Warrior Cats - Die neue Prophezeiung. Mitternacht - Hunter, E: Warrior Cats - Die neue Prophezeiung. Mitternacht - Warriors, The New Prophecy, Midnight
einem unerfahrenen Krieger wie Brombeerkralle abzugeben. Bleib in Zukunft bei deinem eigenen Mentor.«
Eichhornpfotes Antwort konnte er nicht hören, auch sollte er nicht länger hierbleiben und horchen, und so machte er sich betrübt auf zum Bau der Ältesten. Irgendwie hatte er den Respekt seines Anführers verloren, und wenn Eichhornpfote ihrem Vater wirklich nichts von dem Traum und dem Treffen mit den anderen Katzen beim Baumgeviert erzählt hatte, konnte er sich nicht vorstellen, was es war.
In zwei Nächten musste er mit den Katzen aus den anderen Clans zu einer Reise aufbrechen, um das Wassernest der Sonne zu suchen und zu erfahren, was Mitternacht ihnen zu sagen hatte. Wie um alles in der Welt konnte er losziehen, fragte sich Brombeerkralle verzweifelt, wenn Feuerstern ihn so streng überwachte? Ein Kälteschauer durchfuhr ihn von den Ohren bis zur Schwanzspitze, als ihm bewusst wurde, dass er, um der Prophezeiung und dem SternenClan treu zu sein, vielleicht seinem Anführer untreu werden müsste.
10. Kapitel
In dieser Nacht schlief Brombeerkralle kaum, und wenn, dann hatte er Träume mit Feuersterns Wut und voller Bilder seines Anführers, wie er ihn aus dem DonnerClan-Lager vertrieb. Als er am nächsten Morgen seinen Bau verließ, war er völlig erschöpft – und das noch mehr, wenn er daran dachte, dass dies der letzte Tag war, bevor er seine Reise antreten würde.
Graues Morgenlicht drang durch das Lager und der Wind war kühl. Brombeerkralle prüfte die Luft und meinte, die ersten Spuren des nahenden Blattfalls zu spüren. Veränderungen standen eindeutig bevor, egal was er und die anderen Katzen zu unternehmen versuchten.
Den ganzen Tag über versuchte er nicht einmal, mit Eichhornpfote zu sprechen. Obwohl Feuerstern ihnen nicht befohlen hatte, sich voneinander fernzuhalten, war es ihm doch offensichtlich nicht recht, wenn sie zusammen waren. Es hatte keinen Sinn, sich weitere Probleme zu schaffen. Brombeerkralle erhaschte einen flüchtigen Blick auf die junge Schülerin, als sie mit Borkenpelz das Lager verließ. Mit dem über den Boden schleifenden Schwanz und den angelegten Ohren wirkte sie merkwürdig niedergeschlagen.
»Du siehst aus, als hättest du ein Kaninchen verloren und eine Spitzmaus gefunden«, sagte plötzlich eine muntere Stimme neben ihm.
Brombeerkralle blickte auf, es war Mausefell.
»Willst du mit mir und Spinnenpfote auf die Jagd kommen?«, miaute die Kätzin.
Zum ersten Mal hatte Brombeerkralle das Gefühl, dass er kaum Energie fürs Jagen oder sonst etwas besaß. Da seine Reise am nächsten Tag beginnen sollte, drängten sich Sorgen um ihn herum wie Katzen auf einer Großen Versammlung. War er wirklich dazu bestimmt, vier andere Katzen hinaus ins Unbekannte zu führen, wo sie sich vielleicht Gefahren aussetzten, die sie sich nicht einmal vorstellen konnten?
Mausefell wartete noch immer auf seine Antwort. Unwillkürlich fragte er sich, ob ihr Jagdvorschlag ein weiterer Befehl Feuersterns war, um ihn zu beschäftigen. Aber die braune Kätzin blinzelte ihn freundlich an, und er dachte, dass es für ihn sicher besser wäre, auf die Jagd zu gehen, als im Lager herumzuhängen und sich Sorgen zu machen. Vielleicht würde er ja, wenn er viel Beute machte, Feuersterns gute Meinung von ihm zurückgewinnen.
Aber die Jagd verlief nicht erfolgreich. Spinnenpfote ließ sich zu leicht ablenken, war verspielt wie ein Junges auf seinem ersten Ausgang. Einmal, als er sich an eine Maus anschlich, taumelte ein Blatt an seiner Nase vorbei, und er hob eine Pfote, um danach zu schlagen. Durch die ungeschickte Bewegung aufgeschreckt, verschwand die Maus unter einer Wurzel.
»Ehrlich!«, seufzte Mausefell. »Soll dir die Beute vielleicht direkt ins Maul springen?«
»Tut mir leid«, miaute Spinnenpfote beschämt.
Danach gab er sich mehr Mühe. Als die Gruppe auf ein Eichhörnchen stieß, das mitten auf einer Lichtung an einer Eichel nagte, begann sich Spinnenpfote anzuschleichen und bewegte verstohlen seine schwarzen Beine. Er war fast so weit, sich auf das Tier zu stürzen, als der Wind umschlug und seinen Geruch zur Beute trug. Das Eichhörnchen fuhr zusammen, stellte den Schwanz auf und preschte zum Rand der Lichtung.
»Pech gehabt!«, rief Brombeerkralle.
Statt zu antworten, raste Spinnenpfote hinter dem Eichhörnchen her und verschwand im Unterholz.
»He!«, rief ihm Mausefell nach. »So wirst du nie ein Eichhörnchen fangen.« Spinnenpfote tauchte nicht wieder auf und seine
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