Warrior Cats - Die neue Prophezeiung. Mondschein - Hunter, E: Warrior Cats - Die neue Prophezeiung. Mondschein - Warriors, The New Prophecy, Moonrise
Vorsichtig spähte sie aus ihrer Deckung und sah eine Patrouille drahtiger Beutejäger den Pfad entlanglaufen, in die gleiche Richtung wie sie, mit Mäulern voller Beute und von einer Höhlenwächter-Eskorte umringt. Angespannt wartete sie, ob die Katzen den Geruch der Eindringlinge entdecken und sie angreifen würden, aber sie passierten ihr Versteck, ohne innezuhalten, und verschwanden in der Dunkelheit. Eichhornpfotes Schlammpackung musste, wie gehofft, ihren Geruch verdeckt haben.
»Jetzt habe ich dich zum zweiten Mal gerettet«, spöttelte Krähenpfote und verließ das Versteck, damit sich Federschweif aufrichten konnte.
Sie schnurrte belustigt und berührte seine Nase. »Ich weiß. Keine Sorge, ich werd’s nicht vergessen.«
Brombeerkralle trat auf der anderen Wegseite zwischen den Felsen hervor und gab mit der Schwanzspitze das Zeichen zum Weitergehen. Diesmal blieb Bernsteinpelz am Schluss, um hinter ihnen nach weiteren heimkehrenden Beutejägern Ausschau zu halten. Der Mond war gerade aufgegangen und leuchtete über den höchsten Gipfeln verschwommen hinter der Wolkendecke hervor, als sie am Fluss ankamen. Immer noch wachsam auf Geräusche von Stammeskatzen lauschend, folgten sie dem Wasser, bis sie das Tosen des Wasserfalls in der Ferne hörten.
»Ab jetzt kein Laut mehr«, flüsterte Brombeerkralle. »Wir sind gleich da.« Schweigend trotteten sie weiter, bis sie das obere Ende des Wasserfalls erreicht hatten. Federschweif kauerte sich ans Ufer des Flusses und betrachtete das dunkle Wasser, das über die Felsklippe stürzte. Dann spaltete ein Blitz den Himmel über ihnen und trotz des tosenden Wassers hörte sie es am Himmel poltern.
»Das Gewitter ist da«, flüsterte ihr Krähenpfote ins Ohr.
Ein dicker Tropfen landete auf Federschweifs Kopf, sie schüttelte ihn ab. Der Lärm und der Aufruhr wegen des Gewitters konnten ihnen nützlich sein, andererseits fragte sie sich, ob es mehr Katzen als üblich in die Höhle treiben mochte. Sturmpelz wurde ohnehin schon streng bewacht – sie würden nicht alle Katzen des Stammes überwältigen können.
»Gehen wir«, flüsterte Federschweif ungeduldig.
Wieder blitzte es, noch einmal krachte der Donner über ihren Köpfen. Die Katzen spähten nach unten, und Federschweif konnte gerade noch ausmachen, wo das Wasser weiß schäumend im Teich landete, dann glaubte sie in der Finsternis am Ende des Weges eine Bewegung zu erkennen.
»Was war das?« Krähenpfote hatte es auch gesehen.
Wie eine Antwort zuckte wieder ein Blitz über den Himmel. Federschweif hörte, wie Bernsteinpelz einen Schrei zu unterdrücken versuchte. Einen einzigen Herzschlag lang, der ihr wie eine Ewigkeit vorkam, hatte das weiße Licht die Gestalt einer riesigen, sandfarbenen Katze erhellt, die über den Pfad schlich. Als der Donner den Himmel erschütterte, hielt sie inne und trottete dann weiter, bis sie hinter dem Wasservorhang verschwand.
Scharfzahn!
15. Kapitel
Entsetzliches Kreischen brach in der Höhle aus, übertönte den prasselnden Regen um sie herum und sogar den tosenden Wasserfall. Federschweif sprang auf die Pfoten. Jedes ihrer gesträubten Haare befahl ihr, so weit wie möglich von der Höhle zu fliehen. Nur der Gedanke an Sturmpelz, der sich in größter Gefahr befand, ließ sie bleiben.
»Folgt mir!« Brombeerkralles Stimme klang scharf.
Die übrigen Katzen starrten ihn ungläubig an.
»Da runter?«, wollte Krähenpfote wissen. »Bist du mäusehirnig?«
»Denk nach!« Brombeerkralle, der bereits auf den Höhleneingang zulief, blieb abrupt stehen und wirbelte zu dem Schüler herum. »Wenn Scharfzahn in der Höhle ist, wird keine Katze auf uns achten. Das könnte unsere einzige Chance sein, um Sturmpelz rauszuholen.«
Ohne sich darum zu kümmern, ob die anderen ihm folgten, sprang er die Felsen hinunter auf den Weg.
»Ich denke trotzdem, dass er verrückt geworden ist!«, murmelte Krähenpfote und folgte ihm.
Federschweif kletterte hinter ihnen her. Ihre Pfoten rutschten auf den glatten Steinen aus, die Krallen taten ihr weh, als sie versuchte, das Gleichgewicht zu halten. Sie rannte so schnell über das Sims hinter den Wasservorhang, dass ihr keine Zeit blieb, sich vor einem Sturz in den schäumenden Teich unter ihr zu fürchten. Das Kreischen wurde lauter. Voller Schrecken malte sie sich aus, was sie in der Höhle erwarten mochte. Jetzt in diesem Augenblick könnte Scharfzahn Sturmpelz am Nackenfell packen, ihrem Bruder den Pelz zerfetzen und Frischbeute aus
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