Warum manche Menschen nie krank werden
wesentlich mehr Energie und Vitamine, als in dem einfachen Zucker enthalten sind, von denen sich eine Hefezelle ernährt. Wie löst die Hefezelle dieses Problem? Sie produziert die erforderlichen B-Vitamine, Proteine und Spurenelemente selbst, die wiederum alle gut für die menschliche Gesundheit sind.
Zu den wichtigsten dieser Nährstoffe zählt die Gruppe der wasserlöslichen B-Vitamine einschließlich Thiamin, Riboflavin, Nikotinsäure, Vitamin B6, Pantothensäure, Folsäure und Biotin. Mit nur einem Teelöffel hochwertiger Bierhefe kann der empfohlene Tagesbedarf an diesen Vitaminen gedeckt werden. Ohne sie ist der menschliche Körper nicht in der Lage, die für das Zellwachstum erforderlichen Kohlehydrate, Fette und Proteine zu verstoffwechseln. Außerdem sind die B-Vitamine essenziell wichtig für gesundes Haar und gesunde Haut, für die Nerven, Blutzellen, Hormondrüsen und das Immunsystem. B-Vitaminmangel kann dazu führen, an Beriberi, Pellagra (einer Hautkrankheit) und Blutarmut zu erkranken.
Eine weitere positive Eigenschaft der B-Vitamine ist, dass sie den Homocystein-Spiegel niedrig halten. Homocystein ist eine im menschlichen Blut enthaltene Aminosäure, wobei der Homocystein-Gehalt im Blut stark von der individuellen Ernährungsweise abhängt. Wie in epidemiologischen Studien nachgewiesen wurde, erhöht ein hoher HomocysteinSpiegel das Schlaganfallrisiko und begünstigt Gefäß- und koronare Herzerkrankungen.
FREUND UND FEIND ALKOHOL
Alkoholische Getränke sind beinahe so alt wie die Menschheit selbst. Die alten Sumerer beschrieben die Wirkung von Alkohol als »beschwingend, wunderbar und segensreich«, und die Ägypter waren unter den ersten, die aus Trauben Wein herstellten. Von den Ägyptern lernten es die Griechen, die das neue Getränk und die Kunst seiner Herstellung im gesamten Mittelmeerraum einführten. Um etwa 500 vor Christus hatten sich der Anbau und der Genuss von Wein im römischen Reich fest etabliert.
In den darauf folgenden Jahrhunderten entdeckten Forscher und Wissenschaftler die konservierenden Eigenschaften des Alkohols. Sie stellten fest, dass pflanzliche und tierische Materie in destilliertem Alkohol konserviert werden konnte. Und so drängte sich ihnen die Frage auf, ob sich vielleicht auch das menschliche Leben mithilfe dieser quinta essentia (lateinisch für »Quintessenz« oder »fünftes Element«, das zu Luft, Erde, Feuer und Wasser hinzukam) verlängern ließe, wenn Alkohol doch offensichtlich den Verfall einfacher Lebensformen aufhielt. »Wir nennen es aqua vitae, das Wasser des Lebens, und diese Bezeichnung ist in höchstem Maß zutreffend. Es ist das Wasser aus der Quelle der Unsterblichkeit«, schrieb der französische Gelehrte Arnaud de Villeneuve im 13. Jahrhundert. »Es verlängert das Leben, vertreibt Missmut und Übellaunigkeit, belebt das Herz und bewahrt die Jugend.«
Die heilsamen Anwendungsmöglichkeiten des Alkohols gerieten angesichts seiner stark berauschenden Wirkung jedoch zunehmend ins Hintertreffen, was die Regierung der
Vereinigten Staaten 1919 dazu veranlasste, das Prohibitionsgesetz zu verabschieden, das den Verkauf und Konsum von Alkohol verbot.
Seitdem die Prohibition 1933 aufgehoben wurde, steht man dem Konsum von Alkohol in den USA zunehmend toleranter gegenüber. Unterstützt wurde und wird dieser Trend durch medizinische Forschungsarbeiten, deren Ergebnisse nahelegen, dass unsere Vorfahren doch nicht ganz unrecht hatten: In moderaten Mengen genossen, wirkt Alkohol durchaus gesundheitsfördernd. Einer umfangreichen Studie des US-amerikanischen Instituts für Alkoholmissbrauch und Alkoholismus zufolge verlängert der mäßige Konsum von Alkohol die Lebensspanne und senkt das Risiko einer Herzerkrankung bei Männern um 20 bis 50 Prozent, bei Frauen um 20 bis 40 Prozent. Andere Studien haben ergeben, dass die Anzahl der Krankenhausaufenthalte und die Häufigkeit von Behinderungen bei maßvollen Alkoholkonsumenten unter dem Bevölkerungsdurchschnitt liegen; zudem haben sie nicht nur eine um 32 Prozent höhere Chance, bestimmte Arten eines Herzinfarkts zu überleben als Abstinenzler, sondern auch ein um 59 Prozent geringeres Risiko, einen weiteren Infarkt zu erleiden.
Eines der gesündesten alkoholischen Getränke ist Rotwein. Neben dem Alkohol, der gut für das Herz und die Gefäße ist, enthält Rotwein Polyphenole (Flavonoide) wie Resveratrol, Quercetin und Catechin. Sie kommen in den Weintraubenschalen vor und sind wirkungsvolle
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