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Was die Seele essen will

Was die Seele essen will

Titel: Was die Seele essen will Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Ross
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wahren Ich aufblühen. Seit Fleurs Gehirnstoffwechsel wieder ausbalanciert war, wurde sie auch in der Therapie deutlich aktiver und produk­tiver. Vorher beschäftigte sie sich wieder und wieder mit dem gleichen sinnlosen Selbsthass und den gleichen Problemen einer verzerrten Selbstwahrnehmung, die ihr Serotoninmangel ihr aufgezwungen hatte. Tatsächlich war sie eine sehr starke, positive Frau, die schnell lernte, sich angemessen [50] durchzusetzen, als ihr biochemisches Selbstvertrauen durch bestimmte Aminosäuren, den wichtigsten Nahrungsergänzungsmitteln und ihrem Gute-Laune-Essen wiederhergestellt wurde.
    Werden Sie von falscher Schuld übermannt? Fühlen Sie sich häufig schuldig? Sogar wenn Sie nichts falsch gemacht haben, haben Sie dann das Gefühl, es sei trotzdem so? Wenn Ihr eigenes Verhalten tatsächlich einmal aus dem Rahmen fällt, regen Sie sich dann unverhältnismäßig stark auf? Da sich viele an Serotoninmangel Leidende selbst verurteilen, ist es kein Wunder, dass brutale Selbstmorde genauso wahrscheinlich wie Gewaltverbrechen mit niedrigem Serotoninspiegel in Zusammenhang stehen. Ihren Serotoninspiegel anzuheben verleiht Ihnen ein gesundes Gewissen, kein vergiftetes.
    Sind Sie zwanghaft oder kontrollierend?
    Sind Sie ein Perfektionist? Viele unserer Patienten fühlten sich immer angetrieben und unfähig, sich im Bezug auf ihre Noten, das Aussehen oder die Arbeit zu entspannen. Ist Ihnen selber schon einmal aufgefallen oder haben andere Menschen Sie einmal darauf angesprochen, dass Sie dazu neigen, sich auf eine einzige Sorge zu konzentrieren: Ihr Gewicht, Ihre Arbeit oder ein Problem, das Sie bei jemand anderem sehen? Diese zwanghafte Neigung ist eine Eigenschaft, die üblicherweise mit ausreichend Serotonin verschwindet. Häufig sind Ihnen diese Gefühle so vertraut, dass Sie sie als normal ansehen. Wie die ständigen Sorgen, die Sie nachts wach halten, oder die Eigenschaft, in Bezug auf Ihre Schul- oder Arbeitsprojekte oder Ihren Haushalt zu »pingelig« zu sein. Aber das sind nicht wirklich Sie: Es ist der Serotoninmangel. Sogar mit ausgeprägterem Zwangsverhalten und Ritualen wie dem Händewaschen und dem Ausreißen der Haare ist es normalerweise das Gleiche.
    »Kontrollierend« ist eine andere Bezeichnung, die auf Sie zutreffen könnte, falls Ihr Serotoninspiegel zu niedrig ist. Sie könnten übertrieben aufmerksam sein und sehr kritisch gegenüber der Art und Weise, wie andere Menschen bestimmte Dinge tun. Es kann sein, dass Sie das Ruder übernehmen und Dinge für sie tun und sie damit abhängig von Ihnen machen, wodurch diese sich jedoch über Sie ärgern, weil Sie sie ihre Dinge nicht selbst tun lassen.
    Wie auch immer sich Ihr Serotoninmangel äußert, den Serotoninspiegel zu erhöhen wird es Ihnen ermöglichen, vielleicht nicht mehr so auf Ihrer [51] Meinung zu beharren und auch offener gegenüber fremden Ansichten zu sein, neue Dinge auszuprobieren, kreativer und lockerer zu werden. Und vergessen Sie nicht, dass die Symptome eines Serotoninmangels in der Familie liegen. Zeigt noch jemand aus Ihrer Familie diese Charakterzüge? Wir hatten beispielsweise Dutzende Patienten, deren Mütter besessen von ihrem Gewicht waren, ständig Diät hielten und auch kritische Bemerkungen sich selbst gegenüber äußerten. Häufig waren sie auch übermäßig um das Gewicht ihrer Kinder besorgt, kontrollierten deren Essverhalten und gingen schon in sehr jungem Alter mit ihnen zu Diätspezialisten.
    Zwanghaftigkeit scheint insbesondere nach Schwangerschaften aufzutreten oder schlimmer zu werden, wenn bereits grenzwertige Serotoninspiegel zu tief absinken. Es könnte auch Auswirkungen auf das Baby haben. Wir arbeiteten mit einer jungen Mutter zusammen, die an einer Studie teilnahm, in der die Auswirkungen des Arzneimittels »Paroxetin« auf Zwangsstörungen getestet wurden. Sie drehte wie besessen an ihren Haaren und musste, bevor sie das Haus verlassen konnte, dreimal zurückgehen, um zu überprüfen, ob ihre Haustür geschlossen war. Paroxetin machte sie müde, hatte eine übermäßige Gewichtszunahme zur Folge und minderte das Zwangsverhalten nur minimal. Nachdem die Studie vorbei war, suchte sie für sich und ihren 5-jährigen Sohn einen besseren Weg. Ihr kleiner Junge war auf unterschiedliche Weise zwangsgestört, sein besonders hervorstechender Zwang hatte jedoch mit dem Film 101 Dalmatiner zu tun. Für einige Zeit war es das Einzige, worüber er sprach, und das Einzige, woran er denken konnte. Ein

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