Warzen loswerden von A-Z
Hornmaterial gut geschützt und schwer zugänglich, das auslösende Virus versteckt.
Die Familie der HPV ist eine Großfamilie, denn derzeit sind bereits über 150 genetisch unterschiedliche HPV-Typen identifiziert worden, die man der einfachheitshalber durchnummeriert hat: HPV 1, HPV 2, HPV 3 usw. Bei ihrer Suche nach Wirtszellen, in die sie ihre genetische Information einschleusen können, zeigen sie unterschiedliche Vorlieben. Manche HPV beschränken sich auf die Infektion von Hautzellen, so wie die, denen wir unsere Warzen an Händen und Füßen zu verdanken haben. Andere wiederum infizieren lieber Schleimhäute und suchen sich ihre Wirtszellen im Anogenitalbereich oder in Mund- und Rachenhöhle. HPV unterscheiden sich also nach der Präferenz ihrer Wirtszellen und auch nach der Erscheinungsform der Veränderungen, die sie auf Haut oder Schleimhaut auslösen. Sie sind bei der Suche nach einer passenden Wirtszelle streng an Haut- bzw. Schleimhautzellen gebunden.
Google-Bildersuche nach 'Warze Finger Hand' - Screenshot am 27.11.2013
Einige wenige der 150 verschiedenen HPV haben aber noch ein weiteres Merkmal gemeinsam: Sie werden überproportional häufig in Zusammenhang mit bestimmten Krebserkrankungen gefunden und sind zumindest teilweise an ihrer Entstehung beteiligt, indem sie der Wegbereiter für die Entwicklung einer Krebserkrankung sein können. Aufgrund ihres Risiko-Profils lassen sie sich in zwei Gruppen unterteilen, nämlich in die mit einem großen Risiko für eine Karzinomerkrankung, das sind die High Risk-Typen , und in die mit einem geringen Risiko, die Low Risk-Typen . Zu den High Risk-Typen gehören beispielsweise HPV 16, 18, 31 und 33, die an der Entstehung des Zervixkarzinoms (Gebärmutterhalskrebs) beteiligt sind. Klassische Vertreter der Low Risk-Gruppe sind HPV 6 und 11, die im Anogenitalbereich zur Entstehung von Feigwarzen führen, den sog. Condylomata accuminata. Sie sind zwar nicht bösartig, aber hochinfektiös und gehören zusammen mit Herpes und Chlamydien zu den am häufigsten sexuell übertragenen Krankheitserregern.
Die HPV, die Feld-Wald-und-Wiesen-Warzen in der Haut auslösen können, haben mit alledem nichts zu tun, sie besitzen kein Risikoprofil hinsichtlich bösartiger Erkrankungen, können nicht entarten und haben nur ein Ziel: passende Wirtszelle finden und Warze bilden! Welche Art von Warze, wieviele und an welchen Körperregionen sie entstehen, an den Händen, Füssen oder auch im Gesicht, hängt im wesentlichen davon ab, um welchen HPV-Subtypen es sich handelt.
Häufige Erreger klinischer Warzensubtypen sind beispielsweise:
Vulgäre Warzen: HPV 1, 2, 4, 7, 27, 29, 57
Plantarwarzen: HPV 1, 2, 4, 60, 63
Fleischerwarzen: HPV 7
Verrucae planae juveniles: HPV 3, 10
Epidemiologie: Wie häufig treten Erkrankungen auf? Und bei wem am häufigsten?
Es wird angenommen und durch serologische Untersuchungen auch weitestgehend bestätigt, dass die meisten Menschen irgendwann in ihrem Leben an einer oder auch mehreren Warzen der Haut gelitten haben. Und wenn bisher nicht, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, irgendwann doch noch eine Warzenerkrankung zu entwickeln. Man kann davon ausgehen, dass zu jeder Zeit rund 10 % der europäischen und amerikanischen Bevölkerung gleichzeitig an Warzen leiden . Allerdings gibt es Unterschiede in der Altersverteilung der von Warzen betroffenen Menschen.
Epidemiologischen Studien zufolge sind durchschnittlich bis zu 20 % aller Kinder und Jugendlichen von Warzen betroffen , bei den Erwachsenen sind es nur ca. 3 - 5 % . Schlüsselt man die Prozentangaben weiter auf, gibt es zwei Häufigkeitsgipfel der Warzenerkrankung:
einen bei Kindern zwischen dem 10. und 14. Lebensjahr und
einen weiteren bei jungen Erwachsenen zwischen dem 20. und 29. Lebensjahr.
Nun muss eine Warzenerkrankung aber nicht immer von den Betroffenen bemerkt werden, denn nicht selten machen Warzen keinerlei Beschwerden oder sind so winzig, das sie mit dem bloßen Auge nicht immer entdeckt werden bevor sind von alleine wieder verschwinden. Ob jemand irgendwann in seinem Leben mit bestimmten HPV-Subtypen infiziert war, kann man allerdings durch serologische Untersuchungen herausbekommen. Diese Blutuntersuchungen sind zwar für die Diagnostik und Behandlung von Warzen vollkommen überflüssig, allerdings von wissenschaftlichem Interesse. So kann man einer 2008 erschienenen Veröffentlichung Folgendes entnehmen:
In Deutschland sind - statistisch gesehen - über 32 % aller
Weitere Kostenlose Bücher