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Warum Tee im Flugzeug nicht schmeckt und Wolken nicht vom Himmel fallen: Eine Flugreise in die Welt des Wissens (German Edition)

Warum Tee im Flugzeug nicht schmeckt und Wolken nicht vom Himmel fallen: Eine Flugreise in die Welt des Wissens (German Edition)

Titel: Warum Tee im Flugzeug nicht schmeckt und Wolken nicht vom Himmel fallen: Eine Flugreise in die Welt des Wissens (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Clegg
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ist.
    Dank all dieser Manipulationen des Gehirns können wir uns auch Filme auf dem Bildschirm in der Rückenlehneanschauen. Fernseh- und Kinofilme arbeiten damit, dass sie Serien von stehenden Bildern projizieren. Lange Zeit dachte man, der Grund, dass wir diese Bilder als bewegt wahrnehmen, sei in der »visuellen Persistenz« zu suchen (diese Erklärung finden Sie immer noch in vielen Büchern und auf Websites). Das ist Unsinn. Zum einen sind die Reaktionen des Auges zu langsam, um auf diese Weise ein Bild aufzubauen, zum anderen wäre das Resultat ein Durcheinander und keine Bewegung, wenn die stehendenden Bilder fortbestehen würden. Stattdessen ist es die Art, wie das Auge einen vorgeblichen, künstlichen Anblick konstruiert, die uns Filme genießen lässt. Und zwar indem das Auge/Gehirn seine verschiedensten Module heranzieht. Die machen es zusammen möglich, dass es von einer Reihe stehender Bilder getäuscht wird und glaubt, eine Bewegung zu sehen.

Große Augen
    Wenn die Lampen in der Kabine gedimmt werden, hat das Auge die Möglichkeit, sich an schlechte Lichtverhältnisse anzupassen. Die Iris – der farbige Teil des Auges – hat zwei Muskelsysteme. Die Schließmuskeln, die die dunkle Pupille im Zentrum zusammenziehen, werden locker, während sich die Dehnmuskeln, die die Pupille weiten, anspannen. Die Folge ist, dass die Öffnung, durch die Licht ins Auge fällt, größer wird. Bis die größtmögliche Pupillenöffnung erreicht ist, kann es durchaus ein bis zwei Sekunden dauern.
    Zur selben Zeit richten sich die Verarbeitungsstrukturen im Gehirn auf den Umgang mit schwächerem Licht ein. Eine Art, wie uns unser Gehirn täuscht, ist, dass es Helligkeitsunterschiede herunterspielt. Wenn Sie früh am Morgen oder in der Abenddämmerung unterwegs sind,stellen Sie manchmal fest, dass sensorgesteuerte Lampen bereits oder noch brennen, obwohl die Helligkeit doch scheinbar ausreicht. Das kommt Ihnen aber nur so vor, weil das Zusammenwirken von Auge und Gehirn den Mangel ausgleicht, so dass Sie nicht merken, wie gering die Lichtintensität tatsächlich ist.
    Ähnlich sieht es aus, wenn Sie an einem strahlend hellen Tag aus einem Raum, der elektrisch beleuchtet ist, hinaus in die Sonne treten. Dort scheint es nicht immens heller zu sein, sondern höchstens um das Zwei- oder Dreifache. In Wirklichkeit kann das Sonnenlicht draußen hundertmal heller als übliches elektrisches Licht im Raum sein. Filmen Sie beispielsweise den Wechsel von drinnen nach draußen mit einer Videokamera, wird das Bild erst einmal so hell, dass praktisch nichts mehr zu erkennen ist, ehe die Automatik das kompensieren kann. Eine Kamera ist bei der Anpassung an wechselnde Lichtverhältnisse eben nicht so geschickt wie das Ensemble Gehirn/Auge.
    Das Mondlicht ist, wie gesagt, 300000-mal schwächer als Sonnenlicht. Wenn es draußen ziemlich dunkel ist, brauchen Ihre Augen alle Unterstützung, die möglich ist, um sich an die Bedingungen anzupassen – und das Dimmen der Kabinenbeleuchtung macht diesen Übergang einfacher.

Die erste Berührung der Landebahn
    Das Flugzeug landet mit einem kleinen Rauchwölkchen unter den Rädern, weil die Reibung eine dünne Gummischicht von den Reifen abzieht.
    Reibung ist etwas, das wir gern ignorieren, wenn wir uns physikalisch mit Bewegung beschäftigen – aber im wahren Leben tun wir dies auf eigene Gefahr. Reibung hat auch ihre gute Seite. Stellen Sie sich vor, es gäbe keine Reibung: Sie wären nicht in der Lage, etwas in die Hand zu nehmen – es würde ihrem Griff sofort wieder entgleiten. Denken Sie an das allerglitschigste Stück Seife und nehmen Sie ein Vielfaches davon, um eine Vorstellung zu bekommen, wie schwer es wäre, etwas festzuhalten. Im Prinzip wäre es ohne Reibung zwar einfach, Dinge durch die Gegend zu schieben, aber es gäbe nichts, was Ihre Füße auf dem Boden festhalten würde. Aktion und Reaktion nach dem dritten Newtonschen Gesetz würde bedeuten, dass Sie jedes Mal nach hinten schießen würden, wenn Sie etwas nach vorn anschieben wollen.
    In der Realität ist Reibung natürlich allgegenwärtig. Zum Teil kann sie physisch sein, etwa wenn kleine Unregelmäßigkeiten auf der einen Oberfläche mit Beulen und Löchern auf einer anderen korrespondieren, ähnlich wie Zahnräder ineinander greifen. Doch die meiste Reibung ist elektromagnetisch. Wie wir gesehen haben, besitzen die Atome, aus denen die Dinge bestehen, einen positiv geladenen Kern und negative Elektronen, die eine

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