Warrior Cats - Die neue Prophezeiung. Mondschein - Hunter, E: Warrior Cats - Die neue Prophezeiung. Mondschein - Warriors, The New Prophecy, Moonrise
aufgerissen, und ihre Krallen kratzten am Boden entlang, als sie vergeblich versuchte, sich zu befreien. Dann herrschte wieder Dunkelheit. Federschweif sah, wie sich die Umrisse der Löwenkatze verschwommen vor dem Wasservorhang abzeichneten, bevor sie herumwirbelte und verschwand.
Einen Herzschlag lang herrschte entsetzte Stille in der Höhle, dann erhob sich aus allen Ecken Klagegeheul. Federschweif spürte, wie sie von einer Katze angestoßen wurde, fuhr herum und sah Brombeerkralle.
»Raus – schnell!«, krächzte er.
Dicht gefolgt von Eichhornpfote und Bernsteinpelz stürzte er auf den Ausgang zu. Krähenpfote stieß Federschweif hinter ihnen her, die sich aber erst rührte, als sie sicher war, dass auch Sturmpelz ihnen folgte. Keine Katze versuchte sie aufzuhalten. Der gesamte Stamm war immer noch vor Schreck er starrt, die Katzen kauerten dicht am Boden oder blickten Scharfzahn mit vor Angst glasigen Augen nach.
Am Ausgang hielt Brombeerkralle inne, prüfte die Luft und lief dann auf dem Weg voraus. Federschweif entdeckte Scharfzahns Geruch zusammen mit Sterns Angst- und Blutgeruch, der allmählich schwächer wurde. Der Jäger war fort, hatte seine Beute mit sich genommen und zahlreiche Katzen tot oder verwundet zurückgelassen.
Weiterhin fiel strömender Regen vom Himmel, der Wind peitschte durch das Tal und immer noch grollte der Donner über ihren Köpfen. Binnen weniger Herzschläge war Federschweif völlig durchnässt, das Fell klebte an ihrem Körper, aber das bemerkte sie kaum. Hinter Brombeerkralle kletterte sie mit den anderen Clan-Katzen die Felsen hinauf, zurück auf dem Weg, den sie gekommen waren. Hinter ihnen verebbte allmählich das herzzerreißende Geheul der Stammeskatzen, ertrank im prasselnden Regen und im endlosen, unablässigen Tosen des Wasserfalls.
16. Kapitel
Ein kalter Regentropfen klatschte auf Blattpfotes Fell und sie schüttelte ihn gereizt ab. Über ihr rüttelte der rastlose Wind an den Bäumen und wehte trockene rote und goldene Blätter über die Lichtung. Die Blattleere würde in weniger als einem Mond beginnen, aber das schien das geringste Problem des Clans zu sein.
»Das Kaninchen roch schlecht«, berichtete Rußpelz Feuerstern. »Rindengesicht sagte, Katzen, die davon gefressen haben, sind gestorben. Ich glaube ihm. Dieses Kaninchen, das wir gefunden haben, war an keiner mir bekannten Krankheit verendet. Irgendwas müssen die Zweibeiner mit ihm gemacht haben.«
Ängstlich zusammengekauert hockte Blattpfote neben dem Frischbeutehaufen und lauschte dem, was ihre Mentorin Feuerstern erzählte. Mitgefühl schnitt ihr ins Herz, als sie das Entsetzen in den grünen Augen ihres Vaters sah.
»Also dürfen wir auch keine Kaninchen mehr essen«, miaute er. »Großer SternenClan, was kommt als Nächstes? Wir werden alle verhungern.«
»In unserem Territorium ist bisher noch keine Katze umgekommen«, bemerkte Sandsturm, die eine Schwanzlänge weiter saß. Sie zuckte mit dem Ohr, als ein herunterfallendes Blatt es streifte. »Vielleicht betrifft das Problem nur den WindClan.«
»Die Kaninchen rennen aber ständig über die Grenze«, wandte Rußpelz ein. »Vielleicht kann man am anderen Ende des Territoriums beim Baumsägeort die Kaninchen essen, aber ich glaube, wir sollten auch da nichts riskieren.«
»Du hast recht.« Feuerstern seufzte schwer. »Ich werde den Clan informieren. Keine Kaninchen mehr.«
»Nun, irgendwas müssen wir aber essen.« Sandsturm erhob sich entschlossen auf die Pfoten. »Ich suche mir eine Jagdpatrouille zusammen, und dann sehen wir, was wir auftreiben können.« Sie trottete davon und verschwand hinter den Zweigen im Bau der Krieger.
»Inzwischen«, miaute Rußpelz, »sollten wir sicherheitshalber alle Kaninchen aus dem Frischbeutehaufen entfernen.«
Blattpfote betrachtete den erbärmlich kleinen Haufen. Da war nur ein einziges Kaninchen. Es sah fett und einladend aus und bei seinem Anblick lief ihr das Wasser im Maul zusammen. Seit Tagen schon hatte sie keine so gute Mahlzeit bekommen. Dann krampfte sich ihr Magen zusammen, als sie sich vorstellte, was die Zweibeiner damit angestellt haben könnten. Sie glaubte, eine Spur des strengen Geruchs zu entdecken, der an dem WindClan-Kaninchen gehaftet hatte, aber der Geruch dieses Kaninchens war so sehr mit dem der übrigen Beute vermischt, dass sie sich nicht sicher sein konnte.
»Schaff es aus dem Lager und vergrab es«, wies Feuerstern sie an.
»Warte – nimm es nicht ins Maul«, fügte
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