Was aus den Menschen wurde: Meisterwerke der Science Fiction - Mit einem Vorwort von John J. Pierce (German Edition)
Waffen mehr. Aber – dort oben über der Venus kreisen jetzt jedenfalls Millionen Menschen, und ich weiß nicht, was sie vorhaben.« Er verstummte und deutete auf einen der Bildschirme. »Da, sehen Sie, sie bilden regelrecht Trauben, so dicht sind sie beieinander. Nie zuvor hat einer der Monitore etwas Ähnliches gezeigt.«
Dobyns betrachtete den Bildschirm. Er war, wie der Operator gesagt hatte, voller leuchtender Punkte, Echos.
Während sie zusahen, erklärte einer der Männer: »Was ist das für ein milchiges Zeug in der linken unteren Ecke? Seht, es … es fließt heraus«, rief er. »Irgendwie fließt es aus diesen Echos heraus. Wie ist das möglich?«
Der Radarbeauftragte betrachtete den Bildschirm mit scharfem Blick. »Keine Ahnung. Ich weiß es auch nicht. Warten wir’s ab. Warten wir ab, was weiter geschieht.«
Scanner Vomact betrat den Raum. Nach einem kurzen, wissenden Blick auf die Monitore sagte er: »Dies ist vielleicht das Seltsamste, was wir jemals sehen werden, aber ich habe tatsächlich das Gefühl, als würden sie Menschen abwerfen. Zahllose Menschen. Zu Tausenden oder zu Hunderttausenden oder sogar zu Millionen werfen sie sie ab. Und die Menschen landen da draußen … Ihr beide begleitet mich. Wir gehen raus und sehen nach. Vielleicht können wir einigen von ihnen helfen.«
Zu diesem Zeitpunkt wurde Dobyns schon sehr von seinem schlechten Gewissen geplagt. Er wollte Vomact sagen, dass er Terza draußen gelassen hatte, aber er zögerte – nicht nur, weil er sich schämte, sie allein gelassen zu haben, sondern auch, weil er nicht mit ihrem Vater hinter ihrem Rücken über sie reden mochte. Dann sagte er es doch.
»Deine Tochter ist noch immer draußen.«
Vomact drehte sich ernst zu ihm um. Die großen Augen blickten ihn sehr ruhig und sehr drohend an, aber die sanfte Stimme klang beherrscht. »Du könntest sie suchen.« Der Scanner fügte in einem Tonfall hinzu, der Dobyns einen Schauer über den Rücken laufen ließ: »Und alles wird wieder gut sein, wenn du sie zurückbringst.«
Dobyns nickte knapp, als habe er einen Befehl erhalten.
»Ich werde«, fuhr Vomact fort, »selbst hinausgehen und nachsehen, was ich tun kann, aber die Suche nach meiner Tochter überlasse ich dir.«
Sie verließen den Raum, setzten die Atemmasken auf, griffen nach der miniaturisierten Überlebensausrüstung, mit der sie den Rückweg durch den Nebel finden konnten, und gingen nach draußen. Als sie vor dem Tor standen, sagte der Torwächter: »Warten Sie einen Moment, Sir und Exzellenz. Ich habe hier ein Gespräch für Sie. Aus dem Kontrollraum.«
Scanner Vomact wurde nicht wegen irgendwelcher Belanglosigkeiten angerufen, und das wusste er auch. Er stellte die Verbindung her und meldete sich mit barscher Stimme.
Der Mann am Radar erschien auf dem Videomonitor in der Wand des Torwächters. »Sie sind jetzt über uns, Sir.«
»Wer ist über uns?«
»Die Chinesen. Sie kommen herunter. Ich weiß nicht, wie viele es sind. Direkt über uns befinden sich mindestens zweitausend Kriegsschiffe, und weitere Tausend kreisen über den anderen Gebieten der Venus. Sie kommen jetzt herunter. Wenn Sie ihren Aufschlag beobachten wollen, sollten Sie schnell nach draußen gehen.«
Vomact und Dobyns gingen nach draußen.
Und die Chinesen fielen. Menschliche Körper regneten aus dem milchig bewölkten Himmel. Tausende und Abertausende hingen an Plastikfallschirmen, die wie Seifenblasen aussahen. Und sie fielen.
Dobyns und Vomact sahen einen kopflosen Mann herunterschweben. Die Halteseile des Fallschirmes hatten ihn enthauptet.
Eine Frau prallte in der Nähe auf. Während des Sturzes hatte sich ihr Atemschlauch aus ihrer grob bandagierten Kehle gelöst, und sie erstickte an ihrem eigenen Blut. Sie taumelte ihnen entgegen, versuchte etwas zu sagen, aber sie brachte nur Blutblasen hervor, und nach einem letzten gurgelnden Laut fiel sie mit dem Gesicht in den Schlamm.
Zwei Babys kamen herab. Die Erwachsene, die sie begleitet hatte, war abgetrieben worden. Vomact lief los, hob sie auf und übergab sie einem Chinesen, der soeben gelandet war. Der Mann starrte die Babys in seinen Armen an, warf Vomact einen fragenden, verständnislosen Blick zu, legte die beiden weinenden Babys auf den kalten Morast der Venus, sah sie ein letztes Mal gleichgültig an und rannte davon, einem unsichtbaren Ziel entgegen.
Vomact hielt Bennett davon ab, die Kinder aufzunehmen. »Komm, schauen wir uns um. Wir können uns nicht um alle
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