Warrior Cats II.4 - Sternenglanz
neue Kriegerin ernenne. Eichhornpfote, wo bist du?«
»Was? Ich!« Vor Überraschung piepste Eichhornpfote wie ein Junges. Sie sprang auf die Pfoten, spitzte die Ohren und ihr Schwanz ragte senkrecht in die Höhe.
»Ja, du.« Brombeerkralle sah Feuersterns Augen belustigt aufblitzen, als er seine Tochter zu sich winkte. »Der Donner-Clan schuldet dir mehr, als ich in Worte fassen kann, für die Reise zum Wassernest der Sonne und deine Hilfe bei unserer Suche nach einem neuen Zuhause. Borkenpelz und ich sind uns einig: Wenn je eine Schülerin ihren Kriegernamen verdient hat, dann du.« Brombeerkralle streckte sich und tippte Eichhornpfote sanft mit der Nase ans Ohr. »Geh schon«, flüsterte er. »Feuerstern hat recht. Für alles, was du für den Clan getan hast, hast du die Ernennung zur Kriegerin längst verdient.«
Sie blinzelte ihn an, zu überwältigt, um etwas zu sagen, dann machte sie kehrt und bahnte sich ihren Weg zum Baumstumpf, wo Feuerstern auf sie wartete. Bevor sie dort angekommen war, trat Sandsturm, ihre Mutter, vor. Eichhornpfote blieb vor ihr stehen. Sandsturms Augen strahlten voller Stolz. Sanft fuhr sie ihrer Tochter ein paarmal mit der Zunge über das Fell, um es zu glätten. Blattpfote kam ebenfalls angesprungen, um ihrer Schwester liebevoll die Nase an die Flanke zu drücken.
Eichhornpfotes Mentor Borkenpelz trottete heran, um für den Rest der Strecke zum Baumstumpf die Führung zu übernehmen. Dann blieben Mentor und Schülerin nebeneinanderstehen und warteten darauf, dass Feuerstern das Wort ergriff.
Feuerstern sprang hinunter und blinzelte ermutigend, bevor er den Kopf hob, um sich an die Katzenversammlung zu wenden. »Zum ersten Mal spricht heute eine Katze diese Worte in unserem neuen Zuhause«, hob er an. »Ich, Feuerstern, Anführer des DonnerClans, rufe meine Kriegerahnen an und bitte sie, auf diese Schülerin herabzublicken. Sie hat hart gearbeitet, um eure edlen Gesetze zu erlernen. Der SternenClan möge sie als Kriegerin willkommen heißen.«
Da war ein intensives Leuchten in seinen Augen, und Brombeerkralle wusste, wie viel dieser Moment für Feuerstern bedeutete, für den DonnerClan, und auch für alle vier Clans, die von ihrem Heim in so weiter Ferne bis hierher gereist waren. Indem sie sich an den SternenClan wandten, um eine neue Kriegerin zu ernennen, machten sie sich diesen unbekannten Ort zu eigen. So viele Male hatten sie auf ihrer Reise gefürchtet, sie hätten ihre Kriegerahnen zurückgelassen, aber die Gewissheit, mit der Feuerstern jetzt seine Worte an sie richtete, ließ an ihrer Existenz so wenig Zweifel, als ob ihre strahlenden Seelen direkt über ihnen leuchten würden. Brombeerkralle kribbelte das Fell vor Schuldgefühlen, weil es ihm nicht gelang, wirklich zu glauben, dass der SternenClan mit ihnen gereist war. Und doch, sagte er sich, waren sie an einem Ort angekommen, der so aussah, als könne er für die Clans zu einem sicheren Zuhause werden. Vielleicht war das Vertrauen seines Anführers berechtigt. Er schüttelte den Kopf, um seine Sorgen zu zerstreuen, und lauschte der Kriegerzeremonie.
»Eichhornpfote«, sagte der DonnerClan-Anführer gerade, »versprichst du, das Gesetz der Krieger zu achten, deinen Clan zu schützen und ihn zu verteidigen, selbst wenn es dein Leben kostet?«
Eichhornpfote antwortete klar und deutlich: »Ich verspreche es.«
»Dann gebe ich dir mit der Kraft des SternenClans deinen Kriegernamen. Eichhornpfote, von nun an wirst du Eichhornschweif heißen. Der SternenClan ehrt deinen Mut und deine Entschlossenheit und wir heißen dich als vollwertige Kriegerin des DonnerClans willkommen.«
Feuerstern legte Eichhornschweif seine Schnauze auf den Kopf und sie leckte ihm respektvoll die Schulter. Entschlossenheit wurde nur selten bei der Ernennung eines Kriegers hervorgehoben. Bei Eichhornschweif zeigte sie sich manchmal als Dickköpfigkeit und hatte sie mehr als einmal in Schwierigkeiten gebracht. Brombeerkralle fragte sich, ob Vater und Tochter wohl noch wussten, wie oft sie sich gestritten hatten, wenn Eichhornschweifs wilde Unabhängigkeit zu Konflikten mit ihrem Anführer und dem Gesetz der Krieger geführt hatte. Aber dann, dachte Brombeerkralle, hatte es auf ihrer Reise so viele Momente gegeben, in denen sie mit ihrer Entschlossenheit und ihrem Optimismus all ihren Gefährten neue Zuversicht geschenkt hatte. Voller Stolz erinnerte er sich an ihren nimmermüden Glauben, dass sie das Ziel ihrer Reise am Ende doch erreichen
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