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Warte auf das letzte Jahr

Warte auf das letzte Jahr

Titel: Warte auf das letzte Jahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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immer bei sich haben, Eric.« Er räusperte sich und wandte dann seine Aufmerksamkeit wieder den Sternmenschen zu. »Minister Freneksy, ich möchte … äh … eine Erklärung abgeben; eine Erklärung, die die grundsätzlichen Positionen der Erde hinsichtlich …«
    »Generalsekretär«, unterbrauch ihn Freneksy in Englisch, »bevor Sie irgendeine Erklärung verlesen, möchte ich Sie zunächst über die Kriegssituation an der Front A unterrichten.« Freneksy erhob sich; einer seiner Adjutanten entrollte eine Kartenprojektion, deren Abbild plötzlich an der Rückwand des Konferenzsaales zu sehen war. Im Raum wurde es dunkel.
    Brummend schob Molinari seine vorbereitete Erklärung zurück in die Innentasche seiner Uniformjacke; er würde keine Gelegenheit bekommen, sie zu verlesen. Zu offensichtlich hatte er versucht, den Verlauf der Konferenz zu bestimmen. Und für einen politischen Strategen war dies ein gravierender Fehler. Die Initiative, falls sie jemals von ihm ausgegangen war, hatte er nun verloren.
    »Unsere vereinigten Streitkräfte«, begann Freneksy, »sind aus strategischen Gründen dabei, ihre Linien zu verdünnen. In diesem Gebiet setzen die Riegs ungewöhnlich starke Kontingente an Soldaten und Material ein.« Er wies auf ein Planquadrat; es lag in der Mitte zwischen zwei Planeten des Alpha-Systems. »Sie werden nicht in der Lage sein, ihre Anstrengungen lange aufrechtzuerhalten, sondern meiner Einschätzung nach in spätestens einem Monat Erdzeit den Rückzug antreten müssen. Noch immer haben die Riegs nicht begriffen, daß dies ein langer Krieg werden wird. Ihrer Vorstellung nach werden sie den Sieg entweder bald oder überhaupt nicht erringen. Wir allerdings …« Freneksy machte eine weit ausholende Bewegung mit seinem Zeigestock. »Wir haben die notwendige Strategie für diesen Krieg reiflich durchdacht und uns darauf eingestellt, lange Zeit und an vielen Orten zu kämpfen. Weiterhin haben die Riegs ihre Kräfte zu stark zersplittert. Falls an diesem Punkt hier eine größere Schlacht stattfinden sollte …« – er deutete auf die entsprechende Stelle – »… können sie ihre Einheiten nicht schnell genug zusammenziehen. Hinzu kommt, daß wir gegen Ende dieses Erdenjahres weitere zwanzig Divisionen in den Kampf schicken werden; dies ist ein Versprechen, Generalsekretär. Außerdem stehen hier auf der Erde noch mehrere Einheiten abrufbereit, während die Riegs bereits ihre letzten Reserven mobilisiert haben.« Er schwieg für einen Moment.
    »Haben Sie Ihre Tasche inzwischen bekommen, Doktor?« flüsterte Molinari.
    »Noch nicht«, erwiderte Eric und sah sich nach dem Robameisen-Kurier um; noch war von ihm nichts zu sehen.
    Der Maulwurf beugte sich noch näher zu Eric hinüber und wisperte: »Hören Sie, mir ist soeben etwas Seltsames passiert. Ich habe ein Summen in meinen Ohren gehört. Es klang wie tuut, tuut. Sagt Ihnen das irgend etwas?«
    Premierminister Freneksy fuhr mit seinem Bericht fort. »Außerdem wurden vom Planeten Vier des Imperiums neue Waffen entwickelt, die Sie in Erstaunen versetzen werden, Generalsekretär, wenn wir Ihnen die Videobänder in ihrem Einsatz vorführen. Ihre Vernichtungskapazität und ihre Zielgenauigkeit sind so ungeheuer, daß es sich nicht beschreiben läßt; ich würde vorschlagen, so lange zu warten, bis die Bänder Ihnen zur Verfügung stehen. Ich persönlich habe ihre Entwicklung und ihren Bau überwacht.«
    Molinari war Eric nun ganz nahe. »Und wenn ich meinen Kopf hin und her drehe, dann höre ich ganz deutlich, wie es in meinem Genick knackt. Hören Sie es ebenfalls?« Er bewegte seinen Schädel von rechts nach links und nickte dann langsam, fast schwerfällig. »Was ist das? Es klingt verdammt unangenehm.«
    Eric sagte nichts; er hatte den Blick auf Freneksy gerichtet und bemerkte fast gar nicht, daß der Mann neben ihm mit ihm sprach.
    »Generalsekretär«, sagte Freneksy, »ich möchte Ihnen jetzt einen anderen Aspekt unseres gemeinsamen Kampfes in Erinnerung rufen; die Produktion der riegschen Raumschiffe wurde durch den erfolgreichen Einsatz unserer W-Bomben merklich verringert.
    Und viele von den Schiffen, die kürzlich die Werften verließen, sind – wie uns der MCI mitteilte – sehr unzuverlässig; es hat eine Reihe von Unfällen gegeben.«
    Der Robameisen-Kurier betrat den Raum und hielt Erics Ärztetasche in den Händen.
    Freneksy achtete nicht darauf und sprach mit barscher, eindringlicher Stimme weiter. »Ich muß leider auch darauf

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