Warrior Cats. Gefährliche Spuren - Hunter, E: Warrior Cats. Gefährliche Spuren - Warrior Cats. A dangerous path
ehemaligen Schüler ging es augenscheinlich gut. Sein schwarzer Pelz glänzte im Mondlicht und seine kräftigen Muskeln spielten unter dem Fell.
»Mir geht’s gut«, antwortete Rabenpfote. Er sah sich mit großen Bernsteinaugen auf der Lichtung um. »Es ist ein komisches Gefühl, wieder hier zu stehen, Feuerherz. Tut mir leid, dass ihr Ärger mit dem WindClan habt. Kurzbart hat mir alles erzählt und geschworen, dass sie euch keine Beute gestohlen haben.«
»Davon musst du Blaustern überzeugen«, miaute Feuerherz verbittert. »Ich will dich nicht hetzen – ich weiß, du musst wie der Wind gesaust sein, um so schnell hier zu sein –, uns bleibt aber nicht viel Zeit. Mir nach.«
Er führte ihn zu Blausterns Bau. Die Anführerin des DonnerClans lag zusammengerollt in ihrem Nest, aber als Feuerherz näher trat, sah er, dass sich das Mondlicht in ihren halb geschlossenen Augen spiegelte. Sie schlief nicht.
»Was gibt es, Feuerherz?«, fragte sie verärgert. »Es ist noch nicht Zeit, zu gehen. Und wen hast du da mitgebracht?«
»Ich bin Rabenpfote, Blaustern«, miaute der Einzelläufer und trat vor. »Ich bringe eine Botschaft vom WindClan.«
»Vom WindClan!« Blaustern sprang auf. »Was will mir dieser Clan aus lauter Dieben sagen?«
Rabenpfote rührte sich nicht von der Stelle, obwohl er aus seiner Zeit als Schüler noch wissen musste, dass Blausterns Zorn mit Vorsicht zu genießen war. »Riesenstern will sich mit dir treffen, um über die gestohlene Beute zu sprechen«, antwortete er.
»Ach wirklich?« Blaustern warf einen kurzen Blick auf ihren Stellvertreter, ihre Augen sprühten blaues Feuer. Einen Herzschlag lang glaubte Feuerherz, sie hätte erraten, was er getan hatte. Eine unheilvolle Pause folgte.
»Blaustern, wäre es nicht besser, zu reden, statt zu kämpfen?«, warf er ein.
»Sag mir nicht, was ich zu tun habe«, herrschte ihn Blaustern an. Ihre Schwanzspitze zuckte ungehalten. »Verlass meinen Bau. Ich werde mich mit Rabenpfote besprechen.«
Feuerherz blieb nichts anderes übrig, als zu gehen. Er lungerte vor dem Eingang herum, lauschte auf die leisen Stimmen, konnte aber nicht verstehen, was Blaustern und Rabenpfote sagten.
Nach einer Weile tauchte Weißpelz aus dem Bau der Krieger auf und gesellte sich zu ihm. »Der Mond geht allmählich unter«, miaute der weiße Krieger. »Blaustern wird bald gehen wollen. Ist Rabenpfote schon hier?«
»Ja, er ist drin«, miaute Feuerherz. »Ich weiß aber nicht, ob –«
Er brach ab, als im Inneren des Baus Bewegung entstand. Einen Herzschlag später kam Blaustern herausstolziert, Rabenpfote folgte ihr. Sie schritt auf Feuerherz zu, ihr Schwanz peitschte. »Stell eine Patrouille zusammen«, befahl sie. »Wir gehen zum Baumgeviert.«
»Heißt das, du wirst mit Riesenstern sprechen?«, wagte Feuerherz zu fragen.
Der Schwanz seiner Anführerin peitschte immer noch. »Ich werde reden«, miaute sie. »Wenn es aber keine Einigung gibt, werden wir kämpfen.«
Es war immer noch tiefe Nacht, als Blaustern ihre Krieger auf die Senke mit den vier Eichen zuführte. Feuerherz trottete an ihrer Seite, ein kaum hörbares Rascheln sagte ihm, dass die übrigen Katzen folgten. Sein Herz sank, als er den Ruf einer Eule aus der Ferne hörte. Er hatte kaum Gelegenheit gehabt, Rabenpfote seinen Dank für seinen Botengang auszusprechen, bevor sich die schwarze Katze von den Kriegern fortstahl. Er würde einen anderen Weg nach Hause zu seiner Farm einschlagen, weit weg vom Baumgeviert.
Blaustern blieb am oberen Ende der Böschung stehen. Als die anderen Krieger sie eingeholt hatten, warf das Licht der Sterne einen zarten Schimmer auf ihr Fell, berührte sie an den gespitzten Ohren und spiegelte sich in ihren weit aufgerissenen Augen. Feuerherz spürte ihre Erregung fast auf seiner Zunge.
Als er über die Grenze zum Gebiet des WindClans hinübersah, glaubte er zuerst, das Moorland läge verlassen vor ihm, bis weit hinaus an den Horizont des Nachthimmels. Der Wind strich darüber und raschelte in den Eichen in der Senke hinter ihm. Dann entdeckte er, dass sich vor ihm etwas regte, und sah dort Katzen in einer Reihe stehen, Riesenstern in ihrer Mitte. Sein Magen krampfte sich zusammen, als er erkannte, dass auch Riesenstern seine Krieger mitgebracht hatte.
»Was soll das?«, fauchte Blaustern. »So viele Katzen vom WindClan? Ich dachte, ich wäre gekommen, um zu reden?« Misstrauisch funkelte sie Feuerherz an, bis eine plötzliche Eingebung über ihre Miene huschte und sie
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