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Was der Nachtwind verspricht

Was der Nachtwind verspricht

Titel: Was der Nachtwind verspricht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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einengen, vielleicht sogar ersticken - wenn sie nicht einen Mann trifft, der sich genauso wenig um Konventionen schert wie sie, was geradezu eine Seltenheit ist.«
    »Oder einen, der sie so liebt, dass er ihr gewisse Freiheiten lässt «, unterbrach er sie, »aber auch in der Lage ist, ihr solche zu verweigern, bei denen sie sich ihren hübschen Hals brechen könnte.«
    Er hatte das mit so offensichtlicher Verzweiflung gesagt, dass Anna beinahe lachen muss te. »Ist das etwa einer deiner Gründe? Glaubst du wirklich, ein Ehemann würde es fertigbringen, ihren Leichtsinn zu zügeln, nachdem du das nicht geschafft hast?«
    Er warf ihr einen finsteren Blick zu. »Vielleicht nicht, aber eine Schwangerschaft wird das ganz sicher fertigbringen.«
    Dagegen konnte sie nichts einwenden. Ein Baby würde Alexandras Leben sicher verändern. Zumindest würde es sie davon abhalten, so schnell auf ihren Pferden zu reiten. Und außerdem konnte sie gut mit Kindern umgehen. Obwohl sie nie davon gesprochen hatte, wollte sie wahrscheinlich doch eigene Kinder haben. Und sie hatte diesen Engländer heiraten wollen, ja, hatte es sich sogar glühend gewünscht, also war sie auch nicht gegen die Ehe.
    Anna seufzte. Wenn sie sich nicht in acht nahm, würde sie Konstantin zu dem beglückwünschen, was er getan hatte.
    »Wir sind vom Thema abgekommen«, sagte sie. »Du zwingst Alex und Simeons Sohn damit eine Heirat auf, mit der keiner von beiden gerechnet hat. Es ist sehr wahrscheinlich, dass sich beide weigern werden, aber ich bin mir absolut sicher, dass Alex dies tun wird. Und was passiert, wenn sie sich nicht leiden können? Wenn sie beide gegen diese Heirat sind, lernen sie sich nicht gerade unter den besten Bedingungen kennen. Alex wird diesen Mann am Ende vielleicht hassen, und das Resultat ist dann sicher nicht das glückliche Leben, das du dir für sie wünschst.«
    »Reine Vermutungen, Anna.«
    »Aber sehr viel wahrscheinlicher als die, von denen du ausgehst.«
    »Wir werden wissen, wer recht hat, wenn sich die beiden kennenlernen.«
    »Und wenn ich recht habe?«
    »Wenn sie überhaupt nicht zusammenpassen, werde ich die Verlobung natürlich auflösen und den Grafen für seine Mühe hierherzukommen entschädigen.«
    »Nun, ich freue mich, dass du dich in dieser Sache nicht bis zum bitteren Ende wie ein Dickkopf verhalten willst.«
    Er zuckte angesichts ihrer sarkastischen Bemerkung zusammen und konterte mit den Worten: »Weißt du, ich fühle mich jetzt sogar viel besser, nachdem du Einwände vorgebracht hast, an die ich nicht gedacht hatte, und ich diese aus dem Weg räumen konnte.«
    Sie wollte gerade eine ebenso beißende Bemerkung machen, als die Vordertür mit einem Knall zuschlug und einen Moment später Alexandra in der Tür erschien. Sie hatte sie noch nicht bemerkt, da sie gerade dabei war, sich mit ihrer staubigen Pelzkappe den Staub aus den Ärmeln zu schlagen. Hinter ihr sank der Staub langsam zu Boden, wo er dann von ihrem Borzoi, der mit dem Schwanz wedelte, wieder aufgewirbelt wurde. Eine Strähne ihres aschblonden Haares war ihrer Frisur entglitten und fiel über ihre Schulter bis hinab zu ihrer Taille.
    Mit ihrer weiten Hose, die in kniehohen Stiefeln steckte, der leuchtendroten Schärpe um ihre schmale Taille, dem nicht mehr ganz weißen Hemd mit der zarten blauen Stickerei und ihrem knielangen Rock mit den weiten Schößen sah sie aus wie ein Kosake - ein männlicher Kosake. Sie war immer so gekleidet, wenn sie reiten ging und mit den Pferden arbeitete. Ihr ungepflegtes und verdrecktes Aussehen war nichts Neues für ihre Familie.
    »Viel, viel besser«, flüsterte Konstantin leise, so dass nur Anna es hören konnte, eine Wiederholung der Worte, die er nur Augenblicke zuvor gesagt hatte. »Und man kann von Glück sagen, dass ein Mann seiner frisch angetrauten Frau schon früh in der Ehe Recht und Ordnung vor Augen halten und dafür sorgen wird, dass sie sich auch entsprechend benimmt.«
    Annas Nasenflügel zitterten, als sie die Zähne zusammenbiss . Aber Alexandras Anwesenheit hinderte sie an einer treffenden Antwort auf seine Worte. So griff sie statt dessen nach Konstantins zweitem Glas Wodka, das immer noch genügend Flüssigkeit für ihre Zwecke enthielt, und kippte es ihm, ohne zu zögern, über den Kopf.
    Da sie nur Annas Reaktion und das Protestgeschrei ihres Vaters mitbekommen hatte, lachte Alexandra vor Vergnügen. »Anna? Du hast doch nicht etwa die Beherrschung verloren? Na ja, ich habe dir schließlich

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