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Was die Seele essen will

Was die Seele essen will

Titel: Was die Seele essen will Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Ross
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Suizidversuch unternehmen. Das ist offensichtlich die düsterste Art von Depression. Wir hatten einige Patienten, die zu dem Zeitpunkt, als sie zu uns kamen, suizidgefährdet waren, und andere, die auch irgendwann früher in ihrem Leben schon einmal in einer solchen Situation steckten. Die meisten von ihnen wurden von ihren Depressionen mit Hilfe von serotoninbildenden Nährstoffen zusammen mit Psychotherapie und einer verbesserten Ernährung befreit, aber nicht alle. Wenn Sie Suizidgedanken hegen, ist es sehr wichtig, dass Sie sich sofort professionelle Hilfe suchen. Es kann gut sein, dass mehr als nur ein Ungleichgewicht des Gehirnstoffwechsels dafür verantwortlich ist oder dass dieses Ungleichgewicht mit den hier empfohlenen Ernährungsmethoden nicht ausbalanciert werden kann. Versuchen Sie nicht, dieses Problem auf eigene Faust anzugehen!
    Die meisten unserer Patienten mit niedrigem Serotoninspiegel fangen sehr schnell an, die schöne Seite des Lebens zu sehen. Bei einem unserer depressiven Patienten, der in unserem Büro eine der serotoninfördernden Aminosäuren einnahm, geschah dies schon nach zehn Minuten, als er plötzlich die Blumen auf dem Schreibtisch bemerkte und ihm die schönen roten Haare unserer Ernährungsspezialistin auffielen. Erstaunlich ist, dass sich die Patienten typischerweise innerhalb von 48 Stunden bei uns melden und davon berichten, dass es ihnen nicht mehr vor jedem neuen Tag graut, sondern dass sie sich stattdessen darauf freuen.
    Kämpfen Sie mit mangelndem Selbstwertgefühl?
    Wie die meisten Psychotherapeuten hat es mich viel Zeit und Mühe gekostet, Menschen mit geringem Selbstwertgefühl und Schüchternheit zu helfen. Normalerweise fing ich mit Selbstbehauptungstraining an und unterstützte dies noch mit einer umfangreichen Untersuchung der vergangenen und aktuellen Umstände, die zu dem mangelnden Selbstbewusstsein bei­getragen haben könnten. Meine Patientinnen hassten ihre Körper. Meine männlichen Patienten hatten eher das Problem, dass sie ihre Kompetenz im Job anzweifelten. Alle von ihnen waren viel zu streng mit sich selbst, mit häufigen inneren Selbstvorwürfen und unnötigen Schuld- oder Schamgefühlen. Kommt Ihnen das bekannt vor? Das Problem war, dass Psychotherapie [49] nicht immer half. Selbstkritische Gedanken und Gefühle verfolgten meine Patienten häufig weiter, ganz gleich, wie hart wir daran arbeiteten. Ich konnte es nicht nachvollziehen.
    Als die gleichen Patienten jedoch ihre Ernährung änderten und anfingen, serotoninfördernde Ergänzungsmittel einzunehmen, passierte etwas Erstaun­liches. Mit dem Anstieg des Serotoninspiegels wuchs auch ihre Selbstachtung. Eine der dramatischsten Veränderungen des Selbstbewusstseins, die ich je miterlebte, erfolgte bei Fleur, einer Jazz-Musikerin, die seit 15 Jahren Bulimikerin war. Untersuchungen bestätigen, dass Bulimiker einen niedrigen Serotoninspiegel haben und dass dieser sogar bei Genesung etwas niedrig bleibt, was sowohl der Grund für ihre weiterhin negativen Gedanken und Gemütszustände, als auch für die häufigen Rückfälle ist.
    Fleur war in Psychotherapie und besuchte regelmäßig die Treffen der Overeaters Anonymous (OA), einer internationalen Selbsthilfegruppe für Menschen mit Essstörungen. Sie konnte jedoch weder mit ihren Heißhungerattacken und dem anschließenden Erbrechen aufhören noch mit dem übermäßigen Sport. Ihr Selbstbewusstsein hing vollständig von der Größe ihrer Oberschenkel ab. Mehrmals am Tag kontrollierte sie diese mit einem Maßband und ergriff verzweifelte Maßnahmen wie eine missbräuchliche Einnahme von Abführmitteln, wenn sie das Gefühl hatte, dass die Zahlen nach oben gingen. Wir entwarfen umgehend einen Ergänzungsmittel-Plan, um ihr von Nährstoffen ausgezehrtes System wieder aufzubauen.
    Als sie in der darauf folgenden Woche wiederkam, berichtete sie, dass sie den Drang, übermäßig viel zu essen und danach wieder zu erbrechen, nicht mehr verspürte. Dann fragte ich sie: »Was ist mit dem Maßband?« Erst schaute sie verwirrt, dann hatte sie einen schockierten Gesichtsausdruck und antwortete: »Das habe ich total vergessen. Das habe ich die ganze Woche nicht gemacht!«
    Dieses Beispiel ist für mich besonders ergreifend. Fleur war davon überzeugt, nur ein durch und durch hässliches, minderwertiges Wrack zu sein. Die wirkliche Fleur jedoch konnte mithilfe der Korrektur ihres Serotoninspiegels, für den schon ein paar Nahrungsergänzungsmittel ausreichten, in ihrem

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