Warrior Cats. Gefährliche Spuren - Hunter, E: Warrior Cats. Gefährliche Spuren - Warrior Cats. A dangerous path
Boden. Ihr Gesicht zeigte eine Mischung aus Trauer und Wut. »Ich weiß, dass er taub ist!«, platzte sie schließlich heraus. »Ich bin seine Mutter. Glaubt ihr, ich würde so was nicht merken?«
»Weiße Katzen mit blauen Augen kommen häufig taub zur Welt«, miaute Tupfenschweif Feuerherz zu. »Ich erinnere mich an eines aus meinem ersten Wurf …« Sie seufzte.
»Was ist aus ihm geworden?«, fragte Feuerherz, erleichtert, dass Wolkenpfote, der ebenfalls weiß war und blaue Augen hatte, gut hören konnte.
»Das weiß keine Katze«, antwortete Tupfenschweif traurig. »Er verschwand, als er drei Monde alt war. Wir vermuteten, dass ihn ein Fuchs erwischt hat.«
Fleckenschweif behielt Schneejunges dicht an ihrer Seite, um ihn zu schützen. »Also, diesen hier kriegt der Fuchs nicht!«, verkündete sie energisch. »Ich kann auf ihn aufpassen.«
»Da bin ich mir sicher«, miaute Blaustern und gesellte sich zu ihnen. »Ich fürchte allerdings, dass nie ein Krieger aus ihm werden wird.«
Heute hatte Blaustern einen ihrer besseren Tage, stellte Feuerherz fest. Ihre Stimme klang mitfühlend, aber bestimmt, und ihre Augen blickten klar.
»Warum kann er kein Krieger werden?«, wollte Fleckenschweif wissen. »Mit ihm ist sonst alles in Ordnung. Er ist ein gehorsames, starkes Junges. Er kommt ganz prima zurecht, wenn man ihm Zeichen gibt, was er tun soll.«
»Das reicht nicht«, erklärte Blaustern. »Ein Mentor kann ihm nicht mit Zeichen erklären, wie man kämpft oder jagt. Er könnte im Gefecht keine Kommandos hören, und wie soll er Beute erwischen, wenn er nicht lauschen oder die Schritte seiner eigenen Pfoten hören kann?«
Fleckenschweif erhob sich mit gesträubtem Fell auf die Pfoten, und einige Sekunden lang befürchtete Feuerherz, sie könnte über Blaustern herfallen. Dann wirbelte sie herum, schubste Schneejunges auf die Pfoten und verschwand mit ihm in der Kinderstube.
»Ist schwer für sie, damit fertig zu werden«, stellte Tupfenschweif fest.
»Was hattest du denn erwartet?«, fragte Rußpelz. »Sie wird alt. Das hier könnte ihr letztes Junges sein, und jetzt erfährt sie, dass nie ein Krieger aus ihm werden kann.«
»Rußpelz, du musst mit ihr reden«, befahl Blaustern. »Mach ihr begreiflich, dass die Bedürfnisse des Clans Vorrang haben.«
»Ja, natürlich, Blaustern«, miaute Rußpelz mit einer respektvollen Neigung ihres Kopfes. »Ich halte es aber für besser, wenn sie erst noch ein bisschen mit Schneejunges allein sein kann. Dann kann sie sich an den Gedanken gewöhnen, dass nun der ganze Clan über seine Taubheit Bescheid weiß.«
Blaustern gab unwillig ihr Einverständnis und trottete in ihren Bau zurück. Feuerherz konnte seine Enttäuschung nicht verhehlen. Vor nicht allzu langer Zeit hätte Blaustern selbst mit Fleckenschweif gesprochen und sich vielleicht Gedanken gemacht, wie die Zukunft von Schneejunges im Clan aussehen könnte. Wohin sind ihr Mitgefühl und Verständnis verschwunden?, fragte sich Feuerherz. Sein Fell kribbelte, als ihm bewusst wurde, dass sich seine Anführerin für das taube Junge und dessen Mutter kaum zu interessieren schien.
8. Kapitel
Die Sonne kletterte über die Baumwipfel, als sich Feuerherz mit seiner Patrouille den Schlangenfelsen auf der dem Fluss gegenüberliegenden Seite des Territoriums näherte. So weit war das Feuer nicht gekommen; die Pflanzen am Boden waren hier immer noch dicht und grün, obwohl die Blätter bereits fielen.
»Langsam«, miaute Feuerherz Dornenpfote zu, als der Schüler auf die Felsen zustürmte, »denk daran, dass es hier in der Gegend Kreuzottern gibt.«
Abrupt blieb Dornenpfote stehen. »Tschuldigung, Feuerherz.«
Seit sich Blaustern geweigert hatte, sie zu Kriegern zu erklären, hatte Feuerherz Wert darauf gelegt, sich regelmäßig um alle Schüler zu kümmern, wozu auch gehörte, jeweils mindestens einen zu jeder Patrouille mitzunehmen, um ihnen zu zeigen, dass sie dem Clan dennoch wichtig waren. Wieselpfotes mürrisches Gesicht ließ darauf schließen, dass ihn die Verzögerung gekränkt hatte, aber Dornenpfote schien nichts dagegen zu haben, auf seinen Status als Krieger noch etwas zu warten.
Mausefell, Dornenpfotes Mentorin, trat zu ihrem Schüler. »Sag mir, was du riechen kannst.«
Dornenpfote blieb mit erhobenem Kopf und fest auf den Boden gestemmten Pfoten stehen und sog die Luft tief ein. »Maus!«, miaute er, ohne zu zögern, und fuhr sich mit der Zunge übers Maul.
»Stimmt, aber wir sind gerade nicht auf
Weitere Kostenlose Bücher