Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Warrior Cats - Die neue Prophezeiung. Mitternacht - Hunter, E: Warrior Cats - Die neue Prophezeiung. Mitternacht - Warriors, The New Prophecy, Midnight

Warrior Cats - Die neue Prophezeiung. Mitternacht - Hunter, E: Warrior Cats - Die neue Prophezeiung. Mitternacht - Warriors, The New Prophecy, Midnight

Titel: Warrior Cats - Die neue Prophezeiung. Mitternacht - Hunter, E: Warrior Cats - Die neue Prophezeiung. Mitternacht - Warriors, The New Prophecy, Midnight Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
Vom Netzwerk:
hinteren Ende der Höhle war ein schweres, kratzendes Geräusch zu vernehmen. Ein Schatten bewegte sich dort, nicht vollkommen schwarz, sondern mit weißen Flecken. Dann näherte sich in dem schwachen Licht schwerfällig eine Gestalt, die entsetzlich vertraut wirkte – einer der tödlichsten Feinde der Waldkatzen.
    Ein Dachs!

24. Kapitel

    Brombeerkralle blickte verzweifelt über die Schulter, aber es gab keinen Fluchtweg außer ins Wasser, das schwierige Klettern zum Loch in der Höhlendecke würde zu lang dauern. Schuldgefühle stürzten auf ihn ein mit der kalten Gewalt der Wogen, die ihn fast ertränkt hatten. All seine Traumvisionen, seine ganze Gewissheit hatten seine Begleiter an diesen schrecklichen Ort gebracht, an dem sie kein Wissen, keine Erleuchtung durch den SternenClan finden würden, sondern nur einen sinnlosen, entsetzlichen Tod. Was nützten jetzt noch Vertrauen und Mut, wenn sie wie Kaninchen in einem Loch gefangen waren?
    Krähenpfote hatte sich flach auf den Boden gedrückt und kroch mit gebleckten Zähnen und knurrend auf den Dachs zu. Sturmpelz schlich langsam um die Bestie herum, um sie von der Seite her anzugreifen. Voller Verzweiflung wusste Brombeerkralle, dass sie alle ihrem Tod entgegensahen. Sogar zu sechst konnten sie nicht hoffen, den Dachs zu besiegen, schwach und ausgehungert, wie sie waren, und erschöpft von der Reise und ihrem Kampf im Wasser. Gefangen von den erdrückenden Wellen konnte es nicht lange dauern, bis stumpfe Krallen und zuschnappende Kiefer sie einen nach dem anderen erledigten.
    Der Dachs war am Rand der Schatten stehen geblieben, die den hinteren Teil der Höhle füllten. Seine mächtigen Schultern waren gebückt und seine Krallen kratzten über den Fels. Sein Kopf mit den weiß schimmernden Streifen schwang von einer Seite zur anderen, als überlegte er sich, wen von ihnen er als Ersten angreifen sollte.
    Dann sprach er: »Mitternacht ist gekommen.«
    Brombeerkralle klappte der Kiefer herunter, und für einen Augenblick hatte er das Gefühl, als würde erneut der Boden unter ihm nachgeben. Dass ein Dachs sprechen konnte, Wörter sagen konnte, die er verstand, die tatsächlich etwas bedeuteten ... Er starrte ihn mit hämmerndem Herzen ungläubig an.
    »Ich bin Mitternacht.« Die Stimme des Dachses war tief und rau wie das Geräusch der Kiesel, die sich unter den Wellen drehten. »Mit euch muss ich sprechen.«
    »Mäusedung!«, fauchte Krähenpfote. Der WindClan-Schüler kauerte weiterhin sprungbereit. »Noch eine Bewegung und du hast meine Krallen in den Augen.«
    »Nein, Krähenpfote, warte ...«
    Das kehlige Gelächter des Dachses unterbrach Brombeerkralle. »Wild ist er, nicht wahr? Gut gewählt hat der SternenClan. Aber heute wird es keine Krallen geben. Hier ist Reden, nicht Kämpfen.«
    Brombeerkralle und seine Begleiter blickten sich mit gesträubten Schwänzen unsicher an. Krähenpfote fand Worte für das, was alle dachten. »Sollen wir ihm trauen?«
    »Was können wir sonst tun?«, antwortete Federschweif und blinzelte nervös.
    Brombeerkralle schätzte den Dachs erneut ab. Er war kleiner als der bei den Schlangenfelsen – ein Weibchen, aber trotzdem nicht weniger gefährlich. Zu glauben, was die Dächsin gesagt hatte, widersprach allem, was ihm als Jungen beigebracht worden war. Aber bislang hatte sie noch keine Bewegung gemacht, um sie anzugreifen, er glaubte sogar, einen Funken Humor in ihren Augen entdecken zu können.
    Er blickte wieder seine Freunde an. Krähenpfote, Sturmpelz und Federschweif wären vielleicht in der Lage, gut zu kämpfen, aber er selbst und Eichhornpfote waren erschöpft von ihrem Kampf im Wasser, und Bernsteinpelz war mit ihrer verletzten Schulter auf den Boden der Höhle gesunken und schien kaum bei Bewusstsein.
    »Kommt«, krächzte die Dächsin. »Nicht die ganze Nacht warten.«
    Brombeerkralle war sich sicher, dass dies kein gewöhnlicher Dachs war. Niemals zuvor hatte er von einem Dachs gehört, der in einer Sprache sprechen konnte, die Katzen verstanden – erst recht nicht von einem, der vom SternenClan redete, als wüsste er mehr von dessen Wünschen als jede lebende Katze.
    »Federschweif hat recht«, zischte er. »Welche Wahl haben wir denn? Sie hätte uns inzwischen längst zu Krähenfraß machen können. Dies muss Blaustern gemeint haben, als sie mir befohlen hat, auf Mitternacht zu hören. Und sie hat dabei nicht an eine Zeit gedacht.« Er wandte sich an die Dächsin und fragte laut: »Du bist Mitternacht? Und du

Weitere Kostenlose Bücher