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Warum Tee im Flugzeug nicht schmeckt und Wolken nicht vom Himmel fallen: Eine Flugreise in die Welt des Wissens (German Edition)

Warum Tee im Flugzeug nicht schmeckt und Wolken nicht vom Himmel fallen: Eine Flugreise in die Welt des Wissens (German Edition)

Titel: Warum Tee im Flugzeug nicht schmeckt und Wolken nicht vom Himmel fallen: Eine Flugreise in die Welt des Wissens (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Clegg
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bewegten.
    Unbelebte Objekte sind weniger anfällig für Beschädigungen (allerdings können Filme einen Schleier bekommen), und daher sind die Röntgengeräte zur Gepäckdurchleuchtung erheblich stärker als die meisten medizinischen Anlagen. Die großen Scanner, die man heute auf Flughäfen antrifft, nutzen ein breites Spektrum an Röntgenstrahlen mit unterschiedlicher Energie. Nachdem sie Ihre Tasche und deren Inhalt durchdrungen haben, treffen die Strahlen auf Detektoren, die nach einem ähnlichen Prinzip wie Digitalkameras arbeiten. Zwei hintereinander angebrachte Sets von Sensoren werden durch einen Metallschirm getrennt. Dieser stoppt die schwächeren Röntgenstrahlen ab. Sie werden also nur von den vorderen Detektoren verzeichnet, während die energiereicheren Strahlen durch den Schirm dringen und von beiden Sensorengruppen wahrgenommen werden.
    Die beiden unterschiedlichen Stärken der Röntgenstrahlen werden eingesetzt, um auf dem Bildschirm des Kontrollpersonals Abbildungen in verschiedenen Farben zu erzeugen. Auf diese Weise lässt sich auf dem Bild zwischen »weichen« Materialien wie Pflanzen, Kunststoffen oder Sprengstoffen – die der Scanner üblicherweise orange einfärbt – und undurchdringlicheren Materialien unterscheiden, die nur die energiereicheren Strahlen hindurchlassen und meist grün gefärbt sind. Es wird mehr Tiefe erzeugt und man kann die verschiedenen Materialien im Gepäck auf einen Blick erkennen.

Lufttest
    Es kommt zwar seltener vor, doch Ihr Gepäck kann auch einem Schnüffeltest unterzogen werden, bei dem Sprengstoffe aufgrund ihres Geruchs ausgemacht werden sollen. Wie viele andere Substanzen auch, sind Sprengstoffe in einem bestimmten Maß flüchtig. Das bedeutet, dass einige der Moleküle, die die chemischen Komponenten des Sprengstoffs bilden, bei Zimmertemperatur verdunsten und in die Luft entweichen. Die Moleküle sind in festen Stoffen wie in Flüssigkeiten immer in Bewegung, wobei einige Moleküle mit höherer Energie unterwegs sind als die anderen und daher entweichen können. Diesem grundlegenden Prozess verdanken wir, dass wir überhaupt etwas riechen können – sei es das Bukett eines Glases Wein oder der Duft eines frisch gebackenen Brötchens. Er bewirkt auch, dass das Wasser in einem Becken oder einem beliebigen anderen Gefäß selbst bei Zimmertemperatur schlussendlich verdunstet.
    Manchmal handelt es sich bei dem Schnüffler um einen Hund – das im Grunde älteste noch in Gebrauch befindliche Beispiel hochentwickelter Technologie. Es mag merkwürdig klingen, einen Hund als »Technologie« zu bezeichnen, doch Hunde wurden im Hinblick auf spezifische Funktionen bewusst zu bestimmten Rassen geformt. Sie waren die erste autonome Technologie – sie funktionieren allein, im Gegensatz zu ähnlich alten Dingen wie Faustkeilen, die beim Einsatz den Menschen benötigen. So bieten Hunde heutzutage ein breites Spektrum an Einsatzmöglichkeiten: Es gibt Blinden- und Hütehunde und eben auch solche mit extrem feinen Nasen, die Sprengstoff herausriechen können.
    Natürlich stand am Anfang nicht der Vorsatz, sich einen vielseitigen Helfer zu schaffen. Wahrscheinlich war der Zufall Auslöser, als Wölfe mehr und mehr um menschliche Lager herumstrichen. Auch wenn Wölfe die schlechte Presse, die sie haben, im Allgemeinen nicht verdienen – beispielsweise greifen sie Menschen selten an –, waren sie doch lästige Aasfresser, die die frühen Menschenverscheuchen mussten, damit sie ihnen nicht die Reste der erlegten Tiere stahlen.
    Man kann sich die ersten, zögernden Schritte der Wölfe weg von der Rolle des Feindes leicht vorstellen: Es herrscht eisiger Winter, und ein Wolf kriecht in die Nähe eines Feuers, um sich zu wärmen. Möglicherweise greift just zu diesem Zeitpunkt ein anderes Raubtier das Lager an – und der Wolf, schon immer ein Rudeltier, springt auf, um die Menschen zu verteidigen, um an ihrer Seite zu kämpfen. Das wurde mit Fleisch belohnt. Die friedlicheren Wolfswelpen, die sich leichter in ein menschliches »Rudel« einfügten, blieben eher in Menschennähe und wurden eher gefüttert und zum Bleiben ermuntert. Über die Jahre wurde diese Auslese offenkundig, und allmählich entwickelte sich der moderne Hund.
    Was zunächst ein natürlicher Prozess war, verwandelte sich in Gentechnologie, nicht anders als bei jeder gentechnisch veränderten Pflanze. Der Hund ist kein natürliches Tier. Er ist ebenso ein von Menschen gemachtes Stück

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