Warzen loswerden von A-Z
Kinder im Alter zwischen 10 und 14 Jahren und über 60 % aller Erwachsenen, die älter als 34 Jahren sind, seropositiv. Seropositiv bedeutet: Irgendwann muss eine Infektion mit HPV-Warzensubtypen stattgefunden haben.
Warzen sind also eine typische Infektionserkrankung der ersten 3 Lebenjahrzehnte, was allerdings nicht bedeutet, dass unsere Senioren vor Warzen gefeit sind.
Laut dieser Statistik waren sowohl 5% der Männer als auch 5% der Frauen in den USA (im Alter über 45 Jahren) schon einmal von durch HPV-Viren ausgelösten Genitalwarzen betroffen (Quelle: Statista / AARP)
Nach der Ansteckung - von der HPV-Infektion zur Warze
Warzen gehören mit zu den häufigsten Infektionserkrankungen überhaupt. Die Verbreitung der auslösenden HPV erfolgt vorwiegend durch direkten Kontakt von Mensch zu Mensch , kontaminierte Gegenstände als HPV-Überträger sind eher selten mit im Spiel.
Nicht selten sind die Überträger von HPV-Warzensubtypen symptomlos, was bedeutet, sie verbreiten das Warzenvirus, ohne selbst an einer Warzenerkrankung zu leiden. HPV sind im Gegensatz zu Herpesviren sehr widerstandsfähig gegen Umwelteinflüsse, was sie ihrer Lipoproteinhülle verdanken, die sie vor Austrocknung, Reinigungs- und Waschmittel schützt.
Ein bei Kindern häufig, bei Erwachsenen aber auch nicht unbedingt selten vorkommendes Phänomen, ist die sogenannte Autoinokulation : Wird an Warzen herumgeknibbelt und anschließend an anderen Körperstellen gekratzt, kann dadurch virenhaltiges Warzenmaterial verschleppt werden und prompt entsteht an der Kratzstelle eine weitere Warze. Man kann sich also selbst mit eigenen, schon vorhandenen Warzen an anderer Stelle erneut infizieren und so zur Ausbreitung des Warzenproblems beitragen.
Die Inkubationszeit , d. h. der Zeitraum zwischen der Infektion mit HPV-Warzensubtypen und der Entwicklung von Warzen, ist sehr variabel, sie kann einige Wochen bis zu mehrere Monate betragen. Besonders häufig entstehen Warzen an Füßen bzw. Fußsohlen (20 %) und Händen (9 %) und hier auch gerne um die Nägel herum. Nicht selten sind Hände und Füße gleichzeitig betroffen. Ansonsten können Warzen nahezu jede Körperregion besiedeln, selbst im Gesicht können Warzen auftreten und sind hier gerne um den Mund herum, am Naseneingang oder im Bereich der Augenlider zu finden.
Ob sich nach dem Kontakt mit HPV eine Warzenerkrankung entwickelt - es muss ja nicht zwangsläufig der Fall sein - hängt von verschiedenen Faktoren ab. Begünstigende Risikofaktoren sind beispielsweise Mikroverletzungen der Haut, eine schlechte Immunlage und Durchblutungsstörungen. Aber auch lokale Faktoren, die die normale Hautflora durcheinanderbringen, wirken sich günstig auf die Warzenentstehung aus. Dazu gehören beispielsweise starkes Schwitzen, Fußpilz und Ekzeme.
Warzen können zudem nach einer geglückten Organtransplantation ein ernstes Problem werden, da das Immunsystem des Organempfängers medikamentös ausgeschaltet werden muss, damit sein Körper das fremde Organ nicht abstößt. Die Gefahr, eine Warzenerkrankung zu entwickeln, lauert auch innerhalb der eigenen Familie, denn nicht selten stecken sich Familienmitglieder aufgrund der Allgegenwärtigkeit von HPV gegenseitig an, was im Übrigen auch bei Schulklassen der Fall sein kann.
Hat ein HPV seinen Weg in eine passende Wirtszelle gefunden und die strategischen Bedingungen sind gut, eine Warze auszubrüten, entsteht zunächst ein kleines, derbes Knötchen, das zunächst nichts mit dem typischen Aussehen eine Warze gemein hat. Erst durch die langsame Größenzunahme und die zunehmende Verhornung entwickelt sich die für die meisten Warzen typische zerklüftete Oberfläche, an der gerne herumgeknibbelt wird. Bei genauer Betrachtung unter guten Lichtverhältnissen, ggf. unter Zuhilfenahme eine Lupe, erkennt man mehr oder weniger regelmäßig angeordnete dunkelrote bis schwarze Pünktchen auf der zerklüfteten Warzenoberfläche . Hierbei handelt es sich um winzige Blutgefäße, den sogenannten Kapillaren, in denen das Blut geronnen ist und weshalb sie bei genauer Betrachtung als kleine dunkle Pünktchen entdeckt werden können.
Kompass durch den Warzen-Dschungel
Warze ist nicht gleich Warze, denn klinisch können verschiedene HPV-induzierte Warzenerkrankungen unterschieden werden. Sie werden durch unterschiedliche HPV ausgelöst und unterscheiden sich zudem durch ihre anatomische Lokalisation voneinander. Warzen können einzeln auftreten, groß, winzigklein,
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