Warrior Cats - Die neue Prophezeiung. Mitternacht - Hunter, E: Warrior Cats - Die neue Prophezeiung. Mitternacht - Warriors, The New Prophecy, Midnight
auch nichts zu sagen. Ich wusste es einfach, das ist nun mal so.«
Brombeerkralle schüttelte sich. »Du meinst, du weißt alles?«, fragte er. »Von den Träumen und der Reise zum Wassernest der Sonne?«
Blattpfote wandte ihm ihren ernsten Blick zu und er erblickte Kummer und Verwirrung in der Tiefe ihrer Augen. »Nein«, miaute sie. »Nur dass Eichhornpfote weggeht.« Sie zögerte und schloss kurz die Augen. »Und dass große Gefahr besteht.«
Mitleid durchfuhr Brombeerkralle scharf wie ein Dorn, aber er konnte es sich nicht leisten, diesem Gefühl nachzugeben. Er musste erfahren, was Blattpfote mit diesem Wissen gemacht hatte.
»Wer sonst weiß das?«, fragte er grob. »Hast du es deinem Vater gesagt?«
»Nein!« Ärger blitzte in Blattpfotes Augen auf und plötzlich sah sie ihrer Schwester sehr ähnlich. »Ich würde Eichhornpfote niemals verraten, nicht einmal Feuerstern.«
»Das würde sie wirklich nicht, Brombeerkralle«, bestätigte ihm Eichhornpfote.
»Ich wünschte fast, ich hätte es getan«, fuhr Blattpfote mit Bitterkeit in der Stimme fort. »Vielleicht hätte ich alles verhindern und euch zurückhalten können. Eichhornpfote, musst du wirklich gehen?«
»Ich muss! Das ist das Aufregendste, was mir je passiert ist. Verstehst du nicht? Es ist ein Befehl des SternenClans selbst, es ist also nicht so, als ob wir gegen das Gesetz der Krieger verstießen.«
Sie breitete vor ihrer Schwester die ganze Geschichte aus, von Brombeerkralles Träumen und dem Treffen mit den Katzen aus den anderen Clans. Blattpfote hörte zu, die Augen weit vor Kummer. Brombeerkralle trat unruhig von einer Pfote auf die andere, denn die Zeit verging und das Tageslicht wurde ständig stärker.
»Aber du musst doch nicht gehen!«, jammerte Blattpfote, als Eichhornpfote geendet hatte. »Du bist nicht auserwählt.«
»Ich gehe jedenfalls nicht zurück. Ich kann in Feuersterns Augen nichts richtig machen. Weißt du, dass er sogar gesagt hat, ich sei vielleicht nicht zur Kriegerin geeignet? Ich werde ihm zeigen, ob ich geeignet bin oder nicht!«
Brombeerkralle blickte zu Blattpfote. Sie wusste genauso gut wie er, dass es sinnlos war, mit Eichhornpfote zu streiten, wenn sie sich einmal etwas in den Kopf gesetzt hatte. Noch etwas anderes war in Blattpfotes Augen, die Andeutung großer Sorge, als wüsste sie mehr, als sie sagte.
»Aber vielleicht kommst du nicht wieder zurück.« Blattpfotes Stimme bebte, und Brombeerkralle wurde erneut daran erinnert, dass sie nicht nur die Heilerin, sondern auch Eichhornpfotes Schwester war. »Was soll ich ohne dich tun?«
»Mir wird nichts passieren, Blattpfote.« Brombeerkralle war überrascht von der Sanftheit in Eichhornpfotes Stimme und wie sie die Schnauze tröstend gegen die Flanke ihrer Schwester presste. »Ich muss einfach gehen. Das verstehst du doch, oder?«
Blattpfote nickte.
»Und du wirst keiner Katze verraten, wohin wir gehen?«, drängte sie Eichhornpfote.
»Ich weiß doch gar nicht, wohin ihr geht – und du weißt es auch nicht«, erklärte Blattpfote. »Aber nein, ich werde nichts sagen. Vergiss nur nicht, dass Feuerstern dich liebt. Ihm gehen Dinge durch den Kopf, von denen du nichts weißt.« Sie holte zitternd Luft. »Nehmt jetzt die Kräuter und zieht los.«
Eichhornpfote stupste das Bündel Kräuter an und teilte es zwischen sich und Brombeerkralle auf. Während sie die bitteren Blätter verschlangen, schaute Blattpfote mit riesigen und ernsten Augen zu.
»Auch wenn ihr keine Heiler-Katze bei euch habt, könnt ihr doch unterwegs Kräuter sammeln. Du weißt doch: Studentenblume für Wunden«, miaute sie rasch. »Und Rainfarn gegen Husten – oh, und Wacholderbeeren gegen Bauchschmerzen. Und Borretsch ist am besten bei Fieber, wenn du etwas finden kannst.« Sie klang, als wollte sie in den wenigen Augenblicken, die ihr blieben, ihre ganze Ausbildung weitergeben.
»Wir werden das nicht vergessen«, versprach ihre Schwester. Sie schluckte das letzte Maulvoll Kräuter hinunter und wischte sich mit der Zunge über das Maul. »Komm, Brombeerkralle.«
»Auf Wiedersehen, Blattpfote«, miaute der Krieger. »Du – und der übrige Clan – achtet auf euch. Wenn wirklich Unheil über den Wald kommt, sind wir ... sind wir vielleicht nicht rechtzeitig zurück, um euch beizustehen.«
»Das liegt in den Pfoten des SternenClans«, stimmte die Heiler-Schülerin traurig zu. »Ich werde mein Bestes tun und darauf vorbereitet sein.«
»Und mach dir keine Sorgen wegen
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