Was dein Herz dir sagt
Zoll spüren konnte, während er einmal mehr in sie drang.
Sie löste sich von dem Kuss. Der Laut, halb Schluchzen, halb Keuchen, den sie ausstieß, verriet Erleichterung, schieres Glück und trieb ihn weiter an.
Er ergriff wieder Besitz von ihrem Mund, zog sie gnadenlos zurück und küsste sie, drückte sie mit seinem Gewicht in die Kissen, dann fuhr er mit einer Hand ihre Seite hinab, um sie herum, und fasste eine Pobacke, schob sie in genau die richtige Stellung. Dann liebte er sie mit seinem Körper, stieß sich in immer schnellerem Rhythmus in sie, ließ ihre Körper in dem Takt ihrer Bewegungen eins werden - genährt von so elementarer Leidenschaft, dass sie beinahe greifbar war.
Sie achtete auf seine Bewegungen, passte sich ihm an; keinen Moment zweifelte er daran, dass sie das hier wollte. Genauso sehr wie er.
Es mochte das erste Mal für sie sein, aber sie war keine empfindsame Jungfrau; ganz im Gegenteil. Sie war eine wissbegierige, gelehrige Schülerin. Innerhalb von Minuten wusste sie, wie sie ihre Hüften bewegen musste, wenn er eindrang, wie sie sich seinen Bewegungen am besten anpasste, wie sie ihn mit ihren inneren Muskeln umklammern musste, um ihn wild zu machen. Vage war ihm bewusst, dass dies hier etwas für sie war, auf das sie lange gewartet, nach dem sie sich gesehnt hatte - eine Befreiung von allem, was sie in sich verschlossen hatte, das Ventil, das sie sich so lange verwehrt hatte.
Eine Katharsis der Leidenschaft, des Verlangens, des schlichten Bedürfnisses nach der Intimität des Liebesaktes.
Er gab ihr alles, was sie brauchte, nahm alles, was er sich nehmen wollte, wusste, dass sie es ihm gab - alles, was er wollte -, und frohen Herzens.
Natürlich war es nicht sein erstes Mal - er hatte mehr Frauen gehabt, als er sich erinnern konnte, alle von ihnen mit Erfahrung, wenn auch keine Kurtisanen. Doch dies war irgendwie anders, es unterschied sich von dem normalen Akt.
Vielleicht war es einfach die Vertrautheit - sie kannten einander so gut, so vollkommen auch in anderer Hinsicht, dass dies hier, diese leidenschaftliche Umarmung, das drängende Streben zum gemeinsamen Höhepunkt beinahe die natürliche Folge zu sein schien, einfach eine Weiterentwicklung.
Es war vorherbestimmt, ohne Schleier oder Masken, um es zu verhüllen.
Ein machtvolles Gefühl, genährt von ihrer vereinten Leidenschaft, wallte auf, erfüllte sie beide und überwältigte sie.
Hielt sie beide gefangen, riss sie in einen See aus wirbelndem Verlangen, das plötzlich wie eine Welle brach.
Ihre Haut fühlte sich kribbelig an, ihre Nerven waren schier unerträglich gereizt, ihre Körper verschmolzen, getrieben von uraltem Drängen. Sie brach den Kuss ab, keuchte und versuchte genug Luft zum Atmen zu finden.
Er trieb sie schneller, härter; sie wand sich unter ihm, immer verzweifelter, und berührte dann mit einem Mal die Sonne. Sie schrie auf. Klammerte sich an ihn, als sie zerbarst, dann pulsierend um ihn schmolz.
Kurz darauf folgte er ihr in die Erlösung, ergoss sich in sie und brach dann mit einem Stöhnen über ihr zusammen - bis in die letzte Faser seines Seins befriedigt.
13
Caro lag unter Michael und war selig. Sein harter Körper, seine schweren Muskeln und Knochen drückten sie in die Matratze. Sie glaubte nicht, dass sie sich je schon einmal so wohl gefühlt hatte, so ... einfach glücklich.
So intim mit ihm verbunden, körperlich und auch anders, wie mit keinem anderen Menschen.
Schauer der Erregung durchliefen sie immer noch - Nachbeben der Seligkeit, die ein unbeschreibliches Gefühl hinterließen.
Dies also war Intimität. Viel erschütternder, als sie geglaubt hatte. Und auch wesentlich ... primitiver war das einzige Wort, das ihr einfiel.
Sie lächelte. Sie würde nicht klagen.
Lange Minuten lagen sie einfach da, hielten sich in den Armen; beide wussten, dass der andere wach war, mussten aber beide erst zu Luft kommen - geistig und körperlich. Langsam dämmerte ihr, dass er ihr Geheimnis erraten haben musste, es verstand.
Sie starrte zur Decke und suchte nach Worten, danach, das Richtige zu sagen, und sprach am Ende einfach aus, was sie empfand. Mit seinem Kopf lag er auf ihrer Schulter. Sachte, beinahe zögernd, denn so zärtliche Berührungen waren noch neu für sie, fuhr sie ihm mit den Fingern durchs Haar. »Danke.«
Er holte tief Luft, wobei sich sein Brustkasten dehnte und sich gegen ihren Busen drückte. Dann drehte er den Kopf und küsste sie auf die Schulter. »Wofür? Für das
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