin. »Wir müssen alle ausruhen und essen.«
Langsam zogen die Katzen nun tiefer in den Wald, dicht beisammen und wachsam auf Gefahren achtend, und suchten einen guten Rastplatz. Brombeerkralle blieb alle paar Schritte stehen und prüfte die Luft, aber er konnte weder Fuchs noch Dachs oder andere Katzen riechen – nichts, das ihnen Schwierigkeiten bereiten könnte. Aber die Luft war voller Beutegerüche, und das Wasser floss ihm im Maul zusammen bei dem Gedanken, die Zähne in eine fette Maus zu graben oder noch besser in ein Kaninchen.
Bald kamen sie zu einer Stelle, wo der Boden zu einem schmalen Rinnsal Wasser unter einem dichten Weißdorngebüsch abfiel.
»Könnte nicht besser sein«, miaute Krähenpfote. »Hier sind Wasser und ein Unterschlupf, und falls es Räuber in der Gegend gibt, können sie sich nicht unbemerkt anschleichen.«
Bernsteinpelz, die wieder schlimm humpelte, rutschte und kroch mühsam den Abhang hinab und
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