Warrior Cats II.4 - Sternenglanz
Schwarzstern sprang neben ihn und Moorkralle kletterte von der anderen Seite hinauf. Der Platz auf der flachen Stumpffläche reichte kaum für alle drei Katzen aus, weshalb Leopardenstern gar nicht erst versuchte, sich zu ihnen zu stellen, und sich am Fuß auf einer krummen Wurzel niederließ.
»Wir brauchen einen neuen Ort für unsere Versammlungen«, bemerkte Eichhornpfote.
Feuersterns Jaulen, mit dem er die Clans zusammenrief, unterbrach sie. Gras- und Farnbüschel teilten sich und Zweige bewegten sich, als die Katzen ihre Schlafplätze verließen. Alle sahen abgemagert und erschöpft aus, leichte Beute für feindselige Kreaturen, und blickten nervös um sich, als ob sie hungrige Augen spüren könnten, die sich von allen Seiten in ihre Pelze brannten.
Brombeerkralle sprang die Böschung hinunter auf den Baumstumpf zu, Eichhornpfote folgte dicht hinter ihm. Auf halbem Weg nach unten entdeckte er Riesensterns schwarzweiße Gestalt zusammengerollt im Gras, wo er sich in der vergangenen Nacht schlafen gelegt hatte. Der WindClan-Heiler Rindengesicht saß neben ihm und beschnüffelte beunruhigt sein Fell. Keine der beiden Katzen machte Anstalten, sich mit den Übrigen um den Stumpf zu versammeln. Riesenstern war unverkennbar zu schwach, um an der Versammlung teilzunehmen.
»Katzen aller Clans«, verkündete Feuerstern, als Brombeerkralle seine Gefährten erreicht hatte. »Heute müssen Entscheidungen gefällt und Pflichten erfüllt…«
»Die Jagdpatrouillen werden sich sofort auf den Weg machen«, unterbrach Moorkralle und drängte Feuerstern beiseite. »Der WindClan wird die Berge übernehmen und der FlussClan kann im See Fische fangen. Der DonnerClan …«
Sein Clangefährte Kurzbart sprang vor Wut fauchend auf die Pfoten. »Moorkralle, was soll das? Wie kommst du dazu, hier Befehle zu erteilen?«, fauchte er. »Als ich das letzte Mal nach Riesenstern gesehen habe, hat er immer noch den Wind-Clan angeführt.«
»Das wird sich bald ändern.«
Brombeerkralle blinzelte vor Überraschung über die Kälte in der Stimme des Zweiten Anführers. Er hoffte, dass Riesenstern ihn nicht gehört hatte, reckte den Hals und stellte erleichtert fest, dass der alte Kater in seinem Nest fest weiterschlief.
»Eine Katze muss die Verantwortung übernehmen«, fuhr Moorkralle fort. »Oder willst du, dass die übrigen Clans das Territorium untereinander aufteilen und den WindClan übergehen?«
»Als ob wir das tun würden!«, miaute Eichhornpfote empört.
Kurzbart sah Moorkralle an, sein Fell sträubte sich und seine Augen sprühten Funken vor Wut. »Du solltest etwas mehr Respekt zeigen!«, fauchte er. »Riesenstern war schon Anführer dieses Clans, als du noch als Junges in der Kinderstube herumgemaunzt hast.«
»Jetzt bin ich kein Junges mehr«, konterte Moorkralle. »Ich bin der Zweite Anführer. Und Riesenstern hat nicht gerade viel getan, um uns aus dem Wald hinauszuführen.«
»Schluss jetzt.« Feuerstern brachte die beiden mit einer Schwanzgeste zum Schweigen. »Kurzbart, ich weiß, dass du dir wegen Riesenstern Sorgen machst. Aber Moorkralle tut nur seine Pflicht.«
»Er braucht sich nicht so aufzuspielen, als ob er schon Anführer wäre«, knurrte Kurzbart. Er setzte sich und blickte drohend von einer Seite zur anderen, damit ja keine Katze wagen würde, ihm zu widersprechen.
»Da hat Kurzbart recht«, wandte sich Feuerstern jetzt an Moorkralle. »Wenn ein Zweiter Anführer die Aufgaben eines Anführers übernehmen muss, ist das gar nicht so einfach - und zwar für alle Katzen des Clans.«
Moorkralle, der arrogant den Hals gereckt hatte, als Feuerstern für ihn einzuspringen schien, wurde wütend. Sein Kiefer klappte auf, aber bevor er etwas sagen konnte, wurde er von Schwarzstern daran gehindert.
»Falls der WindClan ein Problem mit der Führung hat, soll er das unter sich diskutieren. Wir verschwenden Zeit.«
Moorkralle fauchte wütend und wandte sich demonstrativ ab. Brombeerkralle fuhr die Krallen aus, sprungbereit, falls der Zweite Anführer des WindClans noch mehr Ärger machen wollte. Moorkralle gehörte zu den aggressivsten Katzen aller vier Clans und hatte weder Feuerstern noch den Donner-Clan jemals gemocht. Brombeerkralle rechnete mit Schwierigkeiten, falls er Anführer des WindClans werden sollte, vor allem jetzt, wo die Clangrenzen noch nicht festgesetzt waren.
Feuersterns Stimme riss ihn aus seinen trüben Gedanken. »Ich möchte die Ankunft des DonnerClans an diesem Ort feiern, indem ich eine
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