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Was der Winter verschwieg (German Edition)

Was der Winter verschwieg (German Edition)

Titel: Was der Winter verschwieg (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Wiggs
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mich nicht. Ich hasse es, wenn Menschen das tun.“ Sie warf ihm einen warnenden Blick zu. Okay, sie würde sich ihm also nicht anvertrauen, nichts über sich preisgeben. Zumindest jetzt noch nicht. Sie beugte sich vor und hob ihre Sachen mit einer Hand auf, während sie mit der anderen immer noch die Decke festhielt. Als wenn er nicht wüsste, wie ihr Körper darunter aussah, als wenn er nicht alle ihre Kurven nachgefahren wäre, ihr Schreie der Lust entlockt und sie stundenlang in den Armen gehalten hätte. „Ich habe so etwas vorher noch nie getan.“
    „Was denn?“ Er wollte hören, dass sie es sagte.
    Sie richtete sich auf und sah ihm in die Augen. „Sex mit einem … Fremden. Das habe ich noch nie gemacht.“
    Er grinste. „Ich auch nicht. Es war toll. Ich bin froh, dass wir es getan haben. Ich mag dich, Sophie. Ich mag dich wirklich.“
    An seinem Gesichtsausdruck konnte sie vermutlich ablesen, was er als Nächstes sagen würde. „Ich denke wirklich, dass du jetzt gehen solltest“, wiederholte sie.
    Er hob sein Sweatshirt vom Boden auf, zog es aber nicht über. Stattdessen streckte er sich, verschränkte die Hände hinter dem Kopf und ließ seinen Bizeps spielen. „Das hast du bereits gesagt.“
    „Und trotzdem bist du noch hier.“ Ihrem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, gefielen ihr seine Muskeln, aber dann riss sie sich von seinem Anblick los und marschierte ins Badezimmer. „Ich dachte, du bist nicht so ein Typ“, rief sie ihm durch die geschlossene Tür zu.
    „Bin ich auch nicht.“
    „Und warum posierst du dann hier rum?“
    Er lachte. „Ich gehe ja schon.“ Er musste sowieso nach den Tieren sehen.
    Sie kam aus dem Bad, bevor er sein Shirt angezogen hatte. Eine unbeobachtete Sekunde lang musterte sie seine bloße Brust, und er hätte es am liebsten auf der Stelle gleich wieder mit ihr getan. Es war verrückt. Ihr war an einem Nachmittag gelungen, was ein halbes Jahr Bemutterung durch seine Familie, bierseliges Mitgefühl seiner Freunde und ein halbes Dutzend schlechter Dates nicht geschafft hatten. Sophie Bellamy hatte ihn vergessen lassen, dass er ein emotionales Wrack war. Das war ihr allerdings nicht klar, und er wusste, dass er es erst einmal für sich behalten würde. Denn wenn sie sich nicht gerade in ihrer Lust verlor, war sie scheu wie ein Reh.
    Nur mit größter Mühe gelang es ihm, seinen Blick von ihr zu lösen. Sie verließ das Zimmer, während er sich anzog. Ein paar Minuten später fand er sie im Nebenzimmer, wo sie auf einem Smartphone ihre Nachrichten checkte.
    „Alles in Ordnung?“, erkundigte er sich.
    Sie nickte. „Ich habe einen Anruf von meinem Sohn verpasst. Ich kann nicht glauben, dass mir das passiert ist.“
    Sie machte sich schon wieder selbst fertig, bemerkte Noah. „Du leidest unter Jetlag. Bist verwundet. Eingeschneit. Ruf ihn einfach an.“
    Sie wählte die Nummer und lauschte eine Minute. „Es geht keiner ran.“
    „Es ist ein schöner Tag. Vermutlich ist er draußen und genießt den Schnee.“ Noah setzte sich auf die Bank an der Tür und zog seine Stiefel an. „Ich habe während meiner gesamten Schulzeit Eishockey gespielt“, sagte er. „Manchmal spiele ich heute noch. Es gibt eine Amateurmannschaft im Ort.“
    „Max liebt Eishockey. Das Sommerhalbjahr ist er Baseballund im Winter Eishockeyfan.“
    „Wie steht’s mit dir?“, wollte er wissen. „Kannst du Schlittschuh laufen?“
    „Früher ja, aber ich habe es eine halbe Ewigkeit nicht mehr gemacht. Ich würde es allerdings gerne mal wieder probieren.“
    „Wir probieren’s aus, sobald es deinem Knie besser geht.“
    Er zog seine Jacke an und schloss den Reißverschluss. Dann zog er Mütze und Handschuhe an. Sophie warf einen Blick durch das Fenster an der Tür. „Es ist schon ganz schön dunkel. Hat das Ding da überhaupt einen Scheinwerfer?“
    „Ja.“
    „Na dann. Danke … für das Feuerholz. Das war sehr nett von dir.“
    „Kein Problem. Und ich danke dir.“ Sofort erkannte er, dass das genau das Falsche gewesen war. „Ich meine, ich hatte eine …“ Er hielt inne. Eine schöne Zeit? Einen unglaublichen Nachmittag? Er beschloss, nichts mehr zu sagen, sondern sich dem zuzuwenden, was er besser konnte. Mit seinem Körper drückte er sie gegen die Wand und gab ihr innigen Kuss. „Ich bin nicht so gut im Reden“, flüsterte er mit seinen Lippen an ihren. „Den meisten meiner Patienten ist das auch egal. Aber wie wär’s, wenn du zum Abendessen mit zu mir kommst?“
    „Nein.“

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