Warrior Cats II.4 - Sternenglanz
Chance, die Kontrolle über den WindClan an sich zu reißen, solange Kurzbart nur ein Leben hat.«
»Gut.« Feuerstern sprang von der Hochnase. »Gehen wir.«
Brombeerkralle folgte seinem Anführer an Dornenkralle vorbei, der seine kleine Patrouille organisierte. Er konnte nicht widerstehen, Eichhornschweif einen Seitenblick zuzuwerfen. Er hatte damit gerechnet, dass sie triumphieren würde, nachdem es jetzt so aussah, als hätte sie wegen Habichtfrost die ganze Zeit recht gehabt. Stattdessen sah er nur Mitgefühl in ihren Augen.
Ihr trauriger Blick ließ ihn nicht los, während er mit Feuerstern durch den Wald zur WindClan-Grenze rannte.
21. KAPITEL
Bei Einbruch der nacht überquerten die DonnerClan-Katzen den Bach und betraten das Territorium des WindClans. Draußen vor dem Wald wehte ein heftiger Wind, der eisig stechenden Regen mitbrachte. Ab und zu tauchte für kurze Momente der Mond oder ein Stern zwischen Wolkenfetzen auf, ansonsten lag undurchdringliche Finsternis über dem Moor. Die Katzen konnten kaum sehen, wo sie ihre Pfoten hinsetzten, weshalb sie sich ihren Weg mit der Nase suchten.
»Keine Spur von einer Grenzpatrouille«, flüsterte Borkenpelz schnuppernd.
»Was bedeuten könnte, dass sie das Lager verteidigen müssen«, antwortete Nebelfuß.
»Psst!«, kam Feuersterns Fauchen aus der Dunkelheit. »Seid auf der Hut. Wir wissen nicht, was uns erwartet.«
Bald hatten sie den Bach beim WindClan-Lager erreicht, der von dort zum See hinabfloss. Feuerstern folgte ihm eine Weile stromaufwärts, dann hielt er inne, um die Luft zu prüfen. Brombeerkralle tat es ihm nach: Ein starker WindClan-Geruch wehte von oben auf sie zu, aber von einem anderen Clan rochen sie nichts. Verdächtige Geräusche gab es auch nicht. Brombeerkralle begann leise Hoffnung zu schöpfen, Nebelfuß könnte sich geirrt haben.
»Nichts«, flüsterte Feuerstern, nachdem einige Herzschläge lang Stille geherrscht hatte.
»Wir könnten Kurzbart aufsuchen und fragen, ob alles in Ordnung ist«, schlug Borkenpelz vor.
»Ach ja? Gemütlich ins Lager trotten und ihm sagen, dass wir gekommen sind, um seine Feinde abzuwehren?«, miaute Farnpelz. »Keine gute Idee.«
Sandsturm stimmte ihm leise zu, und nachdem Feuerstern kurz nachgedacht hatte, schloss er sich ihnen an: »Du hast recht. Mir fällt nichts Besseres ein, als umzukehren.«
»Trotzdem stimmt irgendwas nicht, da bin ich mir sicher«, protestierte Nebelfuß. Ihre Augen leuchteten furchtsam auf. »Was ist mit Blattpfotes Traum?«
»Wir haben keine Ahnung, was Blattpfotes Traum zu bedeuten hat«, warf Feuerstern ein. »Und trotzdem halten wir uns hier mit einer kampfkräftigen Patrouille im Territorium eines fremden Clans auf. Niemand könnte Kurzbart verübeln, wenn er uns die Pelze zerfetzen würde.«
Borkenpelz schnaubte verächtlich. »Das möchte ich erst mal sehen.«
Ein Windstoß hätte Brombeerkralle fast von den Pfoten geblasen. Von fern hörten sie Donnergrollen. »Kehren wir um, bevor das Gewitter losbricht«, miaute Feuerstern.
Alle Katzen wandten sich um und folgten ihm. Als Letzter warf Brombeerkralle noch einen Blick in Richtung WindClan-Lager und erstarrte, als ihm ein Hauch eines bekannten Geruchs ins geöffnete Maul wehte.
Habichtfrost!
»Feuerstern, warte!«, krächzte er.
Oben auf der Anhöhe sah er aus der Gegenrichtung mehrere dunkle Gestalten auftauchen und sich in die Senke stürzen. Einen Herzschlag lang glaubte er Habichtfrosts breiten Kopf und seine mächtigen Schultern an der Spitze der Katzen erkannt zu haben.
Ein einziger Schrei zerriss die Nacht. Feuerstern fuhr herum und rannte den Berg hinauf. »Mir nach!«
Seite an Seite erreichten Brombeerkralle und Feuerstern den Rand der Kuhle. Weitere Schreie zerrissen die Nacht. In der Dunkelheit konnte Brombeerkralle nicht mehr als ein jaulendes Getümmel aus Pelzen ausmachen. Er roch FlussClan und SchattenClan und WindClan, konnte aber keine einzelnen Katzen unterscheiden und auch nicht erkennen, wen er angreifen sollte.
»Moorkralle!«, hörte er Feuerstern jaulen, als sein Anführer den Abhang ins Lager hinabstürmte. Brombeerkralle und der Rest der DonnerClan-Patrouille rannten hinter ihm her. Gleich darauf hatte Brombeerkralle seine Clangefährten aus den Augen verloren und sich in die kämpfende Menge gestürzt. Bevor er Atem schöpfen konnte, hatte ihn bereits eine Katze von der Seite gerammt und von den Pfoten geholt. Er drehte sich um und blickte in die Augen von Zedernherz vom
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