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Warum Tee im Flugzeug nicht schmeckt und Wolken nicht vom Himmel fallen: Eine Flugreise in die Welt des Wissens (German Edition)

Warum Tee im Flugzeug nicht schmeckt und Wolken nicht vom Himmel fallen: Eine Flugreise in die Welt des Wissens (German Edition)

Titel: Warum Tee im Flugzeug nicht schmeckt und Wolken nicht vom Himmel fallen: Eine Flugreise in die Welt des Wissens (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Clegg
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Flugzeug gelenkt würde. Der Umkehrschub wird normalerweise bei der Landung zum Abbremsen eingesetzt – was Sie als plötzliches Aufheulen der Triebwerke hören, nachdem das Flugzeug den Boden berührt hat. Aber in der Praxis ist es nicht sinnvoll, den Umkehrschub in Terminalnähe (in Fliegersprache auf der Parkposition) einzusetzen. Der Luftstrom von den Triebwerken würde jede Menge Schmutz aufwirbeln und gegen die Terminalscheiben schleudern. Deshalb werden die Flugzeugschlepper benutzt.
    Angesichts der Ineffizienz von Triebwerken beim Rollen werden Sie sich vielleicht fragen, warum der Schlepper die Maschine nicht über das gesamte Rollfeld bis zur Startbahn bugsiert. 2006 wollte die Fluggesellschaft Virgin Atlantic genau das einführen. Die Idee war, das Flugzeug bis zu einer »Startsektion« am Anfang der Startbahn zu ziehen. Das hätte eine erhebliche Treibstoffeinsparung bedeutet – Virgin versprach sich davon eine CO 2 -Reduzierung von zwei Tonnen pro Flug, eine geringere Lärmbelästigung und sauberere Luft beim Flughafengebäude.
    Trotz ihrer grünen Vorteile musste die Methode alsbald zu den Akten gelegt werden. Zum einen lag das daran, dass die Flughäfen nicht bereit waren, die »Startsektionen« einzurichten, in denen es durch das Abkoppeln und Wegfahren der Schlepper aus dem Bereich des Triebwerkstrahls zu Verzögerungen gekommen wäre. Zum anderen warnten die Flugzeugbauer, und das war wesentlich wichtiger, ein zu langes Ziehen würde das Fahrwerk zu großen Belastungen aussetzen, so dass die Streben für die Räder häufiger ausgetauscht werden müssten. Es ist also sehr wahrscheinlich, dass Ihre Maschine mit Hilfe der Triebwerke zur Startbahn rollt.

Auf dem Schirm
    Während Sie sich über das auf großen Flughäfen manchmal wie ein Labyrinth anmutende System der Rollbahnen bewegen, werden Sie mit dem Boden- oder Flugfeldüberwachungsradar beobachtet – nur die erste von vielen weiteren Begegnungen mit Radar, die Ihre Maschine im Verlauf der Reise hat, wo sie von der Bodenkontrolle zu Platz-, Anflug- und schließlich Bezirkskontrolle weitergereicht wird. Die letzten beiden dieser Luftverkehrskontrollstellen überwachen Ihren Flug, sobald sich die Maschine in der Luft befindet. Auf den meisten Flughäfen können Sie zumindest eine Radarantenne kreisen sehen. Auch Ihr Flugzeug hat ein Radarsystem: Es ist in der Nase eingebaut und warnt vor Schlechtwetterfronten vor der Maschine.
    Es gab verschiedene Versuche, Erkennungssysteme zu entwickeln, die Flugzeuge früher ausmachen konnten, doch die erste wirklich praktikable Technologie, Flugzeuge jenseits der Sichtbarkeitsgrenzen zu erkennen,wurde kurz vor dem Zweiten Weltkrieg in Großbritannien erfunden. Die ursprüngliche Bezeichnung »Abstands- und Richtungserkennung« machte bald dem »Radar« Platz, dem weniger schwerfälligen amerikanischen Akronym für Radio Detection and Ranging (Funkortung und -abstandsmessung). Der Legende nach kam man zu der Technologie, als britische Experten der Radioversuchsstation in Slough Berichten nachgingen, denen zufolge der kroatisch-amerikanische Erfinder Nikola Tesla Todesstrahlen entwickelt hätte, die auf elektromagnetischer Strahlung basierten. Die Wissenschaftler hielten es zwar für höchst unwahrscheinlich, dass Radiowellen als Ersatz für Kugeln fungieren könnten, kamen nun aber auf die Idee, dass man mit Hilfe der richtigen Art von Radiowellen feindliche Flugzeuge aufspüren könnte.
    Die frühen britischen Arbeiten mit Radar sind erstaunlicherweise auch die Quelle für den alten Mythos, der Verzehr von Karotten würde einen bei Nacht besser sehen lassen. Dabei handelte es sich um eine verblüffend erfolgreiche Propaganda des britischen Luftfahrtministeriums. Es streute gezielt das Gerücht, die Bomberpiloten würden verstärkt Karotten essen, um ihr Sehvermögen bei Dunkelheit zu erhöhen und so anfliegende deutsche Maschinen zu erkennen. In Wahrheit wurden die Piloten mit Hilfe von Radar auf ihre Ziele gelenkt, aber man hoffte inständig, dass die Deutschen die Geschichte glauben würden und die neue Technik unbemerkt blieb. In der britischen Presse wurde so oft darüber berichtet, dass die Annahme, Karotten würden die Nachtsicht verbessern, zur Volksweisheit wurde (zugutehalten muss man Möhren, dass ihr Karotin der Sehkraft generell zuträglich ist, freilich nicht im propagierten Ausmaß und auch nicht speziell in der Dämmerung).
    Das Prinzip des Radars ist sehr einfach. Benutzt wird Licht,

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