Warrior Cats. Vor dem Sturm - Hunter, E: Warrior Cats. Vor dem Sturm - Warrior Cats. Rising Storm
der Donnerweg jetzt nur noch ein paar Fuchslängen von ihnen entfernt und der Geruch der kranken Katzen wurde fast von dessen Dämpfen ausgelöscht.
Plötzlich endeten die Brombeerbüsche, und Feuerherz betrat das dreckige Gras, das den Rand des Donnerwegs bildete. »Vorsicht«, warnte er Sandsturm, die neben ihm heraushüpfte. Der harte, graue Weg lag unmittelbar vor ihnen und glänzte in der Hitze. Ein Ungeheuer dröhnte an ihnen vorüber und die gelbbraune Kätzin zuckte zurück.
»Wo sind die beiden geblieben?«, fragte sie.
Feuerherz blickte über den Donnerweg, kniff die Augenzusammen und legte die Ohren an. Weitere Ungeheuer donnerten vorbei und ihr heftiger Wind zerrte an Fell und Schnurrhaaren. Die kranken Katzen waren nirgends zu sehen. Sie konnten unmöglich schon den Donnerweg überquert haben.
»Schau dort«, zischte Sandsturm. Mit der Nase zeigte sie die Richtung an. Feuerherz folgte ihrem starrenden Blick den staubigen Grasstreifen entlang. Der war leer bis auf eine winzige Bewegung, wo die weiße Spitze von Weißkehles schwarzem Schwanz unter einem stinkenden flachen Stein des Donnerwegs im Boden verschwand.
Feuerherz sah mit ungläubig aufgerissenen Augen auf die Stelle. Es war, als hätte der Donnerweg das Maul aufgesperrt und die SchattenClan-Kater verschluckt.
9. Kapitel
» Wo sind sie hin?«, keuchte Feuerherz.
»Lass uns genauer nachschauen«, schlug Sandsturm vor und lief bereits auf die Stelle zu, wo die SchattenClan-Katzen verschwunden waren. Feuerherz eilte hinter ihr her.
Als sie sich dem Grasstück näherten, das den schwarzen Schwanz verschluckt hatte, bemerkte er einen Schatten, wo der Boden scharf nach unten in ein Loch abfiel.
Es war der Eingang zu einem steinernen Tunnel, der unter dem Donnerweg hindurchführte, ebenso wie derjenige, den er und Graustreif auf ihrer Suche nach dem WindClan benutzt hatten.
Feuerherz spürte Sandsturms Fell neben seinem und gemeinsam krochen sie den Hang hinab. Vorsichtig schnüffelte er an dem finsteren Eingang. Der Windstoß der oben vorbeirasenden Ungeheuer zauste seine Ohren, aber neben dem Gestank des Donnerwegs konnte er den frischen Geruch der SchattenClan-Katzen ausmachen. Sie waren eindeutig hier entlanggegangen.
Der Tunnel war vollkommen rund, mit bleichem, cremefarbenem Stein ausgekleidet und etwa zwei Katzen hoch. Das Moos, das bis zur halben Höhe an den glatten Wänden wuchs, verriet, dass der Tunnel während der Blattleere Wasser führte. Jetzt war er trocken, der Boden bedeckt mit Blättern und Zweibeiner-Müll.
»Ist dir dieser Ort bekannt?«, fragte Sandsturm.
Feuerherz schüttelte den Kopf. »Das muss der Weg sein, auf dem der SchattenClan den Donnerweg überquert, wenn er zum Baumgeviert geht.«
»Viel einfacher, als den Ungeheuern auszuweichen«, bemerkte Sandsturm.
»Kein Wunder, dass Kleinwolke uns loswerden wollte. Der Tunnel ist ein Geheimnis, das der SchattenClan für sich behalten möchte. Lass uns zurück ins Lager gehen und Blaustern Bericht erstatten.«
Feuerherz spurtete den Hang hinauf und zurück in den Wald. Sandsturm kam hinter ihm hergeprescht und zusammen machten sie sich auf den Heimweg. Als die beiden Katzen die Duftlinie überquerten, verspürte Feuerherz die vertraute Erleichterung: Er war wieder in der Sicherheit des DonnerClan-Gebiets! Obwohl er nach Kleinwolkes Bericht über die Krankheit, die im SchattenClan wütete, daran zweifelte, dass der feindliche Clan überhaupt in der Lage war, seine Grenzen zu bewachen.
»Blaustern!« Erhitzt und atemlos von dem Lauf nach Hause begab sich Feuerherz sofort zum Bau der Anführerin.
»Ja?«, kam die Antwort durch den Flechtenvorhang.
Feuerherz schob sich hinein. Blaustern lag in ihrem Nest, die Pfoten ordentlich unter der Brust gefaltet.
»Wir haben einen Tunnel entdeckt, innerhalb des SchattenClan-Territoriums ganz dicht an der Duftgrenze«, berichtete er. »Er führt unter dem Donnerweg hindurch.«
»Ich hoffe, ihr habt ihn nicht benutzt«, knurrte sie.
Feuerherz zögerte. Er hatte erwartet, dass seine Anführerin über diese Entdeckung erfreut wäre. Stattdessen war ihr Ton streng und vorwurfsvoll.
»N-nein, haben wir nicht«, stammelte er.
»Du bist ein zu hohes Risiko eingegangen, indem du überhaupt ihr Territorium betreten hast. Wir wollen den SchattenClan nicht gegen uns aufbringen.«
»Wenn er so schwach ist, wie die beiden Krieger gesagt haben, glaube ich nicht, dass sie etwas dagegen unternehmen würden«, betonte er. Aber Blaustern
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