Warrior Cats - Die neue Prophezeiung. Mitternacht - Hunter, E: Warrior Cats - Die neue Prophezeiung. Mitternacht - Warriors, The New Prophecy, Midnight
näherte er sich dem Monster, bis er nur noch ein paar Fuchslängen von ihm entfernt stand. War es tot, fragte er sich, und hatten seine Zweibeiner es deshalb hier zurückgelassen? Oder hatte es sich hingekauert, beobachtete ihn und wartete nur darauf, loszuspringen, wie er selbst es immer mit einer hilflosen Maus tat?
»Wir könnten da drunterkriechen«, sagte Eichhornpfote, die auch angetrottet kam. Natürlich hatte sie seinen Befehl missachtet, oben auf der Böschung zu warten. »Das wäre ein guter Regenschutz.«
Es war gerade hell genug, dass Brombeerkralle einen dunkleren Spalt zwischen dem Bauch des Monsters und dem Boden erkennen konnte. Sein Fell sträubte sich bei der Vorstellung, in diesen schmalen Raum zu kriechen, aber er wollte vor Eichhornpfote nicht als Feigling erscheinen und ihr Vorschlag war gut. Der überwältigende Geruch würde sie mit Sicherheit vor allen Verfolgern verbergen.
»Also gut«, miaute er. »Aber lass mich ...« Er brach ab, als Eichhornpfote vorpreschte, sich an den Boden drückte und unter das Monster schlängelte.
»… vorangehen«, endete Brombeerkralle resigniert und folgte ihr.
Schwaches Dämmerlicht sickerte unter den Bauch des Monsters und weckte Brombeerkralle am nächsten Morgen. Eichhornpfote lag zusammengerollt neben ihm. Ein paar Herzschläge lang konnte er sich nicht erinnern, warum sie in seinem Bau schlief statt in ihrem eigenen. Dann rief ihm der scharfe Gestank des Monsters und das ständige Dröhnen des Donnerwegs ins Gedächtnis zurück, wo er war und warum. Dies war der Morgen, an dem die Reise wirklich beginnen würde! Aber statt freudiger Erregung spürte er nur, wie Unsicherheit an seinen Pfoten zerrte und trübsinnige Gedanken ihn überkamen, dass er sich aus seinem Clan so gut wie ausgeschlossen hatte, indem er ohne Erlaubnis seines Anführers verschwunden war.
Brombeerkralle kroch unter dem Monster hervor, hob den Kopf und prüfte die Luft. Das Gras war noch nass vom Regen der vergangenen Nacht und die Sträucher oben auf der Böschung waren schwer von Wassertropfen. Nebelschwaden zogen in der grauen Dämmerung zwischen den Bäumen hindurch. Kein Laut oder Geruch von anderen Katzen!
Er wandte sich um zu dem Monster und rief Eichhornpfote zu: »Wach auf! Es ist Zeit, dass wir uns auf den Weg machen.«
Er dachte schon, er müsse wieder unter den Bauch des Monsters schlüpfen, um die Schülerin zu wecken, als sie blinzelnd herausgekrochen kam.
»Ich sterbe vor Hunger«, klagte sie.
»Wir werden unterwegs Beute machen«, erklärte ihr Brombeerkralle. »Aber wir müssen jetzt los. Die anderen werden schon warten.«
»In Ordnung.« Eichhornpfote rannte die Böschung hinauf und in Richtung Baumgeviert neben dem Donnerweg entlang. Brombeerkralle holte sie ein und eine Weile sprangen die beiden Katzen nebeneinander dahin. Der Nebel löste sich auf, goldenes Licht sammelte sich am Horizont, wo die Sonne aufgehen würde. In den Ästen über ihnen begannen die Vögel zu singen.
Nachdem sie einmal wach war, dachte Eichhornpfote anscheinend nicht mehr daran, anzuhalten und zu jagen. Sie eilte voran, ohne auf ihre Umgebung zu achten. Brombeerkralle war hin- und hergerissen zwischen dem Wunsch, so bald wie möglich zum Baumgeviert zu gelangen, und dem Bedürfnis, wachsam auf mögliche Probleme zu achten. Als er in den Büschen hinter ihnen ein Rascheln hörte, blieb er stehen, spitzte die Ohren und öffnete das Maul, um den Geruch möglicher Verfolger zu entdecken.
»Eichhornpfote!«, zischte er. »Versteck dich!«
Aber die Schülerin war schon einen Herzschlag vor seinen Worten herumgewirbelt und starrte mit weit aufgerissenen Augen in die Richtung des Geräuschs. Im selben Augenblick erkannte Brombeerkralle den kräftigen, vertrauten Geruch einer DonnerClan-Katze. Dann bebten die Zweige eines nahen Buschs, teilten sich und enthüllten Blattpfote.
Die beiden Schwestern standen einen Augenblick bewegungslos da und blickten sich unverwandt an. Dann trottete Blattpfote heran und legte Eichhornpfote ein Päckchen Kräuter vor die Pfoten.
»Ich habe euch Reisekräuter gebracht«, murmelte sie. »Ihr werdet sie brauchen.«
Brombeerkralle blickte von ihr zu Eichhornpfote. »Du hast doch gesagt, du hättest keiner Katze etwas verraten!« Seine Stimme war laut vor Empörung. »Woher weiß sie Bescheid? Du hast mich belogen!«
»Habe ich nicht!«, fauchte Eichhornpfote.
»Nein, das hat sie nicht«, bestätigte Blattpfotes sanftere Stimme. »Sie brauchte mir
Weitere Kostenlose Bücher