Warrior Cats: In die Wildnis - Warrior Cats. Into the Wild
von ihm losmachte und kopfüber ins Unterholz außerhalb des Lagers rannte.
Feuerpfote blickte um sich. Blaustern war inzwischen gekommen, und trotz ihrer Wunden kämpfte sie mit einer gestreiften Katze. Feuerpfote hatte sie nie zuvor kämpfen sehen. Sogar verwundet war sie ein mächtiger Gegner. Ihr Opfer versuchte verzweifelt zu entkommen, aber sie hielt es fest und bearbeitete es so wild mit ihren Krallen, dass die Katze viele Monde lang die Narben dieses Kampfes tragen würde.
Dann sah Feuerpfote, wie eine weiße SchattenClan-Katze mit pechschwarzen Pfoten eine Älteste von der Kinderstube wegzerrte. Feuerpfote erinnerte sich von der Großen Versammlung her an die ungewöhnlich dunklen Pfoten: Schwarzfuß! Mühelos tötete er die Älteste, die die Jungen bewacht hatte, und langte nun mit einer riesigen Pfote in das Brombeernest. Die Kleinen schrien und miauten, schutzlos, wie sie waren, während ihre Mütter voller Verzweiflung auf der Lichtung kämpften.
Feuerpfote wollte zur Kinderstube hinüberspringen, aber eine Kralle schnitt ihm schmerzhaft in die Flanke. Er wirbelte herum und erblickte eine magere, schildpattfarbene Kätzin, die ihn angriff und zu Boden stieß. Er kämpfte mit aller Kraft, um sich aus dem Griff der Katze zu winden, und versuchte gleichzeitig, das Brombeernest im Auge zu behalten und den anderen Katzen des DonnerClans zuzurufen, dass die Jungen in Gefahr waren.
Schwarzfuß hatte bereits zwei Junge aus ihrem Nest geholt und griff gerade nach einem dritten. Mehr konnte Feuerpfote nicht erkennen, denn die Schildpattfarbene bearbeitete nun mit ihren hinteren Krallen seinen Bauch. Es gelang ihm, sich auf die Pfoten zu stellen, dann duckte er sich tief, als gäbe er auf. Der Trick hatte früher gewirkt und er wirkte auch jetzt. Als die Kätzin ihn triumphierend packte und ihre Zähne in sein Genick schlagen wollte, sprang Feuerpfote mit einem gewaltigen Schwung auf und warf die Kriegerin ab, die durch den Schlag keine Luft mehr bekam, wirbelte herum und war im Nu auf ihrem Rücken. Dieses Mal kannte er kein Mitleid und grub seine Zähne tief in die Schulter der Gegnerin, bis die Katze laut heulend im Unterholz verschwand.
Feuerpfote sprang auf, rannte hinüber zur Kinderstube und schob den Kopf durch den Eingang. Schwarzfuß war nirgends zu sehen, nur Gelbzahn, die in dem Nest über den verängstigten Jungen kauerte. Ihr gelbes Fell war blutbefleckt und eines ihrer Augen war bösartig geschwollen. Mit drohendem Fauchen blickte sie auf, doch als sie Feuerpfote erkannte, rief sie: »Sie sind unversehrt. Ich beschütze sie.«
Feuerpfote sah, wie sie die hilflosen Jungen beruhigte, und Braunsterns finstere Warnung vor der Einzelläuferin aus dem SchattenClan blitzte in seinen Gedanken auf. Doch jetzt hatte er keine Zeit, darüber nachzudenken. Er musste Gelbzahn einfach trauen. So nickte er ihr zu und kroch wieder aus dem Brombeergebüsch heraus.
Im Lager waren jetzt nur noch wenige Krieger aus dem SchattenClan zurückgeblieben. Rabenpfote und Graupfote kämpften Seite an Seite und bearbeiteten mit ausgefahrenen Krallen einen schwarzen Kater, bis der heulend in die Büsche floh. Weißpelz und Dunkelstreif verjagten die letzten beiden Eindringlinge und versetzten ihnen ein paar zusätzlichen Kratzer und Bisse.
Erschöpft hockte sich Feuerpfote nieder und sah sich um. Das Lager war verwüstet, die Lichtung blutbespritzt und Fellflocken flogen durch den aufgewirbelten Staub. Der äußere Wall aus Zweigen und Gestrüpp war aufgerissen, wo die Eindringlinge eingebrochen waren.
Eine nach der anderen versammelten sich nun die DonnerClan-Katzen unterhalb des Hochsteins. Graupfote setzte sich keuchend neben Feuerpfote, Blut tropfte von seinem eingerissenen Ohr. Rabenpfote ließ sich erschöpft fallen und leckte eine Wunde am Schwanz. Die Königinnen liefen zur Kinderstube, um nach ihren Jungen zu sehen. Feuerpfote wartete angespannt und atmete erst auf, als aus dem Brombeernest freudiges Quieken und Schnurren zu hören waren.
Frostfell schlängelte sich durch die Menge, gefolgt von Gelbzahn. Die Königin mit dem weißen Fell trat vor und verkündete: »Unsere Jungen sind alle unversehrt, dank Gelbzahn. Ein SchattenClan-Krieger hat die tapfere Rosenschweif getötet und versucht, die Jungen aus dem Nest zu entführen, aber Gelbzahn hat ihn abgewehrt.«
»Und das war kein gewöhnlicher Krieger«, warf Feuerpfote ein. Er war entschlossen, dem Clan deutlich zu machen, wie viel sie Gelbzahn zu verdanken
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