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Was dein Herz dir sagt

Titel: Was dein Herz dir sagt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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bewusst, dass er sich nicht zu ihr unter das Laken gelegt hatte, dass sein heißer, männlicher Körper nicht länger dicht hinter ihr lag. Wie aus der Entfernung vernahm sie das Knarren von Dielen, leises Rascheln, das ihr verriet, dass er immer noch im Zimmer war, aber es vergingen einige Minuten, ehe sie ausreichend Kraft sammeln konnte, die Lider zu heben und zu sehen, was er vorhatte.
    Die Sonne schien warm, befand sich noch über den Wipfeln der Bäume, aber nicht mehr hoch. Es musste nach vier Uhr sein. Michael stand am Fenster und schaute auf die Bäume. Er hatte seine Hosen angezogen, aber kein Hemd. Während er nach draußen blickte, nahm er einen Schluck aus dem Glas, das er in der Hand hielt.
    Sein Kinn war kantig. Etwas in seiner Körperhaltung, seinen Schultern verriet ihr, dass etwas nicht in Ordnung war.
    Ihr sank das Herz. Sie schloss die Augen ... spürte wieder seine Hände auf sich, während er sie liebte; sie öffnete sie wieder und schob ihre Befürchtungen entschlossen beiseite.
    Wenn sie etwas über das Leben gelernt hatte, dann das, dass man Schwierigkeiten bei den Hörnern packte und sich ihnen stellte. Um den heißen Brei herumzustreichen war noch nie gut gewesen. Sie setzte sich auf, ihr war erst schwindelig, das verging aber rasch. Sie fasste nach dem Laken, das an ihr herunterzurutschen drohte.
    Er hörte das Rascheln, sah sich um.
    Sie fing seinen Blick auf. »Was ist?«
    Er zögerte. Das entmutigende Gefühl kehrte zurück, aber dann bewegte er sich, kam näher, und sie konnte sein Gesicht gut genug sehen, um zu erkennen, dass sie im Bett nackt zu sehen nichts mit dem Problem zu tun hatte, das ihn beschäftigte.
    Er blieb am Fußende des Bettes stehen, nippte wieder an seinem Glas. Sie konnte nun sehen, dass darin Brandy war. Er senkte es und fixierte sie mit einem abwägenden Blick. Beinahe nachdenklich sagte er: »Jemand versucht, dich umzubringen.«
    Michael hatte sich gefragt, wie sie darauf reagieren würde; seine Annahme erwies sich als richtig - sie begann begütigend zu lächeln. Ihre Lippen verzogen sich, ihre Augen begannen zu leuchten - dann erstarrten ihre Züge; alle Heiterkeit erstarb, als sie in seiner Miene las und erkannte, dass es ihm ernst war.
    Schließlich runzelte sie die Stirn. »Warum denkst du das?«
    Dankbar nahm er zur Kenntnis, dass die Frau, die er zu seiner Ehefrau zu machen gedachte, intelligent war. »Zieh einmal folgende Tatsachen in Betracht: Erstens - an dem Tag, als dein Pferd Henry sich erschreckt hat und du beinahe einen Unfall mit deinem Gig gehabt hättest, hat Hardacre herausgefunden, dass auf Henry mit kleinen Steinchen geschossen worden ist, vermutlich mit einer Schleuder.«
    Ihr stand der Mund offen. »Was?«
    »Allerdings. Damals schien es wenig sinnvoll, dich zu beunruhigen - Hardacre und ich waren beide der Meinung, dass es Lausbuben aus der Gegend waren, die sich einen schlechten Scherz erlaubt haben. Und es war höchst unwahrscheinlich, dass es dir wieder passieren würde.« Er nickte. »Und das ist es ja auch nicht. Etwas anderes ist dir zugestoßen oder beinahe zugestoßen.«
    Sie überlegte.
    Er beobachtete sie, sagte: »Die Männer, die Miss Trice aufgelauert haben.«
    Sie blickte ihn an. »Du glaubst, sie waren hinter mir her?«
    »Denk einmal zurück. Du warst die Erste, die den Salon verlassen hat. Wenn ich dich nicht in der Eingangshalle aufgehalten hätte, während wir unsere Meinungsverschiedenheit ausgetragen haben, bis Miss Trice gegangen war und ich dich dann in meinem Gig mitgenommen habe, dann wärst du die erste Frau gewesen, die allein über die Auffahrt zur Dorfstraße ging. Und unter normalen Umständen wäre niemand dicht hinter dir gewesen, um dir zu Hilfe zu kommen.«
    Der Erkenntnis konnte sie sich nicht länger verschließen; ihr wurde kalt. Caro erschauerte und zog das Laken höher. »Aber wenn sie vorhatten, mich zu überfallen - und ich kann immer noch nicht sagen, warum das jemand sollte« - sie schaute ihm ins Gesicht -, »wie hätten sie wissen sollen, dass ich gehen wollte und alleine sein würde?«
    »Du bist ja auch alleine und zu Fuß hingegangen - es ist nur vernünftig, daraus zu schließen, dass du auch wieder alleine nach Hause gehen würdest. Und die Türen nach hinten zum Garten standen weit offen - es wäre nicht schwer, sich ans Haus heranzuschleichen und alles zu beobachten.« Er hielt ihren Blick. »Du hast dich von Muriel verabschiedet, dann hast du dich in die Halle begeben - das spricht eine

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