Warrior Cats. Gefährliche Spuren - Hunter, E: Warrior Cats. Gefährliche Spuren - Warrior Cats. A dangerous path
alten Erzfeind Braunschweif Unterschlupf gewährt hatte, war aber klug genug, sich jetzt von seinem alten Groll nicht beeinflussen zu lassen. »Blaustern«, miaute er, »ich schwöre beim SternenClan, dass der WindClan nicht in deinem Gebiet gejagt hat.«
»Beim SternenClan!«, wiederholte Blaustern verächtlich. »Was ist ein Schwur beim SternenClan schon wert?«
Der schwarz-weiße Kater machte ein verblüfftes Gesicht und sah Feuerherz fragend an. »Dann schwöre ich bei allem, was dir heilig ist«, fuhr er fort. »Bei euren Jungen, bei der Hoffnung für unsere Clans, bei unserer Anführerehre. Der WindClan hat das nicht getan, was du ihm vorwirfst.«
Zum ersten Mal schien er Blaustern mit seinen Worten zu erreichen. Feuerherz sah, wie sich ihr Fell glättete. »Wie kann ich dir glauben?«, miaute sie matt.
»Auch wir haben Beute verloren«, berichtete ihr Riesenstern. »Es könnten Hunde gewesen sein oder Streuner. Katzen vom WindClan waren es nicht.«
»Behauptest du«, miaute Blaustern. Jetzt hörte sie sich nicht mehr so sicher an. Feuerherz hoffte, dass Riesenstern sie allmählich überzeugt hatte und sie bloß nicht wusste, wie sie den Rückzug antreten sollte, ohne das Gesicht zu verlieren.
»Blaustern«, miaute Feuerherz eindringlich, »ein nobler Anführer führt seine Krieger nicht in ein sinnloses Gefecht. Falls es den leisesten Zweifel gibt –«
»Glaubst du, du wüsstest besser als ich, wie man einen Clan führt?«, fiel ihm Blaustern ins Wort. Ihr Fell sträubte sich erneut, aber diesmal war Feuerherz das Ziel ihrer Wut. Für einen Moment war sie wieder die alte, großartige Anführerin des DonnerClans, und er musste sich bemühen, nicht vor ihr zurückzuweichen.
»Junge Katzen glauben immer, sie wüssten alles«, miaute Riesenstern. In seiner Stimme lag ein Anflug amüsierter Nachsicht, und Feuerherz überkam eine warme Woge der Dankbarkeit für den Anführer des WindClans, der Blausterns Ängste so gut zu verstehen schien. »Und manchmal sollten wir auf sie hören. Es gibt keinen Grund für diesen Kampf.«
Blaustern zuckte verunsichert mit den Ohren. »Nun gut«, miaute sie zögernd. »Ich glaube deinem Wort – vorerst. Aber wenn meine Patrouillen eine Schwanzlänge hinter der Grenze den Geruch von WindClan-Katzen …« Sie machte kehrt und rief nach ihren Kriegern. »Zurück zum Lager!«, befahl sie und lief ihnen voraus.
Als Feuerherz sich umdrehen wollte, um ihr zu folgen, neigte Riesenstern vor ihm den Kopf. »Danke, Feuerherz. Du hast wohlgetan, und mein Clan zollt dir Achtung für deinen Mut, mit dem du dieses Gefecht verhindert hast – allerdings möchte ich jetzt nicht in deiner Haut stecken.«
Feuerherz schloss sich seinem Clan an. Kurz bevor er in der Senke zum Baumgeviert verschwand, blickte er noch einmal über die Schulter und sah die WindClan-Katzen über das offene Moor zu ihrem Lager zurückjagen. Im sanften Morgenlicht schimmerte die Erde hell, unbefleckt von Katzenblut.
»Dank dir, Tüpfelblatt«, murmelte Feuerherz und setzte seinen Weg fort.
Blaustern führte ihre Krieger grimmig schweigend zum Lager zurück. Am Eingang zur Lichtung sprang Feuerherz voraus, um Mausefell anzusprechen, die vor dem Bau der Krieger saß.
»Gab’s Probleme?«, fragte er.
Mausefell schüttelte den Kopf. »Alles lief absolut normal«, berichtete sie. »Frostfell hat die Morgenpatrouille mit Farnpelz und noch ein paar Schülern angeführt.« Nach einem prüfenden Blick fügte sie hinzu: »Dein Fell sieht ganz intakt aus. Ich schließe daraus, dass die Friedensverhandlungen erfolgreich waren.«
»Ja, das stimmt. Danke, dass du dich hier gekümmert hast, Mausefell.«
Mausefell neigte den Kopf. »Ich lege mich jetzt schlafen«, miaute sie. »Du solltest ein paar Krieger zur Jagd schicken. Es ist kaum noch Frischbeute übrig.«
»Ich werde die Jagdpatrouille selbst anführen«, versprach Feuerherz.
»Nein, das wirst du nicht.« Blaustern war zu ihm getreten. Ihre Augen blitzten wie Eis. »Ich will dich in meinem Bau sprechen, Feuerherz. Sofort.« Ohne darauf zu achten, ob er ihr folgte, stolzierte sie über die Lichtung.
Feuerherz spürte ein unheilvolles Kribbeln im Pelz. Er hatte damit gerechnet, dass ihm seine Anführerin Vorwürfe machen würde, besser fühlte er sich deshalb aber auch nicht.
»Ich kümmere mich um die Jagdpatrouille«, miaute Weißpelz, der mit Sandsturm und Borkenpelz auf die Lichtung gesprungen kam und ihn mitfühlend ansah.
Feuerherz nickte ihm dankend zu
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