Warrior Cats. Gefährliche Spuren - Hunter, E: Warrior Cats. Gefährliche Spuren - Warrior Cats. A dangerous path
verkrustet vom Staub. »Ich hatte keine Wahl«, flüsterte er. »Ich konnte dir doch nicht wehtun.«
Feuerherz richtete sich auf. Als sein Kopf allmählich klarer wurde, bemerkte er, dass der Lärm nachgelassen hatte und eine schwere Stille über den Sonnenfelsen lastete. Die Luft roch nach Blut. »Komm mit. Wir müssen nachsehen, was passiert ist.«
Er machte kehrt und trottete zum Ausgang der Schlucht, Graustreif spürte er dicht hinter sich. Als er das offene Gelände hinter den Felsen erreicht hatte, sah er, dass sich die Krieger des FlussClans die Böschung hinab zum Flussufer zurückzogen. Schwarzkralle führte die Patrouille an, ließ sich in den Fluss gleiten und schwamm auf das andere Ufer zu.
Farnpelz und Sandsturm standen in der Nähe, die übrigen DonnerClan-Katzen hockten auf den Sonnenfelsen und sahen ihren Feinden beim Rückzug zu. Wolkenpfote hob den Kopf und stieß einen triumphierenden Schrei aus.
Blaustern trottete mit entschlossen aufgestellten Ohren bis zur Grenze des FlussClans hinter den abziehenden Katzen her. Feuerherz beobachtete bestürzt, dass sie Nebelfuß und Steinfell folgte. »Jetzt, da ihr die Wahrheit kennt, müssen wir reden«, rief sie ihnen nach. »Ihr seid im Lager des DonnerClans willkommen. Ich werde meinen Kriegern sagen, dass sie euch zu meinem Bau führen sollen, wann immer ihr mich zu sehen wünscht.«
Die beiden Krieger wandten ihr den Rücken zu und stolzierten zum Ufer. Steinfell drehte sich um, bevor er ins Wasser watete. »Lass uns in Ruhe«, knurrte er. »Du bist nicht unsere Mutter, egal was du uns erzählst.«
Leopardenstern zog sich als letzte der Katzen über die Grenze zurück. »Seht her!«, rief sie ihren Kriegern mürrisch zu und zuckte mit dem Schwanz in die Richtung, wo Graustreif neben Feuerherz stand. »Wenn der Verräter nicht gewesen wäre, hätten wir die Sonnenfelsen jetzt wieder zurückgewonnen. Er gehört nicht länger dem FlussClan an. Solltet ihr ihn auf unserem Territorium erwischen, dann tötet ihn.«
Ohne auf eine Antwort zu warten, machte sie kehrt und humpelte eilig zum Fluss.
Graustreif sagte nichts. Er stand so reglos wie die Felsen hinter ihm, den Kopf mutlos gesenkt.
Sandsturm trottete auf Feuerherz zu. »Was ist passiert?«, fragte sie. Ein Kratzer an ihrer Schulter blutete, aber ihre Augen blickten klar und offen.
Feuerherz sehnte sich danach, zum Lager zurückzukehren und sich mit ihr im Bau der Krieger zusammenzukuscheln, um sich die Zunge zu geben, wusste aber, dass er dafür keine Zeit haben würde. »Graustreif hat mir das Leben gerettet«, erklärte er. »Er hat Leopardenstern von mir weggerissen.«
»Deshalb kann er also nicht mehr zurück.« Die hellbraune Kätzin drehte den Kopf und sah zu, wie die letzte FlussClan-Katze ins Wasser glitt. Dann betrachtete sie Graustreif mit ihren großen, gefühlvollen Augen. »Was soll er jetzt bloß tun?«, murmelte sie.
Ein freudiger Gedanke hellte Feuerherz’ Miene auf. Graustreif mochte seine Jungen von Herzen lieben, aber wenn ihn der FlussClan verstoßen hatte, konnte er nach Hause zurück. Kurz darauf hatte ihn sein Glücksgefühl jedoch schon wieder verlassen und sein Magen krampfte sich furchtsam zusammen. Darüber hatte nicht er zu entscheiden. Würde Blaustern dem Krieger jetzt erlauben, zu dem Clan zurückzukehren, den er verlassen hatte? Und wie würden die anderen Krieger reagieren?
Als Feuerherz suchend den Blick schweifen ließ, entdeckte er seine Anführerin, die erschöpft vom Ufer die Böschung hinaufgetrottet kam, und lief ihr entgegen. »Blaustern …«
Sie hob den Kopf und sah ihn ratlos an. »Sie hassen mich, Feuerherz.«
Voller Mitgefühl erwiderte er ihren Blick. In seiner Sorge um Graustreif hätte er beinahe vergessen, was seine Anführerin durchmachen musste. »Tut mir leid, Blaustern«, murmelte er. »Vielleicht hätte ich es ihnen nicht sagen sollen. Ich wusste aber nicht, was ich sonst tun sollte.«
»Es war ganz richtig, Feuerherz.« Zu seiner Überraschung streckte sich Blaustern und leckte ihm rasch über die Schulter. »Ich habe immer gewollt, dass sie es erfahren. Ich war nur nicht darauf gefasst, dass sie mich für das, was ich getan habe, hassen würden.« Sie stieß einen tiefen Seufzer aus. »Lass uns zum Lager zurückkehren.«
Der erfolgreiche Kampf ihres Clans um die Sonnenfelsen schien ihr vollkommen gleichgültig. Ihre Krieger hatten sich bereits gesammelt, als sie bei ihnen ankamen. Aber die Anführerin sagte nichts zu dem Sieg,
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