Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Warrior Cats - Staffel 3 Bd. 1 - Die Macht der 3 - Der geheime Blick

Warrior Cats - Staffel 3 Bd. 1 - Die Macht der 3 - Der geheime Blick

Titel: Warrior Cats - Staffel 3 Bd. 1 - Die Macht der 3 - Der geheime Blick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
Vom Netzwerk:
war der Nächste, dann kam Borkenpelz, und bevor Löwenpfote wusste, wie ihm geschah, sah er Distelpfote vor sich auf den Baumstamm hüpfen. Das schwarze Wasser floss ruhig unter ihr dahin und schwappte sacht über die toten Äste, die den Baum fest am Grund des Sees verankerten. Sie schlängelte sich zwischen stämmigen Ästen und Astgabeln hindurch, bis sie das andere Ufer erreicht hatte. Dann sprang sie ans Ufer und drehte sich nach Löwenpfote um.
    Zitternd vor Aufregung, kletterte er an einem Ast hinauf. Die Rinde war unerwartet glatt und seine Pfoten rutschten unter seinem Körper weg. Er spürte, wie der Baum schwankte, und sah sich nach Aschenpelz um, der ihm eilig gefolgt war. Ein Stück Rinde, aus dem einmal ein kleinerer Ast gesprossen war, ragte vor ihm auf. Vorsichtig balancierte er um das Hindernis herum und behielt dabei das ferne Ende des Baumes fest im Blick. Plötzlich rutschte eine seiner Vorderpfoten weg. Er verlor den Halt und starrte voller Entsetzen auf die kalte, finstere Wasserfläche tief unter ihm.
    Dann blitzte hinter ihm ein grauer Pelz auf und Löwenpfote spürte eine Schnauze an der Flanke. Die Schnauze schob ihn hoch und stützte ihn, bis er sein Gleichgewicht wiedergefunden hatte. Sein Mentor hatte ihn vor einer peinlichen Eröffnung seiner ersten Großen Versammlung bewahrt.
    »Danke!«, keuchte Löwenpfote.
    »Beim ersten Mal ist die Überquerung immer ein bisschen schwierig«, miaute Aschenpelz.
    Löwenpfote ließ die Krallen ausfahren und klammerte sich für den Rest des Weges wie ein Eichhörnchen an den Stamm. Mit einem Satz sprang er vom Baum und freute sich, endlich wieder festen Boden unter den Pfoten zu spüren. Diesmal fühlte sich der Kies unter seinen prickelnden Pfoten richtig gut an.
    »Für einen Moment dachte ich, du würdest da draußen als Fischfraß enden«, empfing ihn Distelpfote.
    »Ich auch!«, schnurrte Löwenpfote erleichtert.
    Am liebsten wäre er gleich weitergesaust, in den Wald hinein, voller Ungeduld, was ihn dahinter erwartete, riss sich aber zusammen und wartete, bis alle den sicheren Boden der Insel erreicht hatten. Haselpfote tänzelte geschickt um die Äste herum, Beerenpfote bahnte sich mit seinen breiten Schultern einen Weg, und Spinnenbein, der die Überquerung offensichtlich gut beherrschte, glitt wie eine Schlange um jedes Hindernis herum. Löwenpfote fühlte sich sehr klein und unerfahren, aber er reckte das Kinn und befahl seinem Pelz, glatt am Körper anzuliegen.
    Endlich hatten alle DonnerClan-Katzen wohlbehalten den Strand erreicht. Feuerstern ließ seinen Blick über die Menge gleiten, dann nickte er kurz, drehte sich um und tappte in den Wald. Jetzt! Löwenpfote sauste zwischen den schattigen Stämmen hindurch, Laub raschelte an seinem Pelz. Seine Ohren zuckten erwartungsvoll, als die Bäume spärlicher wurden und sich eine Lichtung vor ihm auftat.
    Überall waren Katzen. Löwenpfote hatte noch nie so viele verschiedenfarbige Pelze gesehen. Es gab schlanke Gestalten und andere mit breiten Schultern. Die meisten fand er viel größer als sich selbst. Löwenpfote hätte nicht gedacht, dass so viele Katzen rund um den See leben könnten, und dabei war von jedem Clan nur eine kleine Gruppe gekommen! Ganz hinten am Rand der Lichtung stand die Große Eiche, das Zentrum der Großen Versammlung, und noch weiter hinten glitzerte der See zwischen den Bäumen des blattleeren Waldes hindurch.
    »Hast du es dir so vorgestellt?«, flüsterte Distelpfote.
    »Dass so viele Katzen kommen würden, hätte ich nicht gedacht.« Löwenpfote beobachtete gebannt einen FlussClan-Kater mit einem glatten, schimmernden Pelz, der seine trainierten Schultermuskeln im Mondlicht spielen ließ. »Stell dir vor, du müsstest dem im Kampf begegnen! Ab sofort werde ich doppelt so hart trainieren.«
    »Wie kannst du jetzt an Schlachten denken?«, schimpfte Distelpfote. »Heute Nacht ist Waffenstillstand. Versuch doch lieber herauszufinden, ob er genauso denkt wie ein DonnerClan-Krieger.« Sie kniff die Augen zusammen. »Wenn man weiß, was im Kopf des Feindes vorgeht, hat man die Schlacht schon fast gewonnen.«
    Löwenpfote sah seine Schwester von der Seite an. Wie kam sie bloß auf solches Zeug? Während er sich fragte, ob er auch nur einer dieser vielen Katzen in einem Kampf gewachsen war, entwarf sie bereits Schlachtpläne wie die zukünftige Anführerin des Clans.
    Mauspfotes Augen blitzten. »Warum gehst du nicht hin und fragst ihn selbst?«
    Distelpfote schnappte nach

Weitere Kostenlose Bücher