Warum Maenner Immer Sex Wollen Und Frauen Von Der Liebe Traeumen
Gleichgewicht beider Ehen hat. Der untreue Partner verbringt womöglich unangemessen viel Zeit mit einer bzw. einem Angehörigen des anderen (oder desselben) Geschlechts. Diese Stunden sowie die emotionale Energie und Fürsorge werden dem treuen Partner entzogen. Der untreue Partner vertraut dem neuen »Freund« vielleicht mehr als dem Dauerpartner und teilt mehr intime Emotionen und Geheimnisse mit ihm.
Diese Form der Beziehung braucht zumindest am Anfang keine körperliche Intimität, führt aber praktisch unausweichlich irgendwann ins Bett. Für die meisten Frauen ist sie nichtsdestotrotz eine Affäre. Sex verstärkt nur den Schmerz, weil er die Tiefe der emotionalen Affäre aufzeigt.
DieBetrüger sind unter uns
Eine Untersuchung in 150 Kulturen zeigte 2006, dass Untreue der am häufigsten genannte Scheidungsgrund war. Niemand weiß genau, wie viele Menschen ihren Partner betrügen, denn wenn sie es tun, werden sie bei einer solchen Studie nicht unbedingt die Wahrheit sagen. So befragten zum Beispiel 2007 Wissenschaftler der University of Colorado und der Texas A&M University 4884 verheiratete Frauen in persönlichen Interviews und anonymen Computer-Fragebögen. In den persönlichen Interviews gab nur 1 Prozent der Frauen an, im letzten Jahr ihrem Ehemann untreu gewesen zu sein; dem Computer vertrauten immerhin über 6 Prozent ihren Seitensprung an.
Die zuverlässigsten Daten zur Untreue liefert der General Social Survey, den die National Science Foundation mit Sitz an der University of Chicago durchführt. Hier werden seit 1972 die Meinungen und das Sozialverhalten der Amerikaner abgefragt. In jedem beliebigen Jahr sagten etwa 10 Prozent aller Verheirateten – 12 Prozent der Männer, 7 Prozent der Frauen –, dass sie Sex außerhalb ihrer Ehe gehabt hätten. In den meisten westlichen Ländern sind Schätzungen zufolge 50 bis 60 Prozent der Männer schon einmal untreu gewesen, in Ländern wie Frankreich und Schweden sogar 70 bis 80 Prozent. Etwa 40 Prozent dieser Affären werden bekannt, der Rest kommt wahrscheinlich nie ans Licht. Auch 40 Prozent der Ehefrauen hatten schon einmal einen Seitensprung, nur 15 Prozent wurden dabei ertappt. Das einzige Land weltweit, in dem mehr Frauen als Männer eine Affäre hatten oder haben, ist Frankreich, wo 87 Prozent der Frauen zugeben, schon einmal auf Abwege geraten zu sein.
Die Untreue ist in allen Altersgruppen auf dem Vormarsch – zwischen 1998 und 2008 stieg die Quote bei Männern über 60 auf 20 Prozent und bei Frauen auf 15 Prozent. Warum in teressieren sich jetzt auch Ältere so für Seitensprünge wie nie zuvor? Das hat zwei Gründe: Zum einen gehören zu dieser Gruppe die »Baby Boomer«, die die traditionellen Einstellungen zum Sex über Bord geworfen haben und sich weigern, alt zu werden – sie sehen mit 60 noch aus wie 45-Jährige. Zum anderen haben ältere Leute heute ein paar Dinge, von denen frühere Generationen nur träumen konnten: Viagra, Hormontherapie und Hilfen bei Erektionsproblemen.
Seitensprünge sind auch bei den unter 40-Jährigen verbreitet, inspiriert wohl von der allgegenwärtigen Verfügbarkeit von Internet-Pornographie, durch die sich auch das »normale« Sexualverhalten dieser Gruppe verändert (frühere Generationen haben Begriffe wie »Fisting«, »Scat« oder » MILF « nie gehört). 2002 zeigten die Psychologen Raymond Bergner und Ana Bridges erstmals, wie negativ sich Internet-Pornographie auf dauerhafte Beziehungen auswirken kann. Ihren Ergebnissen zufolge kann die emotionale Distanz durch Internet-Pornos und Online-Sex ebenso zerstörerisch wirken wie sexuelle Untreue im richtigen Leben.
Dr. David Schmitt von der Bradley University, Illinois, sammelte in 48 Ländern Daten zu sexuellen Gepflogenheiten und stellte fest, dass Männer mit Ende zwanzig mehr sexuelle Kontakte haben als je zuvor oder jemals wieder in ihrem Leben. Die männlichen Testosteronwerte haben zu diesem Zeitpunkt den Höhepunkt erreicht und gehen danach in den Sinkflug über. Frauen dagegen gehen eher in ihren Dreißigern fremd, weil ihre biologische Uhr tickt und ihre Fruchtbarkeit abnimmt. Zwischen 35 und 40 sind sie sexuell am aktivsten, da ihr Testosteronpegel steigt. So drängt Mutter Natur die Frauen dazu, sich fortzupflanzen, bevor die Zeit abläuft.
Die meisten Studien zur Untreue lassen darauf schließen, dass etwa 50 Prozent aller Männer und 30 Prozent aller Frauen wenigstens einmal im Leben während einer festen
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