Was aus den Menschen wurde: Meisterwerke der Science Fiction - Mit einem Vorwort von John J. Pierce (German Edition)
kümmern.«
Der Welt war bekannt, dass die Chinesen immer für Überraschungen gut waren, aber niemand hätte auch nur ahnen können, dass die Nondies und die Needies und die Showhices aus einem giftigen Himmel fallen würden. Nur die Goonhogo selbst konnte so rücksichtslos mit Menschenleben umgehen. Nondies waren Männer, und Needies waren Frauen, und Showhices waren die kleinen Kinder. Und Goonhogo war ein Begriff, der noch aus dem alten Zeitalter der Nationen stammte. Er bedeutete so viel wie Republik oder Staat oder Regierung. Was auch immer die richtige Bezeichnung sein mochte, es war die Organisation, die die Chinesen auf chinesische Art unter der Aufsicht der irdischen Behörden regierte.
Und der Führer der Goonhogo war der Waywonjong.
Der Waywonjong kam nicht selbst. Er schickte lediglich sein Volk. Er ließ es hinunter auf die Venus fallen, um die venusische Ökologie mit der einzigen Waffe anzugreifen, die eine Besiedlung des Planeten ermöglichen konnte – mit den Menschen selbst. Menschliche Arme konnten die Loudies besiegen, die Loudies, die von den ersten chinesischen Venusforschern die »Alten« genannt worden waren.
Die Loudies mussten so vorsichtig zusammengetrieben werden, dass sie dabei nicht starben, denn im Tod verseuchte jeder von ihnen tausend Hektar Land. Sie mussten durch menschliche Leiber und Arme in einem riesigen lebenden Korral gefangen gehalten werden.
Scanner Vomact eilte weiter.
Ein verletzter Chinese schlug auf dem Boden auf, und sein Fallschirm zerriss dabei. Er trug Shorts, in seinem Gürtel steckte ein Messer, an seiner Hüfte hing eine Feldflasche. Hinter seinem Ohr war ein Luftverdichter befestigt, und ein Schlauch führte von diesem in seine Kehle. Er rief ihnen etwas Unverständliches zu und stolperte hastig davon.
Und immer mehr Menschen stürzten um Vomact und Dobyns herum auf den Boden.
Die Fallschirme zerplatzten wie Seifenblasen in der nebeligen Luft, kurz nachdem sie den Boden berührt hatten. Jemand hatte eine raffinierte, effiziente Möglichkeit gefunden, sich der statischen Elektrizität zu bedienen und sie auf chemische Prozesse zu übertragen.
Und während die beiden dem Geschehen zusahen, war die Luft schwarz von Menschen. Einmal wurde Vomact von jemandem umgestoßen. Er erkannte, dass es sich um zwei chinesische Kinder handelte, die zusammengebunden worden waren.
Dobyns fragte: »Was macht ihr da? Wohin wollt ihr? Habt ihr keine Anführer?«
Schreie und Rufe in einer unverständlichen Sprache antworteten ihm. Hin und wieder brüllte jemand auf Englisch »Hier entlang!« oder »Lasst uns in Ruhe!« oder »Geht weiter!«, aber das war alles. Das Experiment funktionierte.
An diesem einen Tag wurden zweiundachtzig Millionen Menschen abgeworfen.
Nach vier Stunden, die ihm wie eine Ewigkeit erschienen, entdeckte Dobyns Terza in einem Winkel der kalten Hölle. Obwohl es auf der Venus warm war, hatten die Qualen der fast nackten Chinesen sein Blut in Eis verwandelt.
Terza rannte ihm entgegen.
Sie konnte nicht sprechen.
Sie legte ihm den Kopf an die Brust und schluchzte. Schließlich stieß sie hervor: »Ich habe … ich habe … ich habe versucht, ihnen zu helfen, aber es sind zu viele, viel zu viele, viel zu viele!« Und der Satz endete in einem schrillen Schrei.
Dobyns führte sie zurück zum Experimentiergebiet.
Sie brauchten nicht miteinander zu reden. Ihr ganzer Körper verriet ihm, dass sie sich nach seiner Liebe und seiner Gegenwart sehnte und sie den Weg für sich gewählt hatte, der sie zusammenführen würde.
Als sie den Bereich verließen, in dem die Chinesen niedergingen und der, soweit sie das beurteilen konnten, die gesamte Venus zu betreffen schien, begann sich ein Muster herauszubilden. Die Chinesen umzingelten die Loudies.
Terza küsste ihn stumm, nachdem der Torwächter sie hereingelassen hatte. Sie brauchte gar nicht erst etwas zu erklären. Dann floh sie in ihr Zimmer.
Am nächsten Tag versuchten die Bewohner des Experimentiergebietes A vor die Tore zu gehen und den Ankömmlingen behilflich zu sein. Es war unmöglich: Es gab einfach zu viele von ihnen. Zu Millionen hatten sich die Menschen auf den Bergen und in den Tälern der Venus verteilt, stapften mit ihren menschlichen Füßen durch Morast und Wasser, ließen den fremden Schlamm aufspritzen und zertraten die fremden Pflanzen. Sie wussten nicht, was sie essen sollten. Sie wussten nicht, wohin sie sich wenden sollten. Sie besaßen keine Führer.
Sie hatten nur den
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