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Warrior Cats: In die Wildnis - Warrior Cats. Into the Wild

Titel: Warrior Cats: In die Wildnis - Warrior Cats. Into the Wild Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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Blaustern, als Feuerpfote neben Rabenpfote Platz nahm. »Und es ist wieder einmal meine Pflicht – viel, viel zu früh –, einen neuen Stellvertreter für den DonnerClan zu ernennen.« Ihre Stimme klang müde und brüchig vor Trauer.
    Feuerpfote blickte von Krieger zu Krieger, und sie alle schauten erwartungsvoll auf Tigerkralle. Sogar Weißpelz hatte sich umgedreht, um den dunkel getigerten Kater zu beobachten. Nach dem kühnen Ausdruck auf Tigerkralles Gesicht und nach der Art zu urteilen, wie seine Schnurrhaare zuckten, schien er ihre Erwartung zu teilen.
    Blaustern holte tief Luft und fuhr fort: »Ich spreche diese Worte vor dem Leichnam von Löwenherz, damit sein Geist sie hört und meiner Wahl zustimmen kann.« Sie zögerte. »Ich habe nicht vergessen, wie eine Katze Rotschweifs Tod gerächt und seinen Körper zu uns zurückgebracht hat. Der DonnerClan braucht diese furchtlose Treue mehr denn je.« Wieder machte Blaustern eine Pause, dann sprach sie es laut und deutlich aus: »Tigerkralle wird der neue Zweite Anführer des DonnerClans sein.«
    Es gab ein zustimmendes Jaulen, wobei die lautesten Stimmen von Dunkelstreif und Langschweif kamen. Weißpelz saß ruhig da mit geschlossenen Augen, den Schwanz ordentlich um sich gelegt. Langsam und zustimmend nickte er.
    Mit halb geschlossenen Augen hob Tigerkralle selbstbewusst das Kinn und lauschte dem Beifall des Clans. Dann stolzierte er durch die Menge, nahm mit einem angedeuteten Nicken die Ehrenbezeugungen entgegen und sprang auf den Hochstein an Blausterns Seite. »DonnerClan«, heulte er, »es ist für mich eine Ehre, die Position des Zweiten Anführers anzunehmen. Ich habe nie erwartet, solch einen hohen Rang zu erreichen, aber beim Geiste von Löwenherz gelobe ich, euch, so gut ich es vermag, zu dienen.« Ernst neigte er den Kopf, ließ den Blick aus seinen großen, gelben Augen über die Menge schweifen und sprang wieder vom Hochstein hinab.
    Feuerpfote hörte, wie Rabenpfote neben ihm leise »Oh nein!« murmelte. Er drehte sich um und betrachtete neugierig den Freund.
    Der ließ den Kopf tief hängen. »Sie hätte niemals ihn wählen dürfen!«, raunte er.
    »Sprichst du von Tigerkralle?«, fragte Feuerpfote im Flüsterton.
    »Er hat immer Stellvertreter werden wollen, seit er Rotschweif erledigt …« Rabenpfote verstummte abrupt.
    »Rotschweif erledigt?«, wiederholte Feuerpfote. Plötzlich schwirrten ihm unheilvolle Gedanken durch den Kopf. Was wusste Rabenpfote? War sein Bericht wahr gewesen, den er bei der Großen Versammlung über den Kampf mit dem FlussClan gegeben hatte? War etwa Tigerkralle für Rotschweifs Tod verantwortlich?

18. Kapitel

    »Erzählst du gerade Feuerpfote, wie ich Rotschweif beschützt habe?«
    Feuerpfote spürte, wie ein Kälteschauer sein Nackenfell aufstellte.
    Rabenpfote wirbelte mit vor Angst geweiteten Augen herum. Über ihnen ragte Tigerkralle auf und seine Lippen waren drohend zurückgezogen.
    Feuerpfote sprang auf und stellte sich dem neuen Stellvertreter entgegen. »Er hat nur gesagt, er wünschte, du wärst hier gewesen, um dich auch um Löwenherz zu kümmern, das ist alles!«, rief er geistesgegenwärtig.
    Tigerkralle sah vom einen zum anderen, dann stolzierte er schweigend davon. Die grünen Augen des kleinen, schwarzen Katers waren starr vor Entsetzen und er begann unkontrolliert zu zittern.
    »Rabenpfote?«, miaute sein Mitschüler besorgt.
    Aber der blickte noch nicht einmal zu ihm auf. Mit tief gesenktem Kopf schlich er zu Graupfote hinüber, kauerte sich neben ihn nieder und presste seinen mageren, schwarzen Körper an sein dichtes Fell, als wäre ihm plötzlich kalt.
    Hilflos betrachtete Feuerpfote seine beiden Freunde, wie sie neben dem toten Körper von Löwenherz kauerten. Er stapfte zu ihnen hinüber und ließ sich neben ihnen nieder, bereit, die Nacht dort zu verbringen.
    Während über ihnen der Mond vorbeizog, leisteten andere Katzen ihnen bei der Totenwache Gesellschaft. Blaustern kam als Letzte, als es im Lager schon ruhig und still war. Sie sagte nichts, sondern saß ein Stück abseits und starrte mit einem Ausdruck so unerträglicher Trauer auf ihren toten Stellvertreter, dass Feuerpfote den Blick abwenden musste.
    Als der Morgen dämmerte, kam eine Gruppe Ältester, um Löwenherz’ Leichnam zum Begräbnisplatz zu tragen. Graupfote folgte ihnen. Er wollte helfen, das Loch zu graben, in dem der große Krieger seine letzte Ruhe finden sollte.
    Feuerpfote gähnte und streckte sich. Ihm war kalt bis

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